Wo Schokolade wächst und die Wildbienen schlafen
LINZ. Die KinderUni Linz will mit 180 Workshops Kinder und Jugendliche neugierig auf Wissenschaft und mehr machen. Fast alle sind schon ausgebucht.
Die KinderUni feiert Geburtstag. Tausende Workshops und Kurse haben in den letzten 20 Jahren unzählige Kinderherzen höherschlagen lassen, viele Fragen beantwortet, Interessen geweckt und Türen geöffnet. Alleine in Linz finden heuer von 10. bis 13. Juli 180 Workshops statt, von Chemie bis Philosophie, vom Abenteuer in der Natur bis zum Experiment im Labor. Das Angebot ist auf das gesamte Stadtgebiet verteilt, sieben Universitäten und Hochschulen sowie über 30 weitere Forschungs- und Bildungseinrichtungen sind beteiligt, der Ursulinenhof ist zentraler Campus.
Wildbienen retten
"Ich habe es noch nie erlebt, dass sich ein Kind da nicht mitnehmen lässt", sagt Elisabeth Pfeifer. Sie bricht mit Kindern zwischen fünf und sieben Jahren zu einem "Rettungseinsatz" auf den Pöstlingberg auf. Es geht um Wildbienen, deren Lebensräume immer kleiner werden. "Die Kinder wissen zwar meist viel über die Honigbienen, mit den Wildbienen sind sie aber noch nicht so vertraut", sagt Pfeifer im OÖN-Gespräch. Beim abwechslungsreichen Workshop geht es aber nicht nur darum, Bewusstsein zu schaffen, sondern auch selbst aktiv zu werden. Die Kinder basteln eine Nisthilfe, die sie mit nach Hause nehmen und auf dem Fensterbrett oder dem Balkon aufstellen können. Die Mauerbienen werden sich freuen.
Schokolade und mehr
Ein Heimspiel hat Gudrun Fuss. Die Ökologin ist Mitarbeiterin der Naturkundlichen Station der Stadt Linz und kann im Botanischen Garten aus dem Vollen schöpfen. In ihrem Workshop widmet sie sich der Frage, wo Schokolade und anderes eigentlich herkommt. "Wir haben viele exotische und tropische Pflanzen, die man sich in natura anschauen kann", sagt Fuss. Dass es nicht nur beim Anschauen der Kakaopflanze bleibt, sondern auch Schokolade verkostet wird, versteht sich von selbst. Zwar bevorzugen die meisten Kinder Milchschokolade, doch auch unter den Kleinsten gibt es bereits Feinschmecker, die eine "echte" Schokolade mit hohem Kakaoanteil zu schätzen wissen. "Der Workshop macht besonders großen Spaß, weil die Begeisterung und Neugierde bei den sehr kleinen Kindern noch so groß ist", sagt Fuss.
Geheimnisse der Magnetkraft
Mit Physik zum Angreifen punktet der Mechatroniker Florian Poltschak, Vorstand des JKU Hoerbiger Research Institute for Smart Actuators. Mit den Kindern erforscht er etwa die Funktionen von Elektromotoren oder experimentiert mit Magnetkraft. "Ein Kind hat einmal gesagt, wenn der Physikunterricht auch so wäre, wäre er viel cooler", erinnert sich Poltschak. Damit könne man Kinder wirklich begeistern.
Rundgang der Not
Einen außergewöhnlichen Workshop bietet die Young Caritas: Beim "Rundgang der Not" bekommen Kinder ab zwölf Jahren Einblicke in das Leben von Menschen auf der Straße. Der Workshop will damit Grenzen abbauen und ein besseres Bewusstsein für Menschen in Notlagen entwickeln. Noch sind einige wenige Plätze verfügbar.
Ansonsten sind die KinderUni-Workshops für heuer fast gänzlich ausgebucht. Wer schnell ist, kann vielleicht noch die Donau von Plastik befreien (PlasticFreeDanube), erste Schritte ins Impro-Theater wagen (Wie du die Welt bewegst) oder mit neuen "Moves" experimentieren (Breakdance & Urban Styles).
Infos zu den Workshops und Anmeldemöglichkeiten finden Sie unter kinderuni-ooe.at
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