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Magistrat zieht Lehren aus Coronakrise: Mehr Homeoffice, weniger Hierarchie

17. Juni 2020, 00:04 Uhr
Magistrat zieht Lehren aus Coronakrise Mehr Homeoffice, weniger Hierarchie
Die Digitalisierung im Magistrat soll rascher als geplant vorangetrieben werden, sagt Klaus Luger. Bild: Volker Weihbold

LINZ. Bürgermeister Luger: "Jetzt haben wir die Chance auf eine wirkliche Veränderung."

Er sei stolz auf die Bediensteten des Magistrats, sagt der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP). Nicht nur im Gesundheitsamt, das in der Coronakrise besonders gefordert gewesen sei, sondern auch in anderen Bereichen sei in diesen Monaten des Ausnahmezustands "wirklich gute" Arbeit geleistet worden.

700 der insgesamt 1300 Magistratsbeschäftigten haben während der Krise zuhause, also im Homeoffice gearbeitet. "Und es hat sich gezeigt, dass Befürchtungen, mancher würde sich dabei vor der Arbeit drücken, falsch gewesen sind. Im Gegenteil." Viele Mitarbeiter hätten selbstständiger als gewohnt gearbeitet und mehr Verantwortung übernommen. "Entscheidungen, die sonst über vier Hierarchien gelaufen sind, sind plötzlich in zwei erledigt worden, weil es einfach nicht möglich war, die vorher so strengen Organisationsvorschriften einzuhalten", sagt Luger.

Abläufe kritisch hinterfragen

Positiv sei auch, dass vorher in diesem Bereich eher zurückhaltende Mitarbeiter die Scheu vor digitalen Abläufen und Arbeitswesen abgelegt hätten. All dies zusammen zeige, "dass Krisenzeiten die Chancen auf wirkliche Veränderungen bergen." Und diese Chance wolle die Stadt jetzt ergreifen.

So hat Luger als oberster Chef im Haus die neue Magistratsdirektorin Ulrike Huemer damit beauftragt, die Digitalisierung rascher als geplant voranzutreiben und auch die Organisationsabläufe einer Prüfung zu unterziehen. Unterstützt von externen Experten, "denn es braucht hier als Korrektiv die Außensicht".

Weniger Behördendenken, mehr Kundenorientierung und verstärkter digitaler Kontakt mit den Bürgern" seien die Hauptstoßrichtung, sagt Luger. Zudem sollen die alten Strukturen und Hierarchien hinterfragt werden. "Dazu gehört auch, den einzelnen Mitarbeitern wie in einem modernen Unternehmen mehr Freiheit und Verantwortung zu übertragen", sagt der Bürgermeister.

In einem ersten Schritt sollen nun neue Arbeitsmodelle durch Magistratsdirektorin Huemer und Personaldirektorin Brigitta Schmidsberger gemeinsam mit der Personalvertretung erarbeitet werden. Mehrwert all dieser Maßnahmen für die Linzer: Sie sollen sich Behördengänge ins Magistrat sparen und mehr als bisher digital erledigen können. (eda)

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15  Kommentare
15  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
pepone (60.622 Kommentare)
am 17.06.2020 13:52

All dies zusammen zeige, "dass Krisenzeiten die Chancen auf wirkliche Veränderungen bergen." Und diese Chance wolle die Stadt jetzt ergreifen.

ENDLICH hat jemand kapier dass Krisen CHANCEN bieten ...
hat wohl lange gedauert bis es verstanden wurde , aber es hat gefruchtet 😜😜

insofern hat Corona auch seine Vorteile ... bitte nicht missverstehen !

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thukydides (1.213 Kommentare)
am 17.06.2020 09:31

Home Office ist für manche Arbeitsstellen eine Möglichkeit, jedoch für einen Großteil der Lohnsklaven wohl nicht.

Ausschlaggebend dafür sind die Rahmenbedingungen für diese Arbeitsstellen als auch die jeweiligen infrastrukturelle Situation. Nicht jeder hat zuhause einen Arbeitsplatz, schon gar nicht in städtischen Wohnungen, denn Wohnungen wurden die letzten 20 Jahre viel zu klein gebaut. Da muss der liebe Herr Bürgermeister nur zur GWG blicken, die sind ja im reduzieren von Wohnraum vorne dabei.

Individuelle Befindlichkeiten oder "Führungskräfte-Bullshit-Bingo" ist jedoch kontraproduktiv und absolut überflüssig.

