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Halloween naht: "Wir werden rigoros einschreiten"

Von Verena Gabriel, 09. Oktober 2023, 16:42 Uhr
Halloween-Ausschreitungen in Linz
In drei Wochen jähren sich die Halloween-Ausschreitungen in Linz. Die Polizei ist gerüstet. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Fast ein Jahr ist es her, dass junge Krawallmacher die Linzer Innenstadt auf den Kopf gestellt haben. Bei den Ausschreitungen in der Halloween-Nacht haben sich Jugendliche aus unterschiedlichen Milieus zusammengeschlossen. Keine Ausnahme: Eine Studie zeigt, dass sich die Migrantengruppen immer stärker vermischen.

Wir alle leben in einer Blase. Sie bildet sich dort, wo wir aufwachsen: Zuhause, in der Schule oder im Sportverein. Prinzipiell hat das keine negativen Auswirkungen. Problematisch wird es zum Beispiel, wenn das Umfeld junger Migranten die Integration verweigert oder die Aussicht auf einen Aufstieg in eine höhere soziale Schicht fehlt. Tendenziell geraten diese Jugendliche auf die schiefe Bahn. Das heißt, sie sind anfälliger, in einer „kriminellen Blase“ zu landen. Sogenannte Problem-Milieus beschäftigen auch Oberösterreichs Polizei und Politik.

„Innerhalb dieser Gruppen gibt es eigene Regeln und Normen, teilweise steht die Religion über den Gesetzen, das führt zu Kriminalität“, sagt Michael Maurer. Als einer von zehn Jugendkontaktbeamten zählt es zu seinen Aufgaben, junge Migranten in persönlichen Gesprächen aufzuklären, um sie bestenfalls von (weiteren) Delikten abzuhalten. Auch mit den Krawallmachern, die die Linzer Innenstadt in der Halloween-Nacht 2022 auf den Kopf gestellt hatten, stehen die Beamten im Austausch.

Kriminelle Jugendmilieus in Oberösterreich Pressekonferenz
Michael Maurer (Jugendkontaktbeamter Linz), Wolfgang Hattmannsdorfer (VP-Integrationslandesrat) und Studienleiter Kenan Güngör Bild: TINA GERSTMAIR

Tschetschenen großteils noch unter sich

Wenn sich die Ausschreitungen in drei Wochen jähren, wird die Polizei mit einem Großaufgebot anrücken. „Bei den kleinsten Ordnungswidrigkeiten werden wir rigoros einschreiten“, sagt Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter. Nach den Krawallen wurden 129 Beteiligte angezeigt, im Frühjahr folgte eine Serie an Gerichtsprozessen und Verurteilungen. Was auffällt: es handelt sich um Jugendliche unterschiedlicher Nationalitäten und Milieus. Dass die Gruppierungen heterogener werden, beobachtet auch Michael Maurer in seiner Polizeiarbeit. So schließen sich etwa Türken, Serben, Araber und Afghanen zusammen. Nur die Tschetschenen seien großteils noch unter sich, sagt Maurer.

Versprechen auf Aufstieg

Seine Erfahrungen decken sich mit einer bundesweiten Studie, die der Soziologe Kenan Güngör vom Forschungsbüro „think.difference“ durchführen ließ. Eine von neun Expertenrunden, unter ihnen waren Sozialarbeiter und Polizeibeamte, beleuchtete die Jugendszenen in Linz und Wels.

Die Ergebnisse präsentierte Kenan Güngör am Montag mit Integrationslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (VP), der die große Herausforderung in den Massen-Mobilisierungen durch digitale Kanäle wie TikTok sieht. Man werde im „digitalen Streetwork“ mehr Angebote schaffen und soziale Medien verstärkt dazu nutzen, um Vorfälle wie zu Halloween zu verhindern, kündigte Hattmannsdorfer an. Doch wie hält man junge Erwachsene, die aus einem desintegrativen Milieu stammen, von Straftaten ab? „Diese Leute brauchen das Versprechen auf einen Aufstieg in eine höhere soziale Schicht“, sagt Studienleiter Kenan Güngör.

