Breitbandausbau: Schneckentempo wird durch Lichtgeschwindigkeit ersetzt
LAMBRECHTEN, BEZIRK RIED. In Lambrechten werden 75 Kilometer Glasfaserleitungen verlegt – Das Interesse wächst.
Eine Internetverbindung, die immer und überall funktioniert und auch noch schnell ist, das wünschen sich viele Menschen. Allerdings sieht die Realität oft ganz anders aus. Das liegt im Innviertel vor allem an der Infrastruktur. Momentan hinkt unser Gebiet bei Glasfaseranschlüssen noch etwas hinterher. Dem Schneckentempo wird aber jetzt mit Hochgeschwindigkeit der Kampf angesagt. Am vergangenen Freitag fand in Lambrechten der Spatenstich für einen flächendeckenden Glasfaserausbau statt.
Lambrechten ist eine von insgesamt 17 Pilotgemeinden in Oberösterreich, in denen das Glasfasernetz flächendeckend im gesamten Gemeindegebiet verlegt wird. Rund 75 Kilometer an Glasfaserleitungen werden unter die Erde gelegt werden. Die Zustimmung zu diesem Großprojekt war mit mehr als 60 Prozent sehr hoch ausgefallen.
"Bei der Auftaktveranstaltung im Mai 2018 haben wir die Bevölkerung informiert, danach alle Häuser besucht und einen Anschlussgrad von 60 Prozent zusammengebracht. Die ländlichen Regionen brauchen den digitalen Anschluss. Denn damit schaffen wir neue Chancen für die Menschen, erhöhen ihre Lebens- und Arbeitsqualität und verhindern vielleicht auch die Abwanderung in die großen Städte", sagte Nationalrat und Bürgermeister Manfred Hofinger beim Spatenstich in Lambrechten.
Mehr als 10.000 Euro pro Haus
"Wir werden hier rund 75 Kilometer an Trassen bauen. Der Abstand zwischen den Häusern beträgt im Durchschnitt rund 500 Meter. Pro Haushalt kostet ein Anschluss weit über 10.000 Euro. Das ist auch der Grund, warum private Firmen das Netz nicht kostendeckend ausbauen können", sagt Martin Wachutka, Geschäftsführer der Fiber Service OÖ. Wer sich in Lambrechten für einen Anschluss entscheidet, wird rund 300 Euro selber bezahlen müssen. Ein Bruchteil der wirklichen Kosten. "Die hier verwendeten Mittel kommen aus der Breitbandmilliarde 2020. Meines Wissens arbeitet die Bundesregierung schon an der Breitband-Agenda 2030. Quer durch die Parteien und die Politik wurde erkannt, dass dieses wichtige Thema auch in Zukunft vorangetrieben werden muss. Leider kostet in Oberösterreich eine Breitbandversorgung wesentlich mehr als beispielsweise in Tirol", so Martin Wachutka.
Datenmengen steigen rasant an
"Gemeinden, die sich bis jetzt noch nicht intensiv mit diesem Thema beschäftigt haben, werden vor 2024 kein superschnelles Internet, zumindest nicht über Glasfaser bekommen. Wir stellen fest, dass die Datenmengen davonmarschieren. Die Wachstumsrate beträgt rund 50 Prozent im Jahr. Tendenz steigend. Viele Landwirte haben schon bei uns angerufen weil sie ihre Melkroboter und Fütterungsautomaten nicht mehr updaten können. Auch die vielen Pflegekräfte aus dem Ausland brauchen und wollen schnelles Internet. Sonst kommen sie gar nicht mehr", sagt Volker Dobringer vom Breitbandbüro Oberösterreich.
Diese Entwicklung bestätigt auch Geschäftsführer Bernhard Schuster von der Rieder Firma Infotech: "Zu unserer 25-Jahr-Feier im vergangenen Jahren haben wir geschaut, wie viel Datenvolumen unsere Kunden vor zehn Jahren gebraucht haben. Das ist um den Faktor 110 gestiegen. Wir brauchen eine andere Breitband-Infrastruktur, die Technik der DSL-Leitungen ist beschränkt und sicher bald am Limit!"