Das grundsätzliche Aufheben der Grenze zwischen Arbeit und Freizeit ist Kennzeichen für neoliberale Politik. Mal sehen wie neoliberal das Magistrat Linz ist.

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glingo (5.255 Kommentare)
am 17.06.2020 12:03

THUKYDIDES

Home Office ist für manche Arbeitsstellen eine Möglichkeit, jedoch für einen Großteil der Lohnsklaven wohl nicht.

Nicht jeder hat zuhause einen Arbeitsplatz, schon gar nicht in städtischen Wohnungen, denn Wohnungen wurden die letzten 20 Jahre viel zu klein gebaut.

wie sie schon oben geschrieben haben können die Lohnsklaven den größern Wohnraum auch nicht bezahlen oder brauche den Raum auch nicht

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.069 Kommentare)
am 17.06.2020 13:24

Mancher "Lohnsklave" zweigt aber gerne ein Eckchen seiner "Legebatterie" ab, um zB. zeitaufwändige Anreise, lärmiges Großraumbüro ua. zu vermeiden.

Es gibt Jobs und MitarbeiterInnen, die eignen sich für Heimarbeit, und es gibt welche, wo es nicht passt.

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thukydides (1.213 Kommentare)
am 18.06.2020 10:29

Nun, unter Zwang kann viel passieren.

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thukydides (1.213 Kommentare)
am 18.06.2020 10:28

Unsinn, jeder braucht Wohnraum, insbesondere wenn es um Wohnungen geht, da diese keine Ausweichmöglichkeit auf Keller oder Garage oder Gartenhütte bieten.
Jede Wohnung unter 100m2 ist eine Legebatterie.

Und künstliche Verkleinerung von Wohnraum ist gesellschaftlicher Rückschritt, in den letzten 20-30 Jahren war der manifest.

Und ob Wohnungen bezahlbar sind liegt an der Preisgestaltung. Diese muss sich anhand eines einem Niveaus bewegen, das für alle ansprechend und bezahlbar ist. Stichwort bezahlbarer Wohnraum. Derzeit ist das nicht gegeben.

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CedricEroll (12.442 Kommentare)
am 18.06.2020 11:16

Also ich fühl mich in meiner 50m2 Legebatterie sehr wohl. Wie abgehoben und realitätsfremd sind Sie eigentlich?

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felixh (5.029 Kommentare)
am 17.06.2020 09:18

...und weniger Bürgermeister STV

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 17.06.2020 08:48

Schaun wir mal, dann sehen wir schon......

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spoe (15.772 Kommentare)
am 17.06.2020 06:51

Weg mit der Freunderlwirtschaft im Rathaus.

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Bergbauer (1.974 Kommentare)
am 17.06.2020 06:46

Ob Homeoffice funktioniert ist ausschließlich eine Frage der Führungskräfte. Gute Führung - gute Arbeit. Homeoffice ist die große Chance für den ländlichen Raum und die Umwelt. Die, die das nicht begreifen, gehören in keine Führungspositionen.

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DonMartin (7.510 Kommentare)
am 17.06.2020 08:15

Für Führungskräfte ist es im Rathaus nicht besonders leicht. Einige MitarbeiterInnen haben wegen Parteibuch und Nahebeziehungen so viel Freiraum, dass ein Führen teilweise unmöglich ist. Die tun, was sie wollen, und sprechen das auch ganz offen aus!

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CedricEroll (12.442 Kommentare)
am 17.06.2020 11:41

Über das Insiderwissen des ÖVP-Multnickers bin ich gespannt. Also - über das im Bundeskanzleramt und im Landhaus. Über die Linzer Rathäuser weiß er garantiert nur das, was ihm seine Message Control-Chefitäten einbleuen, pardon eintürkisen.

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deroberoesterreicher (1.277 Kommentare)
am 17.06.2020 01:25

Mit der profitablen Automatisierung und Digitalisierung werden viele Menschen, nachhaltig ihren Arbeitsplatz verlieren. U. die reichen Eliten, die durch diesen unethischen u.wohlstandvernichtenden Finanz- u. Überwachungskapitalismus profitieren, treiben die elitendienlichen Politiker vor sich her.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 17.06.2020 13:57

DEROBEROESTERREICHER

seit JAHREN wird das propagiert und siehe da :
die Digitalisierung hat VIELE Arbeitsplätze gebracht .

es klingt genauso wie vor Jahren als Grünen (Anschober und co )verspottet wurden als sie sagten dass Alternativen Energien Arbeitsplätze schaffen werden ... und es wurden ABERTAUSENDEN !!!

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