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"Wollen dem LASK das Leben so schwer wie möglich machen"

Von Thomas Streif, 26. Juli 2024, 09:13 Uhr
"Wollen dem LASK das Leben so schwer wie möglich machen"
Thomas Reiter (rechts) beim Cup-Spiel der Union Gurten gegen Rapid Wien im Herbst 2023 Bild: Reinhard Schröckelsberger

GURTEN/RIED. Gurten-Kapitän Thomas Reiter hofft heute Abend auf einen spannenden Cup-Schlager.

Seit fast zehn Jahren kickt Thomas Reiter für die Union Gurten. Nachdem der Zweite der Regionalliga-Saison 2023/2024 in den vergangenen beiden Jahren Salzburg und Rapid im ÖFB-Cup gefordert hat, kommt heute der nächste Topklub ins Innviertel. Gegner um 18 Uhr im Klaus-Roitinger-Stadion ist der LASK. "Wir strotzen vor Motivation und wollen dem LASK das Leben schwer machen", sagt der 32-Jährige, der für die Union Gurten bisher 253 Pflichtspiele absolviert hat, im ausführlichen OÖN-Interview. 

OÖN: Wie groß sind Motivation und Vorfreude auf das Spiel gegen den LASK? Sie haben selber, wie zahlreiche weitere Gurtner Spieler, bei den Amateuren der SV Ried, dem großen Konkurrenten des LASK, gespielt. Ist es daher noch brisanter?

Thomas Reiter: Ich habe gewusst, dass diese Frage kommt. Natürlich spürt man im Vorfeld, dass es ein ganz besonderes Spiel ist. Die Rivalität zwischen der SV Ried und dem LASK kann man nicht wegdiskutieren. Die meisten in unserer Mannschaft sind Ried-Fans durch und durch, aber es spielt Gurten gegen den LASK. Ich kann versprechen: Wir strotzen vor Motivation und wollen dem LASK das Leben so schwer wie möglich machen.

Wie erwarten Sie den LASK?

Der LASK hat uns sicher beobachtet und wird uns nicht unterschätzen. Wir haben uns über einen langen Zeitraum den Ruf erarbeitet, dass man die Union Gurten im Cup nicht einfach so im "Vorbeifahren" schlagen kann. Ich gehe davon aus, dass der LASK mit der besten Elf antreten wird. Generell erwarte ich ein Spiel wie vor zwei Jahren gegen Salzburg, bei dem wir uns sehr teuer verkauft haben. Den LASK schätze ich auf alle Fälle um einiges stärker als Rapid ein.

Es gibt die Befürchtung, dass es möglicherweise zu Ausschreitungen zwischen Ried- und LASK-Anhängern kommen könnte.

Ich hoffe, dass es im Stadion friedlich bleibt. Jeder Zuschauer soll nach dem Spiel sagen können, dass es ein echtes Fußballfest war.

Warum schafft es Gurten immer wieder, den Bundesligisten das Leben sehr schwer zu machen? Ist es, nachdem man in den vergangenen Jahren gegen große Teams immer sehr gut mitgehalten hat, wieder einmal Zeit für eine große Sensation?

Wir wissen, dass uns zuletzt nicht viel gefehlt hat in den Cup-Partien gegen Bundesliga-Mannschaften wie Altach, Hartberg, Wolfsberg oder auch Rapid. Aber dass die individuelle Qualität dieser Mannschaften höher ist, steht ja völlig außer Frage. Eine Sensation ist nur dann drinnen, wenn wir bis zur letzten Minute keinen Fehler machen und wir bis zum Schluss von der Kraft her voll in die Zweikämpfe kommen.

Sie haben bisher 16 Cup-Spiele für Gurten bestritten. Was waren da die Highlights?

Ganz besonders war das Spiel gegen den damaligen Bundesligisten Grödig im Juli 2015. Durch das Tor von Jakob Kreuzer haben wir mit 1:0 gewonnen. Natürlich waren die Spiele gegen Salzburg und Rapid vor mehreren tausend Fans in Ried etwas ganz Besonderes. Das sind Höhepunkte einer Karriere. Jetzt freuen wir uns alle auf das Spiel gegen den LASK im Klaus-Roitinger-Stadion, in dem ich schon als Kind die Spiele der SV Ried verfolgt habe.

Sie haben einen Bandscheibenvorfall und sind längere Zeit ausgefallen. Wie geht es Ihnen?

Während der Belastung habe ich aktuell keine Schmerzen. Am nächsten Tag spüre ich es zwar schon, aber es ist alles im Rahmen. Ich freue mich, wenn die Saison losgeht.

