Klaus-Roitinger-Stadion: Nach 20 Jahren kehrt der "große Fußball" zurück
RIED/GURTEN. Große Vorfreude auf das Cupspiel zwischen der Union Gurten und Rapid in einem Stadion, das schon viele große Spiele erlebte.
Der 29. Juni 1991 veränderte für den Fußball in Ried und im Innviertel alles. An jenem Samstag standen sich im "Aufstiegsplayoff" für die zweite Bundesliga im Rieder Stadion die SV Ried und Flavia Solva gegenüber.
Die Rieder mit Spielertrainer Klaus Roitinger benötigten im direkten Duell einen Sieg, der Mannschaft aus der Steiermark hätte ein Unentschieden für den Sprung in den Profifußball gereicht. Ried setzte sich vor fast 6000 euphorischen Fans mit 3:0 durch. Roitinger, damals 30 Jahre alt, erzielte selbst zwei Treffer. Es war der Beginn des viel zitierten "Rieder Fußballwunders".
1995 folgte der Aufstieg in die Bundesliga, 1998 wurde der ÖFB-Cup nach Ried geholt, im Anschluss schaffte es Ried ins Europacup-Achtelfinale. Das "alte Rieder Stadion" trägt seit einigen Monaten den Namen des "Vaters" der vielen Erfolge und SV-Ried-Jahrhunderttrainers: Klaus-Roitinger-Stadion.
Am letzten Spieltag der Saison 2002/2003 verlor die SV Ried daheim sang- und klanglos gegen Admira Wacker mit 0:3 – damit war der Abstieg in die zweite Liga besiegelt. Es waren die, wie es Roitinger nennt, "bittersten Stunden in diesem Stadion". Trotzdem überwiegen bei den Rieder Fans die Erinnerungen an viele legendäre Siege und Erfolge im ehemaligen Stadion.
Auf den Tag 20 Jahre später
Das bisher letzte Profipflichtspiel fand am 27. September 2003 gegen Leoben (4:2-Heimsieg) statt. Auf den Tag genau 20 Jahre später findet übermorgen das Cup-Duell zwischen Gurten und Rapid im Klaus-Roitinger-Stadion statt.
Dementsprechend groß ist die Vorfreude. "Jeder, der sich an diese Zeiten erinnern kann, verbindet diese natürlich mit diesem Stadion. Jetzt werden diese alten Zeiten noch einmal kurz aufleben", sagt Roitinger. Der 62-Jährige ist selbstverständlich in seinem "alten Wohnzimmer" dabei.
Roitinger glaubt an die Chancen des krassen Außenseiters. "Gurten ist eine sehr eingespielte und verschworene Einheit. Wenn Gurten nicht schon sehr rasch in Rückstand gerät, kann es ein sehr, sehr heißer Cup-Fight werden."
Wir lassen für alle Rieder Fußballfans noch einmal einige der legendärsten Partien im Klaus-Roitinger-Stadion, das 1971 mit einem Spiel zwischen Wacker Innsbruck und Sparta Prag vor 2000 Zuschauern eingeweiht wurde, seit dem Aufstieg im Jahr 1991 Revue passieren:
Der Beginn des „Rieder Fußballwunders“
Am 29. Juni 1991 bezwang die SV Ried im letzten Saisonspiel Flavia Solva im Rieder Stadion mit 3:0 und stieg erstmals in die zweite Bundesliga auf. „Flavia Solva war der klare Favorit und hatte mehr vom Spiel, aber mit der unglaublichen Unterstützung der Fans haben wir es geschafft“, erinnert sich Klaus Roitinger an diesen magischen Tag. Roitinger, damals 30 Jahre alt, erzielte als Spielertrainer zwei Tore. Das dritte Tor schoss Thomas Gerstorfer.
1995: Ein Aufstieg und drei Elfmeter
Nach drei Jahren in der zweiten Bundesliga, inklusive beinhartem Abstiegskampf in der ersten Saison, wurden die Rieder 1994/95 Zweiter. In der Relegation ging es gegen den FC Linz um den Aufstieg in die höchste Spielklasse. Nach einem 2:0-Auswärtssieg wurde der Aufstieg am 24. Juni 1995 mit einem 1:0-Heimsieg in Ried besiegelt. Goran Stanisavljevic musste vor 8000 Fans dreimal zum Elfmeter antreten.
2:1 gegen Rapid im ersten Bundesliga-Spiel
Der 2. August 1995 ist allen etwas älteren Ried-Fans noch immer in bester Erinnerung. Im ersten Bundesliga-Spiel der Vereinsgeschichte kam Rapid ins mit 10.000 Besuchern gefüllte Rieder Stadion. Roitinger erinnert sich mit einem Lächeln. „Ich glaube nicht, dass die gewusst haben, wo Ried liegt. Ein Spieler hat sich vor dem Aufwärmen noch eine Zigarette angezündet.“ Am Ende stand das Rieder Stadion beim 2:1-Heimsieg (Tore: Kramer, Mraz) kopf.
Bis zu 13.000 Fans im Stadion
Wie viele Zuschauer in der dritten ÖFB-Cup-Runde am 29. September 1995 beim Duell gegen Salzburg im Stadion waren, wird man nie erfahren. Sicher ist, es war das Spiel mit den meisten Fans im Stadion, die Rede ist von bis zu 13.000. Sogar auf dem Dach der Stehplatztribüne lagen Fans, um das Spiel zu sehen. Ried bot den Salzburger Europacup-Helden bei der 2:3-Niederlage einen heißen Tanz.
Ein 6:1 gegen den LASK
Den höchsten Derbysieg in der Vereinsgeschichte feierte die SVR am 16. Mai 1998 mit einem 6:1-Heimerfolg gegen den LASK. Roitinger erinnert sich: „Eine Woche später fand das Cup-Finale gegen Sturm Graz statt. Für einige Spieler war es die letzte Chance, sich für einen Endspieleinsatz zu empfehlen. Das 6:1 im Derby und der folgende 3:1-Finalerfolg waren unglaublich.“
Bitterster Moment 2003
Am 29. Mai 2003 gingen die Rieder im letzten Saisonspiel daheim gegen Admira Wacker mit 0:3 unter und stiegen in die Zweite Liga ab. Roitinger, der damals noch einmal für einige Spiele als Trainer einsprang, konnte den Absturz nicht verhindern. „Es war der bitterste Moment in diesem Stadion“, sagt Roitinger. Das letzte Spiel im Rieder Stadion fand am 27. September 2003 gegen Leoben statt.
Der mit der Zigarette war der Trifon Ivanov .. das waren noch wahrlich andere Zeiten.
Nehmt ihr Drogen?
Wo bitte ist die Leistung von Ried?
Was willst du mit deiner Aussage bewirken?
Ich denke, die Leistung in der Vergangenheit ist im Bericht sehr gut beschrieben.
Es war eine schöne Zeit und schöne Erinnerungen. Was die heutige SVR mitnehmen kann ist dass Zusammenhalt und harte Arbeit oft Wunder bewirken können.