"Villa Sinnenreich": Vom Herrenhaus zum offenen Museum
ROHRBACH. Seit zehn Jahren werden in der Villa Sinnenreich im Poeschl-Park werden die Sinnesorgane auf die Probe gestellt. Das Haus hat eine bewegte Geschichte hinter sich.
Vor allem die älteren Rohrbacherinnen und Rohrbacher konnten sich nicht einmal in ihren kühnsten Träumen vorstellen, dass sie einst ganz unbefangen durch die Poeschl-Villa gehen können. Bürgermeister Josef Hauer drückte es vor zehn Jahren so aus: "Ich bin gegenüber geboren, und dieses Gebäude mit seinen hohen Mauern übte auf mich einen ungeheuren mystischen Reiz aus!" – erzählte er über seine erste Begegnung mit der sogenannten Poeschl-Villa: "Die eisernen Tore gingen auf und dann rollte der Jaguar heraus – der Herr Kommerzialrat Poeschl, gefahren von seinem Chauffeur."
Gemeinde kaufte Villa
Es war zweifellos ein mutiger Schritt von der Stadtgemeinde Rohrbach, die Poeschl-Villa zu kaufen. Damals schwebte beherzten Museumsfans vor, ein Heimatmuseum zu schaffen. Alfred Fasching war damals die treibende Kraft. Schnell sah man, dass nicht nur die Räumlichkeiten für ein Heimatmuseum zu groß waren, sondern auch die finanzielle Unterstützung seitens der öffentlichen Hand nicht in großem Ausmaß zu erwarten war.
Deshalb entschied man sich in Rohrbach in Absprache mit der Kulturabteilung des Landes dafür, ein "Museum für Sinneswahrnehmung und Sinnestäuschung" zu errichten – die Villa Sinnenreich war geboren. Die Rohrbacher selbst nannten sie anfangs scherzhaft Villa Kunterbunt. So richtig konnte man nicht an der Erfolg dieses neuen Museums glauben. Die vergangenen zehn Jahre sollten die Skeptiker verstummen lassen. Schon in den ersten Jahren schossen die Besucherzahlen in die Höhe. Mehr als 130.000 Menschen sahen bisher die atemberaubende Welt der Illusion.
Verblüffender Inhalt
Das moderne innovative Museum bietet 50 von Künstlern und Technikern gestaltete Exponate und Stationen. Diese stellen unsere Wahrnehmung auf die Probe, denn was wir wahrnehmen, muss nicht immer wahr sein.
Wir erleben, wie leicht unsere Sinne zu täuschen sind. Das Konzept fasziniert Besucher aller Altersstufen und liegt auch zehn Jahre nach der Eröffnung voll im Trend. Kinder lernen spielend ein Museum kennen, Jugendliche finden es einfach cool, Erwachsene staunen über die Vielfalt der Wahrnehmungsphänomene und optischen Täuschungen. Hier darf man alles ausprobieren: Drückt man beispielsweise die Hände des "Mr. Ohrlovsky", tönt der eigene Herzschlag aus seinen vielen Ohren. Im "Ames-Raum" wird der Besucher scheinbar vom Riesen zum Zwerg. An der Körperabdruckwand macht man haptische Erfahrungen. Das "Fühlschiff" lockt vor allem junge Besucher. Das "Spiegeloktogon" und der "Planet 1001"sind weitere Highlights.
So ein Jubiläum gehört natürlich auch gefeiert: und zwar am 30. August um 11 Uhr – dann ist nämlich Tag der offenen Tür in der Villa Sinnenreich.
War der Erdtrabant wirklich um soviel größer, oder war es eine optische Täuschung durch die Atmosphäre oder aber unsere persönliche Wahrnehmung. Vielleicht nehmen wir den Mond größer wahr, wenn er ziemlich nahe dem Horizont ist.
läßt auch oftmals die Sinnlosigkeit erkennen
Wel^WRolios .