Die FH Oberösterreich im Auszeichnungsregen
LINZ. Zum nahenden Semesterende erhielten zahlreiche Studierende, Mitarbeiter aber auch Schüler prestigeträchtige Preise für ihre Forschung und ihre wissenschaftlichen Arbeiten.
Ehre, wem Ehre gebührt. Wenn sich das akademische Jahr seinem Ende zuneigt, beginnt erst die wissenschaftliche Award-Saison: Schüler, Studierende und Mitarbeiter werden zum Ende des Sommersemesters für ihre Leistungen der vergangenen zwei Semester beziehungsweise ihrer gesamten Studienzeit geehrt und erhalten Preisgelder und Auszeichnungen für ihr Engagement im Dienste der Wissenschaft.
Zahlreiche Studenten und Forscher der FH Oberösterreich, der forschungsstärksten Fachhochschule Österreichs, konnten sich auch heuer wieder über derartige Auszeichnungen freuen. Zu den Geehrten gehören Absolventen und Mitarbeiter aller Departments: Medizintechnik und Sozialwissenschaften in Linz, Informatik, Kommunikation und Medien in Hagenberg, Technik und Umwelt in Wels sowie Wirtschaft und Management am Standort Steyr. Die Studierenden haben nicht nur in Oberösterreich, sondern auch international Erfolge gefeiert. Auch die FH selbst ehrt mit verschiedenen Preisen herausragende wissenschaftliche Arbeiten.
Die OÖNachrichten stellen einige Preisträger vor, die die hochkarätigen Fachjurys mit ihren Arbeiten und dem dahinterstehenden Forschergeist von ihren Qualitäten als Wissenschafter überzeugen konnten.
Qualitätsvolle Qualitätskontrolle
Mit seiner Arbeit zur Erkennung fehlerhafter Stellen im Leichtbau holte Lukas Gahleitner vom FH-Campus Wels den "Teufelberger Master-Thesis-Award". Diesen hat das Unternehmen mit Sitz in Wels heuer bereits zum neunten Mal für Studierende der FH Oberösterreich ausgelobt.
In seiner Forschung hat sich der frischgebackene Diplomingenieur mit Faserhalbstoffen beschäftigt, die etwa in der Luftfahrt- und Automobilbranche zum Einsatz kommen.
Der Absolvent des Masterstudiums "Leichtbau- und Composite-Werkstoffe" hat ein System entwickelt, durch das Defekte im Material zerstörungsfrei erkannt werden können. "Dazu werden kostengünstige und robuste thermische Detektoren eingesetzt, die den Einsatz in industrieller Umgebung erst ermöglichen", erklärt Gahleitner.
"Als Leiter des noch jungen Studiengangs Leichtbau und Composite-Werkstoffe freut es mich besonders, dass es bereits im zweiten Masterjahrgang einem unserer Studenten gelungen ist, diesen Preis zu erringen", sagt Roland Hinterhölzl. Er lobte neben der fachlichen Leistung auch "die soziale Kompetenz von Lukas, der während seines Studiums als Jahrgangssprecher fungierte und uns tatkräftig bei Messen und Schulbesuchen unterstütze, um potenziellen künftigen Studierenden die Inhalte seines Studiums zu vermitteln". Auch Florian Teufelberger, Vorstand der Teufelberger Gruppe, zeigte sich von der Qualität der eingereichten Arbeiten beeindruckt: "Die Themen sind nicht nur zukunftsorientiert, sondern haben auch konkrete Relevanz für die Anwendungspraxis."
Ab in die Autoindustrie
"Wir möchten einen Anreiz bieten, dass sich Studierende wissenschaftlich und berufsvorbereitend unserer Branche widmen", so argumentiert Karl-Heinz Rauscher, Obmann des Fachverbands der Fahrzeugindustrie, die Auszeichnung der besten Abschlussarbeiten am Campus Steyr.
Man habe sowohl in der Forschung als auch in der Lehre "eine sehr enge Vernetzung", lobte Studiengangsleiter Herbert Jodlbauer. Lob hatte er aber auch für die Preisträger übrig: Heuer gingen die Preise an Verena Gasperlmair, Marion Meier, Matthäus Niederwimmer, Katharina Kronsteiner und Alena Reindl. Sie widmeten sich unter anderem der Anwendung von KI in der Automobilindustrie.
Quanten machen keine Fehler
Als Teil eines hochschulübergreifenden Dissertationsprojekts der FH Oberösterreich, der Linzer Johannes-Kepler-Uni und der Technischen Universität München erhielt Thomas Grurl auf der 23. "International Conference in VLSI Design" in Indien den "Best Student Paper"-Preis. Der Absolvent des Studiengangs "Sichere Informationssysteme" am Campus Hagenberg schreibt derzeit seine Doktorarbeit an der JKU und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter sowie Lehrender an der FH.
"Einen besseren Abschluss der Arbeiten an meiner Promotion kann man sich kaum wünschen", sagt der 31-Jährige, der seine Dissertation demnächst abgeben will. Das Team um die Professoren Robert Wille und Jürgen Fuß, zu dem Grurl gehört, beschäftigt sich seit dem Frühjahr 2019 intensiv mit der Frage, wie Algorithmen für Quantencomputer weniger fehleranfällig gemacht werden können. Dazu werden sie mithilfe von Simulatoren entwickelt und getestet, bevor sie auf der echten Maschine ausgeführt werden.
Diese Schüler wurden ausgezeichnet
Den besten Abschlussarbeiten hat sich auch der Campus Linz verschrieben. Aber nicht denen von Studierenden, sondern von Schülern. Bewerben konnten sich AHS- und BHS-Schüler aus ganz Österreich. Ihre Diplomarbeiten oder vorwissenschaftlichen Arbeiten mussten mit "Sehr gut" oder "Gut" bewertet sein, um am Wettbewerb teilnehmen zu können.
Den ersten Platz belegte die Wienerin Jennifer Herman, gefolgt von Christoph Wieland vom BG Tamsweg. Platz drei belegten Lili Albrecht, Anna Stadlbauer, Valentina Großpötzl von der HTL Grieskirchen. Rang 4 und 5 gingen an Magdalena Gerstl vom Europagymnasium Leoben und Anna-Lena Frühwirth vom BRG Oberpullendorf.
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