Der kleine Michael hat Leukämie und sucht nach einem Lebensretter
MUNDERFING. Stammzellen-Typisierungsaktion in Munderfing für den kleinen Innviertler
Während andere Babys damit beschäftigt sind zu wachsen und die Welt zu erobern, kämpft der fast vier Monate alte Michael aus Uttendorf um sein Leben. Michael ist eines unter einer Million Babys, das mit Leukämie geboren wurde. "Die Diagnose kam völlig überraschend nach der Geburt", erzählt sein Vater Stefan. Seitdem ist Michael im LKH Salzburg und St. Anna Kinderspital in Wien in Behandlung. Gemeinsam mit seiner Mama Sabrina kämpft er sich durch die Chemotherapien, die ihm schwer zu schaffen machen, aber ihm alleine das Leben nicht retten können.
Helfen könnte Michael nur eine geeignete Stammzellenspende. Findet sich kein passender Spender – die Chancen stehen bei 1:500.000 – rechnen die Ärzte bei Michael mit einer Lebenserwartung von nur 12 bis 18 Monaten.
Jeder könnte Lebensretter sein
Die Wahrscheinlichkeiten machen wenig Mut, aber jeder könnte dieser eine Lebensretter für den kleinen Michael sein – oder für eine der anderen ca. 1000 Personen in Österreich, die aktuell auf eine passende Stammzellenspende warten. Die Familie von Michael hat daher gemeinsam mit dem Verein "Geben für Leben" eine Typisierungsaktion im Innviertel organisiert, die am Samstag, 1. August, von 9 bis 13 Uhr im Pfarrsaal Munderfing stattfindet. "Es ist so wenig Aufwand, die für einen anderen Menschen die Welt bedeuten können", erklärt Michaels Papa den Test. Ein Wangenabstrich, mehr wird nicht benötigt, um die sogenannten HLA-Merkmale zu bestimmen, die beim Spender und beim Empfänger möglichst identisch sein müssen. Deswegen können solche Typisierungen auch ganz einfach zuhause durchgeführt werden. Test-Sets für daheim lassen sich unter der Homepage des Vereins www.gebenfuerleben.at bestellen.
"Alle drei Tage erkrankt ein weiterer Mensch an Leukämie", verdeutlicht Cemanur Kartal von "Geben für Leben" die Wichtigkeit, möglichst viele Menschen zu typisieren. "Die Typisierung ergibt ein Set von zwölf Codes, das dann – anonym – weltweit zur Suche zur Verfügung steht. Das Patientenkrankenhaus sucht seinerseits nach diesen Codes und sieht nur Alter, Geschlecht und Spendernummer. Kontaktiert wird der Spender dann von uns", erklärt sie den Ablauf nach einer Typisierung und einer Übereinstimmung.
Alles weitere wie Anreise, Entnahme der Spende etc. organisiert ebenfalls "Geben für Leben". Zur Entnahme der Stammzellen arbeitet der Verein mit dem AKH in Wien und der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern in Gauting zusammen. "Besonders wichtig ist, dass sich möglichst viele junge Menschen typisieren lassen – denn je jünger die Spender, desto besser werden die Stammzellen vom Empfänger angenommen und desto aktiver sind die Zellen", erklärt Cemanur Kartal weiter. Eine Typisierung ist daher bei "Geben für Leben" bis zum 45. Lebensjahr möglich. In der Spenderdatenbank – und damit potentieller Lebensretter für Leukämiepatienten wie Michael – bleibt man bis zum 61. Lebensjahr. Besteht aus alters- oder gesundheitlichen Gründen nicht die Möglichkeit, sich als Spender typisieren zu lassen, kann die Aktion mit der Übernahme der Kosten einer Typisierung unterstützt werden.
Zurück zu Michael und seiner Familie: Kurzzeitig durfte seine Mama mit ihm das Krankenhaus dank moderner Chemotherapie-verfahren verlassen, was besonders seine 3-jährige Schwester Leonie freut. Jetzt steht aber der nächste große Chemotherapie-Block in Wien an, der die Familie wieder für Wochen voneinander trennen wird. Diese Chemotherapie soll Michaels Körper für die gespendeten Stammzellen bereit machen – die bis dahin jedoch noch gefunden werden müssen.
Infobox
Möglichkeiten Michael zu helfen für...
- Menschen zwischen 17 und 45 Jahren: Typisierung am Samstag, 1. August, von 9 bis 13 Uhr, im Pfarrsaal in Munderfing oder ein Typisierungsset unter gebenfuerleben.at anfordern und den Abstrich zuhause durchführen.
