Joggerin in Naarn von American Stafford attackiert und tot gebissen
NAARN. Eine Joggerin wurde am Montagvormittag in Naarn (Bezirk Perg) von einem Hund angefallen und derart schwer verletzt, dass sie noch am Unfallort verstarb.
Die Frau war um 9.15 Uhr auf einer Laufrunde unterwegs, als sie plötzlich von dem American Staffordshire Terrier angegriffen wurde. Wie es dazu kommen konnte, ist derzeit noch völlig unklar, wie die Polizei am Montag mitteilte. Der etwa vier Jahre alte Hund dürfte sich bei einem Spaziergang in der Nähe des Wohnhauses seiner Besitzerin plötzlich von seiner Halterin losgerissen haben, auf die Joggerin zugerast sein und sie angefallen haben.
Die Hundehalterin versuchte noch einzugreifen - allerdings vergeblich. Sie wurde dabei schwer verletzt und muss derzeit im Kepler Klinikum Linz behandelt werden. Trotz ihrer schweren Verletzungen schaffte es die Hundehalterin aber noch, das Tier in ihr Haus zurückzubringen und dort einzusperren. Danach eilte sie laut Polizei sofort wieder zu der Joggerin, diese war aber bereits ihren schweren Verletzungen erlegen.
Ob das Tier angeleint war, ist derzeit ebenso Gegenstand der Ermittlungen wie die Identität des Opfers. Die Frau soll zwischen 20 und 40 Jahre alt gewesen sein. Sie hatte weder Ausweise noch ein Handy bei sich. Es wurden Fingerabdrücke entnommen. Eine Obduktion wurde angeordnet. Die Hundehalterin konnte zu den genauen Umständen des Vorfalles noch nicht befragt werden. Sie wurde nach der ambulanten Behandlung aufgrund der traumatischen Erlebnisse und des erlittenen Schocks auf die Psychiatrie verlegt. Weitere Zeugen habe es nicht gegeben.
Video: Joggerin von Hund tot gebissen
Der Hund wurde von einem Tierarzt begutachtet. Die Gemeinde Naarn werde laut Auskunft des Landes Oberösterreich noch am Montag einen Bescheid erlassen, dass der Besitzerin die Haltung des Tieres untersagt werde und der Hund von der Bezirkshauptmannschaft Perg abgenommen wird. Dies bestätigte das Gemeindeamt. Gemeinsam mit einer weiteren Frau hält sie mehrere Hunde in dem Wohnhaus, hieß es weiter. Der American Staffordshire sei bisher nicht aufgefallen sei, ebenso wenig wie die anderen Hunde.
Hundeattacken in Oberösterreich
In Oberösterreich kam es in den vergangenen Monaten zu mehreren Hundeattacken. Erst in der vergangenen Woche berichteten die OÖN über einen dramatischen Vorfall bei einem Wandertag einer Klasse der Neuen Mittelschule im Lenzinger Ortsteil Unterachmann (im Bezirk Vöcklabruck). Zwei Kinder im Alter von zehn und zwölf Jahren wurden von einem nicht angeleinten Australian Shepherd angegriffen und mehrmals gebissen.
Mitte August wurde ein siebeneinhalb Monate alter Säugling in Regau (Bezirk Vöcklabruck) von einem Malamut-Schäfer-Mischling so schwer verletzt, dass er vom Notarzt versorgt und in ein Spital gebracht werden musste. Eine Wienerin (32), die zu Besuch bei einer Freundin in Oberösterreich war, hatte das Baby zuvor im Nebenraum niedergelegt. Der Hund hatte sich laut Polizei selbstständig Zutritt in das Zimmer verschafft, biss das Baby in den Oberkörper und verletzte es dabei unbestimmten Grades.
Gut vier Wochen davor endete ein Familienabend in Laakirchen (Bezirk Vöcklabruck) mit einem Rettungseinsatz: Ein siebenjähriger Deutscher Boxer ging plötzlich auf ein dreijähriges Mädchen, das bei Verwandten zu Besuch war, los und biss es ins Gesicht. Das Kleinkind musste in das Salzkammergut-Klinikum nach Vöcklabruck gebracht werden. Zu einem ähnlichen Vorfall kam es Ende Juni in Vorderstoder (Bezirk Kirchdorf an der Krems). Ein Einjähriger wurde vom Appenzeller-Labrador-Rüden seiner Großeltern im Bereich des Kopfes gebissen und verletzt.
Bei dem Versuch, zwei miteinander kämpfende Boxer zu trennen, wurde deren Besitzerin, eine 43-jährige Innviertlerin, im April am Fuß gebissen. Der Besuch bei einem Bekannten und seinem amerikanischen Akita-Rüden in Windhaag bei Perg hat im März dieses Jahres für einen Elfjährigen im Krankenhaus geendet. Der junge Hund biss dem Buben ins Gesicht und verletzte ihn so schwer, dass er in der Kinder-Chirurgie der Kepler-Uniklinik operiert werden musste.
Ein 78-Jähriger war Mitte Februar mit seinem E-Bike im Gemeindegebiet von Puchenau im Bezirk Urfahr-Umgebung unterwegs, als ihn unvermittelt ein Hund attackierte. Der Mischling biss den vorbeifahrenden Pensionisten in die Wade.
Soldat von Hunden getötet
Tödlich endete im November 2019 eine Hundeattacke in der Flugfeldkaserne in Wiener Neustadt. Ein 31-jähriger Soldat wurde von zwei belgischen Schäferhunden (Malinois) regelrecht zerfleischt. Der Rüde “Hati” war ein ausgebildeter "Schutzhund" des Bundesheeres, der erst sieben Monate alte "Ragna" befand sich im Privatbesitz eines anderen Soldaten, war aber dennoch in der Kaserne untergebracht. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt hat das Ermittlungsverfahren mittlerweile eingestellt.
Im Jahr davor verlor ein Kleinkind in Wien-Donaustadt durch eine Hundeattacke sein Leben: Ein Rottweiler verbiss sich in den Kopf eines eineinhalbjährigen Buben. Das Kind starb zwei Wochen später im Spital. Die 49-jährige Besitzerin wird später wegen fahrlässiger Tötung zu sechs Monaten Haft verurteilt.
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