Sonnenstrom-Produktion auf Augenhöhe mit Bayern
BEZIRK FREISTADT. Zehn Prozent des Strombedarfs in der Region deckt inzwischen Solarenergie ab - soviel wie in Bayern
Seit dem Startschuss vor zwei Jahren hat das Sonnenkraftwerk Helios kräftig ausgestrahlt: Die zweite Ausbaustufe des größten Solarkraftwerks Österreichs ist Mitte des Jahres abgeschlossen. Es umfasst 225 einzelne Photovoltaik-Anlagen in 37 Gemeinden mit 32.000 Quadratmetern Gesamtfläche. Die Leistung liegt bei insgesamt 4,3 Megawatt peak, mit denen etwa 1200 Haushalte versorgt werden. Allein die erste Anlage, die im Mai 2012 am Dach des Hafnerhauses in Leopoldschlag in Betrieb genommen wurde, hat mit 20.000 kWh bereits den Jahresstrombedarf von fünf Haushalten produziert.
1300 PV-Anlagen im Bezirk
Das Modellprojekt der Helios Sonnenstrom GmbH, eines Tochterunternehmens des Vereins Energiebezirk Freistadt, hat das Interesse an der Photovoltaik-Technologie ordentlich geschürt: Im Bezirk gibt es inzwischen 1300 PV-Anlagen. Diese erzeugen gemeinsam ein Zehntel des regionalen Strombedarfs. "Das ist zehnmal so viel wie der derzeitige Oberösterreich-Durchschnitt", sagt Geschäftsführer Norbert Miesenberger. Der Bezirk liegt damit prozentuell auf Augenhöhe mit dem Photovoltaik-Vorzeigeland Bayern.
Finanziert wird das Mühlviertler Kraftwerk über ein regionales Bürgerbeteiligungsmodell. 700 Darlehensverträge wurden bisher abgeschlossen. Der Großteil der Partner kommt aus dem Mühlviertel, die restlichen 15 Prozent aus ganz Österreich, auch aus Budweis und Kaplitz sind Teilnehmer dabei.
In Euro umgerechnet bedeutet das: Sieben Millionen Euro wurden in die Helios-Anlagen investiert. Die gesamte Wertschöpfung für die Region liegt bei 25 bis 30 Millionen Euro, schätzt Miesenberger. "Wir konnten mit unseren Beratungen und Vorträgen sehr viele Leute motivieren."
Kein Helios III geplant
Einen weiteren Ausbau zu Helios III werde es vorerst aber nicht geben: "Wir haben für die neuen Förderungen nur ein kleines Kontingent eingereicht und wissen noch nicht, ob wir dabei sind", sagt Miesenberger. Angestrebt ist ein "moderater Ausbau, der davon abhängt, ob wir OeMAG-Tarife ergattern oder nicht. Mitte März erfahren wir, wie viel wir bekommen."
Von der Abgabe für selbst erzeugten Sonnenstrom (1,5 Cent pro kWh) sei das Projekt nicht betroffen, versichert die Geschäftsführung, sondern vorrangig die Überschuss-Einspeisung. (wan)
Nähere Infos auf www.helios-sonnenstrom.at. Mehr über die Sonnenstrom-Abgabe lesen Sie heute im Wirtschaftsteil.