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Medizinstudium: "Arzt zu werden, ist für mich ein Kindheitstraum"

Von Karoline Ploberger, 06. Juli 2024, 06:10 Uhr
1511 Bewerber stellten sich gestern dem Test in der Messehalle Wels
1511 Bewerber stellten sich gestern dem Medizinaufnahmetest in der Messehalle Wels Bild: VOLKER WEIHBOLD

WELS. 1511 Bewerber stellten sich gestern dem Auswahlverfahren für das Medizinstudium an der JKU – nur 320 werden aufgenommen. Österreichweit nahmen 11.904 Bewerber beim Medizinaufnahmetest in diesem Jahr teil.

Schritt für Schritt nähern sich die Anwärter auf das Medizinstudium der Ausweiskontrolle in der Messehalle Wels. Einige wirken gelassen, andere hingegen schauen mit nervösen Blicken durch den Raum. In Farbkategorien werden sie ihren Plätzen in einer der zahlreichen Sitzreihen in der Halle zugeteilt – auf den Tischen liegen Kugelschreiber, auch Süßigkeiten als Nervennahrung dürfen an diesem Tag nicht fehlen. Ein kurzes Schläfchen, tief durchatmen, ein letzter Blick auf das Handy, ehe dieses und Smartwatches vor Testbeginn um 9 Uhr in ein Kuvert gepackt und unter dem Tisch gelagert werden müssen.

Ein kurzes Schläfchen zur Stärkung
Ein kurzes Schläfchen zur Stärkung Bild: VOLKER WEIHBOLD

Mit einem Lächeln sitzt Matteo Chini in der zweiten Reihe; der 20-Jährige aus Neukirchen wirkt an diesem Testtag relativ gelassen. „Ich spekuliere, dass viele nicht zum Test kommen. Manche probieren es nur nach der Matura und haben gar nicht so viel gelernt.“

Ein Jahr Vorbereitung

Mit seiner Sitznachbarin Zeynep Göksu Celik wird diskutiert, welcher Teil des rund achtstündigen Testverfahrens wohl der schwierigste wird. „Also für mich ist es definitiv der Teil, bei dem man sich Ausweise mit Namen, Allergien und weiteren Patienteninformationen merken muss“, sagt die 18-Jährige aus Perg. „Ich hatte vor zwei Wochen die Matura in Biologie – da bin ich mir also relativ sicher, auch der Teil mit den Zahlenfolgen wird vermutlich gut funktionieren.“

Nervosität vor dem Testbeginn
Nervosität vor dem Testbeginn Bild: VOLKER WEIHBOLD

Bereits seit einem Jahr hat Katharina Ainz aus Salzburg die Vorbereitungsunterlagen für das Testverfahren zu Hause. Die 20-Jährige hat heuer die Matura absolviert, hat aber bereits in den Sommerferien 2023 mit der Vorbereitung auf den Medizin-Aufnahmetest begonnen: „Ich möchte das schaffen, weil ich familiär bedingt erlebt habe, wie wichtig der Arztberuf ist.“ Eine Umfrage unter den 1511 Teilnehmern des Medizin-Aufnahmetests zeigt: Der Arztberuf ist für viele ein Kindheitstraum.

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Große Herausforderung

Respekt vor dem Durchhaltevermögen der angehenden Mediziner zeigt JKU-Vizerektor Andreas Janko: „Es ist eine große Herausforderung, vor die sie gestellt sind. Der MedAT hat sich in den letzten Jahren bewährt.“ 2024 gibt es zehn Studienplätze mehr an der JKU – somit werden 320 Studierende im Herbst mit Medizin beginnen. Eine Maßnahme gegen den Ärztemangel sei das aber nicht, sagt Janko. „Ich glaube, dass der Personalmangel nicht an den Ausbildungskapazitäten liegt. Probleme gibt es erst nach der Ausbildung.“

Andreas Janko, Vizerektor der JKU
Andreas Janko, Vizerektor der JKU Bild: VOLKER WEIHBOLD

Daher gibt es 2024 sogenannte gewidmete Studienplätze: Von insgesamt 1900 Studienplätzen an den vier Medizinuniversitäten in Österreich stehen 85 Plätze für Aufgaben im öffentlichen Interesse zur Verfügung. Bewerber verpflichten sich, nach ihrer Ausbildung für eine bestimmte Zeit als Kassen-, Spitals-, Militär- oder Amtsarzt im Land zu arbeiten.

