Ein Meistertitel mit (Ab-)Strichen für Sigi Meschnig
UTZENAICH. Deutsche Meisterschaften: Sigi Meschnig (33) war erst erfolgreich, dann positiv
2022 ist ein Jahr der Extreme für Sigi Meschnig. Die emotionale Achterbahnfahrt begann für den 33-Jährigen mit einer Corona-Infektion im Jänner. Nur ein paar Monate später stellte er bei den Europameisterschaften der Transplantierten in Oxford mit übersprungenen 1,60 Meter einen neuen Österreich-Rekord auf und wurde Vize-Europameister. Doch anstatt zu feiern machte der Innviertler exakt da weiter, wo er vor der EM aufgehört hatte: beim Training im Stadion, Fitnesscenter und der Sporthalle. Schließlich wollte er bei den Deutschen Meisterschaften in Simmern/Hunsrück seine in England gezeigte Leistung bestätigen und damit – vor den Weltmeisterschaften im April in Australien – noch einmal Selbstvertrauen tanken. An Tag eins schien sein Plan aufzugehen. Er erkämpfte sich im Badminton mit seiner iranischen Partnerin den Deutschen Meistertitel im Mixed-Bewerb und wurde im Einzel Zweiter. "Sie ist mehrfache Weltmeisterin und unglaublich gut. Hoffentlich darf ich irgendwann wieder mit ihr gemeinsam spielen", sagt Meschnig.
Angespornt vom guten Auftakt machte er sich an Tag zwei beschwingt auf den Weg in Richtung Stadion zum Hochsprung-Bewerb. "Ich habe meine Tasche abgestellt, am Eingang den Corona-Test gemacht und kurz gewartet. Als ich meine Tasche wieder nehmen wollte, habe ich plötzlich zwei Striche auf dem Teststreifen gesehen. Dieser Moment war extrem bitter", erinnert sich der 33-Jährige, der beste Chancen auf die Goldmedaille gehabt hätte, denn der spätere Sieger holte sich mit 1,44 Meter den Deutschen Meistertitel.
Doch statt aufs Treppchen ging es für Sigi Meschnig zurück nach Hause. "Ich hatte ein paar Tage leichte Symptome, aber bei Weitem nicht so schlimm wie im Jänner. Deshalb habe ich die Zeit einfach genützt, um mich und meinen Fuß, der mir davor ein bisschen Probleme gemacht hatte, zu regenerieren", sagt Sigi Meschnig, dem auch die zweite Corona-Infektion innerhalb eines Jahres weder Laune noch Motivation trüben konnte.
Darum hat der Utzenaicher nach dreiwöchiger Pause das Training wieder aufgenommen. Schließlich hat er nur mehr sechs Monate Zeit, um sich und seinen Körper für die WM in Australien, bei der er nicht weniger als den Weltrekord (1,67 Meter) anpeilt, auf Bestform zu trimmen. Montags und freitags steht jeweils ein Hochsprung-Training auf dem Programm, dienstags und samstags Fitness für den Muskelaufbau. Zudem wird der 33-Jährige Badminton-Einheiten absolvieren. "Dieses Programm möchte ich die nächste Monate durchziehen. Wenn ich in Australien Weltrekord springen will, muss das sein", ist Meschnig überzeugt.
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