Mattigtalbahn wird elektrifiziert: "Wird Musterbeispiel einer modernen Regionalbahn"
BRAUNAU. Schneller, komfortabler, klimafreundlicher: Ab dem Fahrplanwechsel 2027/2028 fährt die Mattigtalbahn bis nach Braunau elektrisch
Großaufgebot heute Vormittag am Braunauer Bahnhof: Grünen-Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä, FP-Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner und zahlreiche lokale Politiker und geladene Gäste feierten den Beginn der Elektrifizierungsarbeiten der Mattigtalbahn von Friedburg nach Braunau.
Bahnhöfe modernisiert, Eisenbahnkreuzungen aufgelassen
Der Salzburger Streckenabschnitt zwischen Steindorf bei Straßwalchen bis zum oberösterreichischen Friedburg (Gemeinde Lengau) ist bereits elektrifiziert. Mitte September begannen die Arbeiten für die Elektrifizierung von Friedburg bis nach Braunau. Schon im Vorfeld wurden die Bahnhöfe Munderfing, Mattighofen und Mauerkirchen modernisiert. 63 Eisenbahnkreuzungen entlang der Strecke werden modernisiert oder aufgelassen. Insgesamt investieren die ÖBB gemeinsam mit dem Land OÖ, dem Land Salzburg sowie den anliegenden Gemeinden rund 300 Millionen Euro in die Modernisierung der Mattigtalbahn.
"Regionalbahnen - Lebensadern"
Gewessler betonte bei einer Gesprächsrunde in Braunau: "Es ist wichtig, nicht nur die Hauptverkehrsachsen zu stärken, sondern auch die Regionalbahnen. Sie sind die Lebensadern für die Regionen." Der Trend der vergangenen fünf Jahre, auch im ländlichen Raum ein adäquates Angebot an öffentlichem Verkehr zu bieten, zahle sich aus. "Alleine die Nachfrage nach dem Klimaticket zeigt: Wenn das Angebot passt, dann sind die Menschen bereit, auf öffentlichen Verkehr umzusteigen."
Auch FP-Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner ist diese Investition wichtig. "Wir dürfen den ländlichen Raum nicht ausdünnen. Die Mattigtalbahn ist eine wichtige Verbindung nach Salzburg, die noch attraktiver wird", betonte er und verwies auf das bis dato größte Schienen-Investitionspaket in der oberösterreichischen Geschichte - die Mattigtalbahn ist ein Teil davon.
ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä fuhr heute zum ersten Mal mit einem Sonderzug auf der Mattigtalbahn-Strecke nach Braunau. "Mit den großen Investitionsmaßnahmen wird die Bahn schneller, komfortabler, mit den neuen Sitzgarnituren moderner, durch die Maßnahmen an den Eisenbahnkreuzungen sicherer und noch attraktiver. Die Mattigtalbahn wird ein Musterbeispiel einer modernen Regionalbahn", versprach er. Er freue sich auf eine Wiederkehr, wenn die Maßnahmen abgeschlossen sind.
VP-Landtagsabgeordneten Klaus Mühlbacher sieht in der besseren Verbindung zwischen Salzburg und Braunau auch wirtschaftliche Vorteile: "Das macht die Region für Betriebsansiedelungen noch attraktiver." Bürgermeister Daniel Lang (VP) aus Mattighofen bedankte sich stellvertretend für alle Bürgermeister für die finanzielle Unterstützung bei diesem wichtigen Projekt, von dem alle Bürger aus der Region profitieren würden.
Innviertel: "Industriekrise ist Mega-Chance für Klein- und Mittelbetriebe"
"Würde gerne einmal Spiele in der Champions League leiten"
Kopfing droht das Aus der Postfiliale
Blackout: Die große Übung für den Ernstfall in Braunau
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Eine wertvolle Regionalbahn: großartig und bedeutend.
Eine wichtige Bahnlinie von Braunau, um schnell nach Salzburg zu gelangen.
Das soll kein Musterbeispiel werden sondern Standard!
hoffentlich wird dann auch der Fahrplan so angepasst, dass man in Braunau den Anschlusszug nach Ried direkt nehmen kann und nicht 1 volle Stunde darauf warten muss!
Jetzt beträgt die Fahrzeit ca. 45 min (Br <-> Straßw).
Wieviel Minuten Einsparung ist dau nötig?
Viele werden jetzt sagen: Eh klar, mit'n Steinkellner geht ja nix weiter.
