Kältediurese: Warum wir bei der Kälte häufiger auf die Toilette müssen
SCHÄRDING. Häufiger Harndrang beim Aufenthalt in der Kälte: Oft harmlos, aber belastend.
Wer überdurchschnittlich häufig auf die Toilette muss, hat derzeit bei längeren Aufenthalten im Freien oftmals ein besonderes Problem: Da die Lokale geschlossen sind, fallen etliche Möglichkeiten für den raschen Gang aufs WC weg. Dabei leiden viele Menschen gerade in der kalten Jahreszeit unter erhöhtem Harndrang. Warum das so ist, wie Betroffene vorbeugen können und wann möglicherweise eine ernsthafte Erkrankung dahintersteckt, erklärt Primar Thomas Bamberger, Leiter der Abteilung für Innere Medizin am Klinikum Schärding.
In den meisten Fällen sei häufiger Harndrang in der kalten Jahreszeit kein Grund zur Sorge. Vielmehr könne es durch die sinkende Körpertemperatur zu einer sogenannten Kältediurese kommen.
"Dabei handelt es sich eigentlich um eine Schutzfunktion des Körpers. Um den Wärmeverlust auszugleichen, ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Dadurch erhöht sich der Blutfluss, die Nieren werden besser durchblutet, und es kommt zur verstärkten Urinbildung", so Bamberger. Insgesamt hänge eine Kältediurese allerdings weniger von einer bestimmten Außentemperatur ab als vielmehr auch von Faktoren wie Geschlecht, Alter, Ernährungsstatus, persönlichem Energie- und Wärmehaushalt und sogar von der Körperhaltung.
Das beste Hausmittel, um vorzubeugen, sei Wärme, sagt Bamberger: "Ziehen Sie sich warm an. Auch eine Wärmeflasche, Konzentrationsübungen oder Methoden zum Stressabbau können die Blasenmuskulatur entspannen."
Bis zu achtmal Harnlassen am Tag und einmal nachts gelten noch als normal, so Bamberger. Hält der erhöhte Harndrang jedoch über einen Zeitraum von vier bis acht Wochen an und kommt es zu akuten Schmerzen oder anderen auffälligen Symptomen im Bereich der Blase, sollte die Ursache unbedingt vom Hausarzt oder einem Urologen abgeklärt werden.
Denn auch eine ernsthafte Erkrankung wie eine (chronische) Blasenentzündung könne dahinterstecken – oder eine sogenannte Reizblase, bei der Betroffene oft nur kleine Mengen Harn ablassen und häufig auch nachts mehrmals auf die Toilette müssen. Ob eine ernsthafte Erkrankung oder die vergleichsweise harmlose Kältediurese: Beide können die Lebensqualität erheblich einschränken, so der Experte.
Betroffenen rät Primar Bamberger, offen mit dem Thema umzugehen, allem voran dem Arzt gegenüber. "Auch regelmäßige Aufzeichnungen über das eigene Trink- und Toiletten-Verhalten und ein Training des Blasenmuskels können helfen, die Blasenkontrolle wiederzuerlangen."
Als Reaktion trinken manche Betroffene nur noch wenig, aber das kann die Blase zusätzlich reizen und das Problem sogar verschlimmern, so der Experte. "Abgesehen davon sollten Erwachsene nicht weniger als eineinhalb Liter täglich trinken. Besser ist es, die Flüssigkeitsaufnahme gezielt nur vor dem Schlafengehen oder vor längeren Aufenthalten im Freien zu reduzieren."
Weihnachtsgeschäft: Positive Bilanz im Innviertel
Badminton: Aufschlag für große Zukunft in Braunau?
"Erfolgreiche Unternehmerinnen sollen andere Frauen motivieren"
Forstunfall in Waldkirchen: Innviertler von Wurzelstock überrollt
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
In meinem Alter ists nicht die Kälte sondern die Prostata 😋
bei den Frauen ist der Schnürltanga nicht wirklich ein Schutz gegen Kälte😁