Das Interesse am Ausbau steigt
Auch die Bürgermeister der Gemeinden Mühlheim, Kirchdorf, St. Georgen/O., Mörschwang und Weilbach haben an Martin Wachutka, den Geschäftsführer der Fiber Service Oberösterreich, 600 Interessensbekundungen zumBreitband-Internetausbau übergeben.
75 Ehrenamtliche und Gemeinderäte aus den fünf Gemeinden informierten in persönlichen Gesprächen die Haushalte über die zukunftsweisende Technologie. Das Ergebnis ist beachtlich: Rund 75 Prozent der Haushalte bekundeten ihr konkretes Interesse und bestätigten in der Erhebung auch den Handlungsbedarf. Im nächsten Schritt wird von der Fiber Service OÖ. die Grobplanung und Einreichung zur Förderung vorbereitet.
Und auch in der Gemeinde Gurten findet am Mittwoch, 30. Jänner, um 19 Uhr im Pfarrheim ein Informationsabend mit dem Breitband-Büro Oberösterreich und Infotech zum Thema Glasfaserausbau statt.
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Hochinteressant.....Lamprechten? hmmm
ein paar Häuser u Bauernhöfe
komischerweise schafft man das in dichtbesiedelten Gemeinden wie
Brunnenthal etc offenbar nicht
In Brunnenthal wird ja eh ausgebaut... Oder etwa nicht..https://inext.at/brunnenthal.html
Das genau Lambrechten in diesen Genuss kommt, wird doch wohl nicht damit zusammen hängen, dass deren Bürgermeister Nationalrat ist?
LWL muss nicht tief ins Erdreich, was kostet da > 10.000 € pro Haus?
Laut Förderungsvorschrift muss der LWL 60-80cm tief vergraben werden... Siehe Förderungsrichtliie Access https://www.ffg.at/sites/default/files/images/auschreibungen/ffg_leitf-bba20_access3.pdf
Pro Haushalt kostet ein Anschluss weit über 10.000 Euro.
Ich frage mich bei solchen Preisen schon sehr, ob da Einige den Begriff Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit kennen.
Wer wie welches Geld im Endeffekt einsteckt, das sollte man gerade dort, wo öffentlich gefördert wird ganz genau überprüfen.
Ein koordiniertes Verbessern des bestehenden Netzangebotes, mit unterschiedlichsten technischen Möglichkeiten, das sollte halt auch gemacht werden.
Davon ist nicht viel zu hören.
Es ist auch ganz schwach von den Zeitungen, die immer über dieses Thema berichten,
das die offenbar nicht dazu in der Lage sind, technische Fragen zu stellen, damit man weiß wie das ganze funktionieren soll.
Nur durchs Reden kommen die Leute zusammen, ob da mit allen dafür geeigneten genügend Gespräche geführt worden sind?
Und wenn es wie hier extrem teuer,
dann werden erst recht noch viele weiße Flecken auf der Karte bleiben, weil das GEld fehlt.
Subvention ja, aber transparent und intelligent.
das man an Standorten wo die Häuser so weit auseinander sind sowieso unsinnigerweise Kabel verlegt, anstatt mit Funkverbindung arbeitet, das soll mir mal jemand erklären.
Es ist verdammt hart, Geld vernünftig einzusetzen, wenn nicht alle ihren Beitrag leisten und am Verhandlungstisch und auf der Baustelle sind.
Jeder Provider, der hier ausbauen würde, würde bis zu 75% Förderungen erhalten (65+10) In diesem Falle baut gleich die öffentliche Hand und es erfolgt ein Rückfluss in Richtung Land. Dies passiert aber NICHT, wenn ein Provider 75% Förderungen einstreift...
Zudem wollte dort auch kein Provider bauen, weil sonst hätte wohl die Fiberservice als Förderinstrument nicht bauen dürfen.