FPÖ will "straffere Zügel"

Jobs und Deutschkurse sollen ihnen diese Perspektive geben, sagt Hattmannsdorfer. Diesen Ansatz hält SP-Sozialsprecherin Sabine Engleitner-Neu für den richtigen Weg. Aus der Studie ging auch hervor, dass Jihadismus bei jungen Migranten massiv an Attraktivität verloren hat. Allerdings nimmt Ultranationalismus teils zu. FPÖ-Landesparteisekretär Michael Gruber fordert daher „straffere Zügel“ junge Migranten, sollten die Angebote keinen Erfolg bringen.

Video: Studie über Jugendkriminalität

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Autorin
Verena Gabriel
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14  Kommentare
14  Kommentare
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Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
her (7.764 Kommentare)
am 10.10.2023 13:09

Nach den Demonstrationen vor dem Bundeskanzleramt für die Menschen in Gaza

Können Juden in Linz noch sicher sein?

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her (7.764 Kommentare)
am 10.10.2023 13:10

https://www.welt.de/politik/deutschland/plus247906040/Israeli-in-Deutschland-Ich-denke-nicht-mehr-dass-wir-hier-in-Berlin-koexistieren-koennen.html

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EasyPeasy (170 Kommentare)
am 10.10.2023 10:10

Extremere nationalistische Einstellungen nehmen gefühlt ja generell zu. Auch hat man das Gefühl die Jugend findet allgemein konservative Ansichten vermehrt attraktiv. Unabhängig von der Zugehörigkeit. Wenn fast überall in Europa rechtsextremes Gedankengut wieder salonfähig wird, wird halt auch bei Jugendlichen Gewalt ein größeres Thema, genau wie bei den( erwachsenen) Leuten die auf "gewalttätige" Politik abfahren .
Hoffe man wird dieses Problem nachhaltig, lösungsorientiert, ideologiefrei und konstruktiv angehen.

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Gugelbua (33.012 Kommentare)
am 10.10.2023 09:58

Heute hab ich in den Nachrichten gehört:
man hat Migranten dazu aufgefordert sich zu integrieren
und keine kriminellen Organisationen zu bilden – kommt ein bisschen späht

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nichtschonwieder (8.990 Kommentare)
am 10.10.2023 09:24

ja hoffentlich. Und nicht nur zu zu diesem unnötigen und nutzlosen Schmarrn.

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laskpedro (3.950 Kommentare)
am 10.10.2023 09:04

hahaha... polizei und justiz und steuerzahler bei uns lassen sich von den migranten verarschen

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kpader (11.508 Kommentare)
am 10.10.2023 06:21

Abfahrt, nach Hause! Wir brauchen solche Gfraster nicht!

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alex4490 (174 Kommentare)
am 09.10.2023 21:48

Das Hauptproblem ist wohl die Einstellung "... brauchen das Versprechen vom Aufstieg in eine höhere Schicht." Nicht "... brauchen die Möglichkeit eines Aufstieges." Nein, wir sollen ihnen den Aufstieg versprechen, und wenn es nichts wird, sind wir schuld.
Falsch. Integration ist eine Bringschuld, keine Holschuld.

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zeroana (1.592 Kommentare)
am 09.10.2023 20:59

Wieso nicht rigoros abschieben?

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betterthantherest (37.722 Kommentare)
am 09.10.2023 20:52

Erinnere ich mich richtig:

Wegen Sicherheitsbedenken der Polizei Linz wurden die Silvesterveranstaltungen abgesagt?

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eulenspiegel (742 Kommentare)
am 09.10.2023 20:17

Wir werden rigoros einschreiten, glaubt nicht mehr meine Oma! Die haben doch alle Narrenfreiheit!

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2020Hallo (4.774 Kommentare)
am 09.10.2023 19:02

A Gute Idee !

Der Ami Brauch ist eigentlich Erpressung: Süßes oder saures…….? 🤷‍♂️

Nun wenn einer die Fassade beschmiert wie es in der Nachbarschaft war ist es schon Kriminell! 👎👎👎👎👎

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Schuno (6.825 Kommentare)
am 09.10.2023 18:20

Wir werden rigoros einschreiten
Wer's glaubt wird selig

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Schuno (6.825 Kommentare)
am 09.10.2023 18:18

Die vermischen sich sobald es gegen die österreichische Polizei geht

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