- Alle: Kosten einer Typisierung (40 Euro) übernehmen auf gebenfuerleben.at
Alle gesunden Menschen sollten sich unbedingt testen lassen, um dem armen Kleinen zu helfen! Bei einer Stammzellenspende wird im Unterschied zu einer Knochenmarkspende nur Blut abgenommen!
Leider bin ich zu alt für die Registrierung, sonst hätte ich sofort geholfen. Ich würde gerne viele Stammzellen spenden, um den kleinen Mann zu helfen. Alles Gute der ganzen Familie. Möge sich die Hoffnung auf den Lebensretter erfüllen.
Warum werden weiße Blutzellen eigentlich mit Chemo behandelt?
Der Grund für die Leukämie liegt daran, dass das Knochenmark kein vollständiges Blut produziert, sondern nur die weißen Blutkörperchen, die dann zu einem "weißen Blut" führen. Die extrem giftige Chemotherapie führt deswegen zu einer Reduktion der weißen Blutkörperchen, weil das Gift das Knochenmark dazu bringt, die Produktion des Blutes generell zu stoppen und dadurch sinkt auch der Anteil der weißen Blutkörperchen.
An den weißen Blutzellen bei Leukämie-Patienten ist auch nichts deformiert oder sonst etwas auffällig, ausser, dass die Balance zwischen roten und weißen nicht gegeben ist. Das macht das Blut weiß und dicker. Aber gerade junge Patienten verkraften das gut, weil die Gefäße dehnbarer sind und sich der Situation anpassen.
Ich kenne selbst einen Leukämie-Experten und habe schon mit ihm darüber gesprochen. Ich fragte ihn, was mit einem Leukämiepatienten passiert, wenn er auf eine Chemo verzichtet....
...das ist ihm nach vier Jahrzenten noch nicht bekannt, weil diese Patienten nicht mehr beobachtet werden. Aha. Es gibt es sehr viele Patienten, die ohne Chemobehandlung wieder völlig genesen. Ich wäre dringend dafür, diese Chemotherapie endlich mal genau zu prüfen, weil die Erfolge sind sowas von nicht vorhanden und zudem noch extrem teuer. Mein verdacht ist, dass Leukämie nichts anderes ist, als der Beginn einer Erholungsphase des Knochenmarks. Wenn das Knochenmark geschädigt ist, dann produziert es kein Blut mehr und der Zusatnd des Körpers verschlechtert sich dadurch. Wenn es dann beginnt zu verheilen, dann produziert es nicht von heute auf morgen vollständiges Blut, sondern es beginnt zuerst mit den weißen Blutkörperchen und erst mit der Zeit wird das Blut wieder vollständig produziert. In dieser Zeit ist Schonung angesagt und der Körper verpasst einem daher Knochenschmerzen, damit der Patient ruhe gibt, weil ein Knochenbruch fatal wäre. Chemo oder Morphium sind aufgrund der...
...Giftigkeit an der Genesung hindern.
Die Erfolgsquote der mit Chemo behandelten Patienten ist so gering, dass es endlich an der Zeit wäre, das Experiment zu beenden und an bessere Alternativen zu denken. Auch wenn die Chemo ein Wahnsinns-Geschäft ist.
Hier geht es um ein Kind und gerade bei Kindern ist die Heilungs-Chance bei Leukämie groß. Ich befürchte aber nicht mit der Chemotherapie.
Man sollte dem Knochenmark die Chance geben, sich zu erholen. Bitte erforscht das mal endlich.
Die armen Eltern! Sie sind ohnehin belastet mit der Sorge um ihr krankes Kind und Sie schreiben so einen fürchterlichen Unsinn. Ich glaube nicht, dass man den Ärzten erklären muss, was eine Leukämie ist, und auch nicht, wie man sie behandeln muss.
Weil die Chemo die Leukämiezellen vernichten???
Meines Wissens nach ist an den weißen Blutzellen der Patienten schon was auszusetzen - die sind allesamt unfertig produziert (sog. Blasten) und meist nicht funktionstüchtig - deshalb kommt es zu einer Verdrändung von Leukozyten, Erythrozyten und Thrombozyten - das Verhältnis stimmt nicht mehr, weil die nichtsnutzigen Blasten alle anderen verdrängen!
@BAMBAM1987
...ja das kann eben daran liegen, weil das Knochenmark es noch nicht schafft, ein vollständiges Blut zu produzieren. Eine Heilung des Knochenmarks ist langer Prozess und es ist anzunehmen, dass bei einer Heilung des Knochenmarks über mehrere Wochen die Blutproduktion eben erst mit der Zeit besser wird.