Nachgefragt: 

"Ich lerne bereits seit einem Jahr für den Test. Ich möchte es schaffen – das hat bei mir auch familiäre Gründe. Ich möchte anderen helfen können.“ - Katharina Ainz, 20, Salzburg

Katharina Ainz, 20, Salzburg
Katharina Ainz, 20, Salzburg Bild: VOLKER WEIHBOLD

"Viele probieren den Test, ohne wirklich viel zu lernen. Daher bin ich relativ gelassen. Eine Herausforderung wird aber sicher der Teil mit Textverständnis.“ - Matteo Chini, 20, Neukirchen

Matteo Chini, 20, Neukirchen
Matteo Chini, 20, Neukirchen Bild: VOLKER WEIHBOLD

„Bei der Matura habe ich Biologie als Fach gewählt, daher bin ich mir da sicher. Das Schwierigste ist, glaube ich, das Überprüfen der Patienteninfos.“ - Zeynep Göksu Celik, 18, Perg

Zeynep Göksu Celik, 18, Perg
Zeynep Göksu Celik, 18, Perg Bild: VOLKER WEIHBOLD

 

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Autorin
Karoline Ploberger
Redakteurin Oberösterreich
Karoline Ploberger
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12  Kommentare
12  Kommentare
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detti (1.961 Kommentare)
am 06.07.2024 12:26

Ob bei diesen Testverfahren tatsächlich die Fähigsten herausgefunden werden, die dann auch das Herzblut, den Hausverstand und das Durchhaltevermögen haben, sei dahingestellt. Prestige und Geld werden wohl kaum als Motivation reichen, um in einem Knochenjob mit nicht immer lieben Patienten und einem kranken System 40 Jahre durchzuhalten.

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Gugelbua (32.767 Kommentare)
am 06.07.2024 10:42

der Arztberuf sollte eine Berufung sein, wenige schaffen es wirklich ein guter Arzt/Ärztin zu werden
es gibt Ärzte* wo ich mir denke googlen kann ich selber auch

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Philantrop (830 Kommentare)
am 06.07.2024 09:45

Wer HIER studiert, soll unterschreiben, dass er dann 10 Jahre HIER arbeitet oder unserem Staat die gesamten Studienkosten zurückzahlt!

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goggele (297 Kommentare)
am 06.07.2024 11:28

Aber dann bitte auch jeder Jurist, jeder Techniker und jeder Wirtschafter!

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maierei (1.374 Kommentare)
am 06.07.2024 11:45

Seh ich genauso. Es kann nicht sein, dass die Allgemeinheit deren Ausbildung finanziert und diese dann ihre Wertschöpfung ins Ausland verlegen. Darum entweder so oder Studiengebühren

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Philantrop (830 Kommentare)
am 06.07.2024 13:13

Natürlich auch diese!

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laskpedro (3.832 Kommentare)
am 07.07.2024 07:44

Vollkommen richtig wer vom Steuerzahler finanzierte Ausbildungen in Mangelberufen absolviert sollte verpflichtet sein in Österreich zu bleiben oder die kosten als Darlehen refundieren

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2good4U (19.447 Kommentare)
am 06.07.2024 09:40

Wenn so viele Leute Arzt werden wollen, und so viele Ärzte gebraucht werden, wieso gibt es dann nicht mehr Studienplätze?

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Peter2012 (6.696 Kommentare)
am 06.07.2024 06:48

Es ist kein Arzt vom Himmel geflogen. Das Wichtigste ist Durchhaltevermögen, Fleiß und Interesse; sich nicht nur die Fächer Anatomie, Erste Hilfe, Pathologie sowie chemisches Verständnis anzueignen sondern auch die Lust haben sich im Pschyrembel vertiefen zu wollen!!!

Den Ärztemangel in Österreich gibt es nur deswegen weil es Einerseits einen Wachstum der Bevölkerung in Österreich gibt und die Bevölkerung immer Älter wird!!!
Natürlich wäre es für Österreich auch ratsam alle fertig Studierende in Österreich mit dem Job zu binden!!!

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gerald160110 (5.634 Kommentare)
am 06.07.2024 08:19

Einen wirklichen Arztmangel gibt es nicht , nur sind 12.000 Ärzte als Privat- oder Wahlarzt tätig und somit nur indirekt in das System eingebunden. Abgesehen von unserer Hausärztin war bei uns in der Familie seit 20 Jahren nicht mehr bei einem Kassenarzt. Auch Operationen alle privat oder über die Zusatzversixherung abgewickelt

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Philantrop (830 Kommentare)
am 06.07.2024 10:09

Dennoch:
Wer HIER studiert, soll unterschreiben, dass er dann 10 Jahre HIER arbeitet oder unserem Staat die gesamten Studienkosten zurückzahlt
!

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c0w (683 Kommentare)
am 06.07.2024 15:57

Das ist eine glatte Lüge die ich mit folgendem Artikel beiweisen kann im Gengensatz zu disem User. Ich selbst war davon betroffen da ich eine akute Erkrankung hatte und alle Hausärzte keine neuen Patienten aufnahmen und daher ins Krankenhaus ausweichen musste. Langfristig sehr sehr schlecht, sollte ich etwas Älter sein wäre ein Hausarzt vom Vorteil. Wir brauchen hier unbedingt ein prioritäten System!
https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/wels/hausaerztemangel-in-wels-klinikum-springt-mit-versorgungseinheit-ein;art67,3898225

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