Finde ich auch - hätten wir doch einen Verkehrslandesrat wie Erich Haider, dann wäre die Strecke schon lange elektrifiziert.
Und dass wir dann nur 900 mm Spurweite hätten muss man halt in Kauf nehmen.
So wie einst angedacht - die Mühlkreisbahn umbringen.
Warum braucht man für 35 km 3 Jahre?
Wenn alle behördlichen Verdfahren abgewickelt sind braucht man ja für den gesamten Neubau inklusive Elektrifizierung nicht länger.
Oder gibt es wieder Bürgerinitiativen die das ganze verhindern wollen - zumindest bremsen mit unsinnigen Einsprüchen?
Es müssen zuerst 63 Bahnübergänge aufgelöst oder modernisiert werden. Es werden teilweise 5 Bahnübergänge, die dicht beinander liegen, aufgelöst und durch einen neu gebauten Bahnübergang ersetzt.
Wenn alle Bahnübergänge fertig sind, kann mit dem Setzen der Oberleitungsmasten begonnen werden. Und bis die 63 Bahnübergänge alle durch sind, dauert es halt eine Weile...
Bahnübergänge auflassen geht schnell. Bahnübergänge etwas länger (auf gleichem niveau wie Schiene).
Doch auch eine krezungsfrei Unterführung schafft man in einem halben Jahr -wenn alle Planungen und behördlichen Wege erledigt sind.
Doch die Frage dazu: wird jede Auflassung und jeder Neubau hintereinander gemacht oder ist es nicht möglichen an mehreren Gewerken (vor allem die länger dauern) parallel zu arbeiten.
Dazu habe ich leider keine Information (ob parallel an mehreren Gewerken gearbeitet wird).
Ich kann nur soviel sagen: die Mattigtalbahn muss nun viele Versäumnisse aus den letzten Jahrzehnten aufholen. Neuerrichtungen von Bahnhöfen und Haltestellen; Schließung von kaum frequentierten Haltestellen; Auflösungen, Zusammenlegungen und technische Sicherungen von (unbeschrankten) Bahnübergängen; neues Sicherungssystem; Umstieg vom händischen Steuern der Weichen zur Fernsteuerung; Austausch der Formsignale; Beseitigung enger Kurvenradien zur Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit; Elektrifizierung; Beseitigung von nicht mehr benötigten Anschlussgleisen; Austausch alter schlechter Gleisen und Schwellen...
Ich kann mich noch erinnern, vor 5 oder 10 Jahren waren es noch 86 (!!!) Bahnübergänge
Gut, diese vielen "Nebenarbeiten" habe ich unterschätzt.
Das bedeutet aber auch dass sehr oft und in vielen Abschnitten zeitweise Schienenersatzverkehr notwendig ist.
"Reines" elektrifizieren wäre ja einigermaßen neben dem laufenden Betrieb möglich - abgesehen von kurzfristigen Wochenend- und Nachtsperren.
Welches neue Sicherungssystem soll kommen? Meinen Infos nach bleibet die Mattigtalbahn eine ETCS-L0-Strecke, heißt, die Züge verkehren auch in Zukunft PZB-Geführt.
Das einzige, was hier neu eingeführt wird, betrifft allerdings nicht die Zugsicherung, sondern das Zugleitsystem, da die Strecke dann in die Betriebsleitzentrale OÖ-Salzburg eingegliedert wird, und dies passiert mittels ERMTS.
Ich hoffe mal zumindest die Sensoren für "Strecke frei" usw. kommen aus Österreich, also aus St.Marienkirchen wo die besten Schienensensoren gefertigt werden.
Diese Tatsache ist wohl den wenigsten Menschen bewußt.
Immerhin wurden im Zuge der Bahnhofs-Sanierungen / Modernisierungen zumindest in den Bahnhöfen schon die Säulen gesetzt auf denen wohl dann die Oberleitungen montiert werden bzw. die Spannseile.
Als gelernter Österreich war das verblüffend, im Normalfall hätte ich erwartet das man hier mindestens 3x jene Bereiche wieder aufreißt die man vorher aufwendig hergestellt hat.
Aber es stimmt schon: Wir reden von einer eingleisigen Strecke mit ein paar Nebengleisen in wenigen Bahnhöfen, da wären Oberleitungen schon recht simpel aufzustellen und alles könnte längst in Gebrauch sein.
Immerhin: Es wird irgendwann soweit sein ;-)