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Kloster St. Anna an Missionsschwestern verkauft

12. September 2018, 00:04 Uhr
Kloster St. Anna an Missionsschwestern verkauft
Kloster St. Anna an der Braunauer Straße in Ried Bild: OON

RIED. Das Kloster St. Anna in Ried im Innkreis ist von den Redemptoristinnen in den Besitz der Missionsschwestern "Königin der Apostel" übergegangen. Die derzeit noch sechs Redemptoristinnen bleiben in St. Anna in ihrem Bereich als eigene Kommunität mit einem eingetragenen Bleiberecht.

Die gesamten finanziellen Verpflichtungen, die Verpflegung für die Schwestern, die notwendige Pflege und anderes mehr wird nunmehr von den Missionsschwestern übernommen. Diese wollen in Ried die Kommunität mit mehreren Schwestern ausbauen und auch außerhalb des Klosters pastorale und soziale Aufgaben übernehmen.

Um das Kloster zu erhalten, setzten die dort heimischen Redemptoristinnen schon vor Jahren einen innovativen Schritt: Sie baten Schwestern der Missionskongregation "Königin der Apostel" um Unterstützung. Die Redemptoristinnen waren aufgrund ihres hohen Alters nicht mehr imstande, das Kloster selbst weiterzuführen. Im September 2014 zogen die ersten drei Missionsschwestern ein, die vor allem wichtige Aufgaben in der Hostienbäckerei, der Schneiderei für liturgische Gewänder, der Klosterkirche oder im Garten übernahmen. Seither bewohnen die beiden Ordensgemeinschaften das Kloster gemeinsam.

Nun wurde das Kloster offiziell mit der notariellen Vertragsunterzeichnung von den Redemptoristinnen an die Missionsschwestern übergeben. Die Diözese Linz stimmte der Übernahme von Sankt Anna zu. Das Kloster wurde am 30. Oktober 1852 gegründet.

In den Wirren des Revolutionsjahres 1848 waren viele Redemptoristinnen ins Ausland geflüchtet. Einige kehrten später nach Österreich zurück und fanden im ehemaligen Leprosen- und Siechenhaus von Ried, das an die öffentliche St.-Anna-Kirche angeschlossen war, ihre neue Heimat. Dem Kloster gehörten früher bis zu 30 Ordensfrauen an.

Die Redemptoristinnen wurden 1731 von der Seligen Celeste Crostarosa und dem Heiligen Alfons von Liguori als kontemplative Ordensgemeinschaft im süditalienischen Scala gegründet. Jedes Kloster ist selbstständig, es gibt nur eine lose Zusammenarbeit mit anderen Klöstern. Derzeit zählen die Redemptoristinnen weltweit über 550 Schwestern in 46 Klöstern.

In Österreich besteht in Lauterach (Vorarlberg) noch ein weiteres Redemptoristinnenkloster. Die Missionsschwestern Königin der Apostel wurden 1923 in Wien gegründet. Vor allem der Wiener Erzbischof Kardinal Theodor Innitzer förderte persönlich diese neue Ordensgemeinschaft. Ziel des Institutes war der missionarische Einsatz in Asien, vor allem in Indien.

Derzeit zählt die Kongregation mehr als eintausend Schwestern in Europa, Afrika und Asien, wie Kathpress berichtet. Das Mutterhaus des Ordens befindet sich in Wien-Neuwaldegg.

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