Sie spielen seit zehn Jahren in der Regionalliga Mitte und haben einen fordernden 40-Stunden-Job bei KTM in Mattighofen. Lässt sich das immer einfach vereinbaren?

Dank eines guten Zeitmanagements und eines verständnisvollen Arbeitgebers ist das möglich. Natürlich muss man bei der Freizeit größere Abstriche machen. Froh bin ich, dass auch meine Freundin und Familie großes Verständnis haben.

Was zeichnet das "Gurtner Mannschaftsklima" aus?

Viele von uns kennen sich seit der Kindheit und spielen jetzt schon seit mehreren Jahren in Gurten zusammen. Wir sind wirklich Freunde, das ist nicht einfach so daher gesagt, und fahren sogar gemeinsam auf Urlaub. Nach den Trainings und Spielen bleiben wir noch sitzen, auch die Freundinnen der Spieler werden eingebunden. Egal, ob man ein Bier oder ein Soda Zitrone trinkt: Es geht darum, dass man miteinander redet. Das schweißt zusammen und man sieht auf dem Platz, dass wir eine Einheit sind. Ich bin seit 2018 Kapitän. In dieser Funktion bin ich auch das Bindeglied zum Vorstand und lege viel Wert auf das Zwischenmenschliche.

In der vergangenen Saison wurde Gurten in der Regionalliga Mitte Zweiter. Der Aufstieg ist allein schon wegen des Platzes kein Thema. Welche Ziele hat man da überhaupt noch?

Unser Ziel ist Jahr für Jahr, die beste Amateurmannschaft in Oberösterreich zu werden. Insgeheim spekuliert man schon damit, dass man vielleicht irgendwann einmal Meister werden könnte. Damit das passiert, müsste wirklich alles zusammenpassen. Ein formuliertes Ziel ist das aber nicht.

Wer sind in der kommenden Saison für Sie die großen Aufstiegskandidaten?

Leoben ist meiner Meinung nach in der Favoritenrolle. Auch Hertha Wels hat gute Chancen. Der Meistertitel und Aufstieg wird wohl zwischen diesen beiden Mannschaften entschieden. Wenn wir ein kleines Wörtchen ganz oben mitreden könnten, wäre es eine perfekte Saison für uns.

Welchen Anteil haben Trainer Peter Madritsch und sein Assistent Florian Hirsch an den Erfolgen?

Einen riesengroßen. Sie kennen den Verein mit all seinen Facetten in- und auswendig. Sie wollen jeden Tag mit viel Ehrgeiz etwas verbessern und das Beste für die Mannschaft rausholen. Das muss man sehr hoch anrechnen. Immer und immer wieder gelingt es ihnen, Dinge zu verbessern.

Sie sind seit mehreren Jahren Kapitän und haben auch bei den spektakulären Cup-Einsätzen überzeugt. Gab es in den vergangenen Jahren nie Angebote von Profiklubs?

Wirklich konkrete Angebote gab es nicht. Das spricht, glaube ich, für unsere Mannschaft hier in Gurten, weil die anderen Vereine vielleicht wissen, dass hier keiner so leicht weggeht.

Wie geht es mit der Sanierung des Platzes voran?

Gut. Das erste Heimspiel auf dem neuen Platz findet am 29. August gegen Steyr statt. Die ersten vier Liga-Partien absolvieren wir auswärts. Aktuell trainieren wir in Utzenaich, wo wir tolle Bedingungen vorfinden. Darüber sind wir sehr dankbar.

Wie lange wollen Sie noch für die Union Gurten spielen?

Solang mir der nicht unwesentliche Aufwand für die Trainings und die Spiele Spaß macht und ich mich körperlich fit fühle, kann ich mir vorstellen, in Gurten zu bleiben. Voraussetzung ist freilich immer, dass der Verein noch mit mir plant.

Ihr Jugendklub ist die Union Senftenbach. Ist es vorstellbar, dort die Karriere nach Ihrer Zeit in Gurten ausklingen zu lassen?

Wenn ich mich nicht schwerer verletze, dann wird es genau so kommen. Das ist schon ausgemacht mit Gurten und Senftenbach. Nur der Zeitpunkt ist noch offen.

Mit Torhüter Felix Wimmer wechselte zuletzt ein Spieler von Gurten zur SV Ried. Was trauen Sie Felix Wimmer dort zu?

Er hat schon in Gurten sehr professionell gearbeitet. Für ihn persönlich ist vieles möglich. Ried hat mit Andreas Leitner eine namhafte Nummer eins. Ich bin mir aber sicher, dass Felix Wimmer bei der SV Ried zu seinen Spielen kommen wird.

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Autor
Thomas Streif
Redaktion Innviertel
Thomas Streif
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