"Exoskelett" soll Pflegeberuf künftig erleichtern
LINZ. Das Heben und Wenden von zu pflegenden Personen soll mit der Stützstruktur einfacher und der Beruf dadurch attraktiver werden.
In der Industrie kommen sie schon zum Einsatz: Exoskelette, die dem Träger das Heben von schweren Lasten erleichtern und die Belastung des Stützapparates reduzieren. Naheliegend ist es also, solche Hilfssysteme auch im Pflegebereich einzusetzen, wo das Umbetten und Heben von Klienten oft belastend für den Körper ist. Das gilt besonders für die mobile Pflege, wo Platzmangel und das Fehlen von modernen Pflegebetten die Arbeit zu einer großen Herausforderung machen.
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Prototyp für mobile Pflege
Aus diesem Grund will das Unternehmen awd aus Stadl-Paura gemeinsam mit der Volkshilfe OÖ einen Exoskelett-Prototyp für den Pflegebereich entwickeln. "Die außenliegende Stützstruktur bildet das menschliche Skelett nach, um eine zweite Struktur zu haben, wo Kräfte fließen", sagt Wolfgang Baumann, Geschäftsführer des Familienunternehmens. Wichtig ist, dass es gut sitzt, eng anliegt und nicht zu umständlich ist. Sonst wird das Hilfsmittel nicht genutzt. "Das Exoskelett muss von früh bis spät getragen werden können", sagt Waltraud Schwarz, zuständige Bereichsleiterin bei der Volkshilfe. Deshalb braucht es auch ein eigenes Modell für die Pflege.
Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt. Rund zehn Mitarbeitende in Linz, Freistadt, Eferding, Kirchdorf und Steyr testen die Exoskelette, ihre Rückmeldungen werden dann eingearbeitet. "Die Mitarbeiter freuen sich schon", sagt Schwarz. Es habe mehr Freiwillige gegeben als Plätze. Finanziert wird das Projekt durch den Pflegetechnologiefonds des Landes. Die gesamten Kosten belaufen sich auf rund 215.000 Euro, von denen die Hälfte das Land, die zweite Hälfte die fünf Projektregionen übernehmen. Die Stadt Linz übernimmt dementsprechend rund 21.500 Euro.
Pflegeberuf attraktiver machen
Hintergrund des Projekts ist einerseits eine steigende Zahl Pflegebedürftiger, die zu einem höheren Anteil mobil betreut werden sollen. Andererseits herrscht ein Mangel an Beschäftigten im Pflegebereich. "Es geht auch darum, dass der Pflegeberuf auch im Alter noch attraktiv ist und die Leute möglichst lange arbeiten", sagt Vizebürgermeister Dietmar Prammer (SP). (cdi)
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