50 Jahre Stadt Traun: "Ein Riesengrund zum Feiern"
TRAUN. Beim Festakt am Samstag wurde das Miteinander beschworen – das Fehlen der SPÖ war offiziell kein Thema
Vor 50 Jahren gab es keine Straßenbahn von Linz nach Traun. Keine Spinnerei. Kein Hallenbad. Keine HTL. Mit Beispielen wie diesen unterstrich Bürgermeister Karl-Heinz Koll (VP) am Samstag, wie viel sich in den Jahrzehnten seit der Stadterhebung am 21. Mai 1973 in der nun fünftgrößten Stadt Oberösterreichs getan hat. Und nutzte die Gelegenheit, sich bei allen Verantwortungsträgern und engagierten Bürgern, die diese Entwicklung möglich gemacht haben, "von Herzen zu bedanken". 50 Jahre Stadt Traun, das sei wahrlich "ein Riesengrund zum Feiern".
Drei Tage lang, von Freitag bis einschließlich heute Sonntag, wird das Jubiläum in Traun mit einem bunten Programm begangen, am Samstagabend fand der offizielle Festakt statt. Dieser wurde genutzt, um einen Blick zurück und gleichzeitig auch in die Zukunft zu werfen.
"Menschen mit auf die Reise nehmen"
"Gutes bewahren, Neues nicht fürchten", war das Motto, das Koll ausrief, besonders wichtig sei es ihm, "die Menschen mit auf die Reise zu nehmen, damit sie ihre Ideen und Meinungen einbringen können".
Wie Koll und sein Parteikollege Stadtparteiobmann Wolfgang Stadlinger betonten auch die anderen Vertreter der Stadtpolitik – Vizebürgermeister Herwig Mahr (FP), Grünen-Fraktionsobmann Robert Kabelac und Josef Gokl (Pro Traun) – das (politische) Miteinander und das gemeinsame Anpacken.
Unerwähnt blieb dabei allerdings, dass mit der SPÖ die größte Gemeinderatsfraktion den Feierlichkeiten fernblieb. Diese hatte schon zuvor angekündigt, daran geschlossen nicht teilzunehmen, um damit ihrem Protest gegen die Jubiläumsfestschrift Ausdruck zu verleihen. Dass die "roten" Bürgermeister dort verschwiegen wurden, sei "nicht tolerierbar".
Der Versuch von Koll, die Sozialdemokraten mit einer Entschuldigung und dem Angebot von Redezeit für die drei noch lebenden SP-Bürgermeister – Peter Schlögl, Harald Seidl und Rudolf Scharinger – umzustimmen, blieb erfolglos. Am Samstag hob Koll beim Rückblick zwar seine fünf SP-Vorgänger namentlich hervor, offiziell war der Festschrift-Eklat auf der Bühne aber kein Thema. Gespräch unter den Gästen war dieser dennoch.
Kanzler als Ehrengast
Als Festredner und Zeitzeuge gleichermaßen im Einsatz war beim Festakt Alt-Landeshauptmann Josef Pühringer (VP), der seit den Wahlen 2021 wieder in der Stadtpolitik aktiv ist. "Ich durfte 50 Jahre Stadt erleben und zum Teil in verschiedenen Funktionen gestalten", ließ er die Gäste an seinen Erinnerungen teilhaben. Das Image als "größtes Dorf Osterreichs" habe man lange "geradezu zelebriert", sagte Pühringer. Das starke Bevölkerungswachstum war nur ein Grund, warum Traun schließlich doch Stadt werden wollte. So wollte man auch den wachsenden Linzer Bestrebungen, Leonding, Pasching und Traun einzugemeinden, entschieden entgegentreten.
Anders als bei den Feierlichkeiten zur Stadterhebung (die übrigens erst 1974 stattfanden) konnte zum 50-Jahr-Jubiläum der amtierende Bundeskanzler begrüßt werden. Karl Nehammer (VP), der ebenfalls die Bedeutung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes hervorstrich, wünschte allen Traunern "ein schönes Fest und alles Gute für die nächsten Jahrzehnte".
" Die Stadt Traun 50 Jahre Stadterhebung, ja da war ein Grund zum Feiern." !
Aber es wurde leider an allen drei Tagen eine einzig Parteiveranstaltung der ÖVP.
Die Ehrengäste Liste war mit BK Nehammer, und vielen ÖVP Bürgemeistern aus dem Bez. LL. reichlich geschmückt.
Die ÖVP präsentiere sich glorreich .
Leide wurd vom ÖVP Bgm. KOLL bereits bei der Verfassung der Festschrift übersehen, das es 70 Jahre vor ihm, fünf SPÖ Bürgemeister gab.
Das hatte zur Folge, das sich bei den Feielichkeiten, alle SPÖ Stadt-und Gemeineräten ferngehalten haben.
Und die SPÖler haben sich damit selbst ins Abseits gestellt.