Nach Karriereende: Berufliche Zukunft von Ziegl bei der SV Ried (vorerst) vom Tisch
RIED. Der Ex-Kapitän wird kein Projekt bei den Rieder Fußballern übernehmen.
Am kommenden Sonntag startet die SV Guntamatic Ried mit dem Cupspiel gegen den Vorarlberger Drittligisten Röthis in die Saison 2024/2025. Erstmals seit der Spielzeit 2008/2009 fehlt Marcel Ziegl im Kader. Der 31-jährige Ex-Kapitän beendete im Sommer, wie berichtet, seine Karriere. Nach mehreren hartnäckigen Verletzungen spielte der Körper nicht mehr mit. Ziegl spielte in seiner gesamten Profilaufbahn (351 Pflichtspiele) nur für die Innviertler.
Am 25. Mai stand er in der letzten Runde der vergangenen Saison gegen Dornbirn ein letztes Mal für wenige Minuten auf dem Rasen der Innviertel-Arena. Bei seinem Abschiedsspiel wurde der Kapitän gebührend verabschiedet, die Fans präsentierten eine große Choreografie. "Der Abschied war emotional und aufwühlend. Ich hatte schon vor dem Anpfiff Tränen in den Augen. Ich bin überwältigt und dankbar dafür, was Fans, Mannschaft und der Verein für mich auf die Beine gestellt haben", sagte Ziegl unmittelbar nach seinem letzten Spiel im Trikot der Rieder.
Ende Juni wurde bekannt, dass Ziegl Teil des Trainerteams des Landesligavereins USV Neuhofen wird. Dort leitete er jetzt gemeinsam mit einem weiteren ehemaligen SVR-Kapitän, Thomas Reifeltshammer, und Markus Friedwagner die sportlichen Geschicke der Kampfmannschaft.
Für die SV Ried wird Ziegl keine Funktion übernehmen. Rund um das Bekanntwerden seines Karriereendes im April klang das noch anders. "Die SV Ried will auch in Zukunft nicht auf die Dienste unseres langjährigen Kapitäns verzichten, daher sind wir gerade in Gesprächen für ein Großprojekt in der Region, das Marcel verantworten soll", wurde Sportchef Wolfgang Fiala am 26. April auf der SVR-Homepage zitiert. Ziegl selbst sagte damals, dass er sich vieles vorstellen könne. Er sei mit dem Verein im Austausch, es gebe gute und konstruktive Gespräche.
Präsident Thomas Gahleitner sagt auf OÖN-Anfrage, dass er Ziegl ein attraktives Angebot vorgelegt habe. Dieses habe Ziegl zuerst mündlich angenommen, am Ende des Tages dann aber doch nicht in Anspruch genommen. "Es wären super Projekte gewesen. Wir wollten Marcel Ziegl die Chance geben, sich im Verein zu entwickeln. Wenn er etwas anderes machen möchte, muss ich das akzeptieren, ich kann niemanden zwingen. Uns hätte es gefreut, denn es wäre eine tolle Sache geworden, davon bin ich überzeugt", sagt Gahleitner.
"Ich habe mich in überhaupt keiner Weise gegen den Verein entschieden, sondern ich will mir erst ganz genau darüber klar werden, was ich in Zukunft genau machen will. Zudem arbeite ich gerade daran, dass ich körperlich wieder einigermaßen fit werde", sagt Ziegl, der in seiner Funktion als Teil des Neuhofen-Trainerteams voll aufgeht: "Es taugt mir voll und macht großen Spaß."
"Man sieht sich oft zweimal"
Eine Rückkehr zu seinem "Herzensverein" schließt Ziegl, der vor allem die konstruktiven Gespräche mit dem sportlichen Leiter Wolfgang Fiala hervorhob, nicht aus. "Ich habe mehr als die Hälfte meines bisherigen Lebens für die SVR gespielt. Man sieht sich im Leben oft zweimal."
Video: Ausführliches Interview mit Marcel Ziegl über sein Karriereende
Schade dass man nicht geschafft hat Ziegl an den Verein zu binden.