Das Thema Leukämie ist meiner Meinung nach sehr einfach zu verstehen und mir ist es schleierhaft, warum man in diese Richtung nicht besser forscht. Liegt es vielleicht daran, dass damit kein Geld zu verdienen ist?
Ich denke, im Grunde geht es bei der Chemo nur darum, die Leukämiezellen damit so lange im Griff zu haben, bis eine geeignete Stammzellenspende verfügbar ist... Bei meiner Freundin war das zumindest so bzw. haben sie uns das so erklärt...
@Danube: das Knochenmark produziert aufgrund eines entarteten Klons Weiße Blutkörperchen, die aber nicht funktionstüchtig sind. Diese werden immer mehr (wachsen wie ein Tumor, nur „lose“ als Zellen) und verdrängen andere Zelllinien.
Die verdrängten Zelllinien mit Folgen sind:
1. wenig gesunde weiße BK: Patient hat kaum noch ein Immunsystem, jeder Schnupfen kann tödlich sein
2. wenig rote BK: Patient ist anämisch, er atmet schwer, ist blass, braucht bei Bedarf Blutkonserven, sonst stirbt er
3. wenige bis gar keine Blutplättchen: Nicht nur Gefahr bei kleinen Wunden, sondern führt zu spontanen Blutungen, zB Nasenbluten, Schleimhaut; Patient kann sehr leicht verbluten und muss bei Bedarf durch Thrombozytenkonzentrat zugeführt werden.
Eine beginnende Blutung ist kaum zu stoppen, da keine Blutplättchen da sind und sehr wenig rote BK, ergo verläuft der Prozess noch schneller.
Ich arbeite in einem Labor, wo wir Leukämie diagnostizieren und den Verlauf der Therapie verfolgen.
@DANUBE Wie ist das dann mit akuter myeolischer Leukämie? Diese Krankheit schreitet ja so schnell voran, dass man ja keine Chance hat vorher etwas Alternatives auszuprobieren.
@Baumblatt
Klingt sehr plausibel, interessant wäre ob die Laborwerte von Patienten stammen, die mit einer Chemo behandelt wurden.
Die Ursache der Leukämie liegt ja eindeutig im Knochenmark und die zu hohe Anzahl der weißen BK ist das Symptom. Mit der Chemo wird nur das Symptom behandelt (Bk) und nicht die Ursache (Knochenmark). Die Giftigkeit der Chemo ist eine Tatsache und die kann eine Genesung des Knochenmark verhindern.
Soviel ich weiß, wird jeder Leukämiepatient im KH mit Chemo behandelt. Also sind die Proben im Labor durch die Chemo beeinflusst. Es gibt daher offensichtlich keine Beobachtungen einer Teraphie ohne Chemo. Daher kann man nicht feststellen, welche Schäden durch die Chemo oder durch Leukämie entstanden sind.
@Danube: einerseits kommen Patienten mit solchen Werten ins KH weil sie Symptome haben, andererseits sind das Zufallsbefunde (zB Blutabnahme wegen Alkohol am Steuer).
Leukämie ist extrem variabel, keine ist wie die andere.
Es gibt Arten, da brauchst du innerhalb von 24 Std. eine Therapie, mit anderen kannst du ohne Therapie noch etliche Jahrzehnte leben.
Mittlerweile werden Zellen ganz genau genetisch untersucht, um die Therapie abzustimmen.
Ich persönlich kann dir nicht sagen, wie es ohne Chemo-Therapie wäre.
@Danube, bitte verschone uns mit diesem esoterischen Quatsch! Ich kenne sehr viele Menschen, welche ihr Leben einer Operation mit nachfolgender Chemotherapie oder einer Strahlentherapie verdanken!
Susisorgenvoll
Bei allem Respekt, aber was Sie schreiben ist Unfug.
Die Chemotherapie mag vielerlei Krebsarten heilen aber nicht den Blutkrebs. Hier erzielt man höchstens einen Zeitgewinn.
Also seien Sie bitte ein wenig "sorgenvoller", bevor Sie die Meinung anderer als esoterischen Blödsinn abkanzeln! Weil es das eben nicht ist.
Dieser Beitrag war Heute morgen nur im OÖPlus einer sehr überschaubaren Leserschaft zugänglich
Was sollte das ?
ja bitte kann das mal jemand von der Redaktion erklären. Einen Aufruf machen und nur einem kleinen Kreis zugänglich machen. Was wird das wohl auf die Eltern für einen Eindruck machen?
@Nachrichten - unterirdisch, @Aktion - sehr gut, habe mich registriert
Alles Gute