Herstellung von Mundschutz stellte Alltag in Freistädter Schneiderei auf den Kopf
FREISTADT. Nicole Legat erhielt sogar Aufträge aus Deutschland und Spanien.
Wie in vielen Betrieben hat das Coronavirus auch in der Maß- und Änderungsschneiderei von Nicole Legat den Arbeitsalltag auf den Kopf gestellt: Als Bundeskanzler Sebastian Kurz am 30. März das Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken anordnete, änderte sich in der kleinen Maßschneiderei von Nicole Legat der ganze Arbeitsablauf: Anstelle von Brautkleidern und Dirndln wurden fortan in der Freistädter Waaggasse vorwiegend Schutzmasken aus Stoffen genäht – und das im Akkord.
"Als in der Region bekannt wurde, dass ich Stoffmasken herstelle, stand mein Telefon nicht mehr still", erzählt die 25-jährige Jungunternehmerin. "Ich musste dann sogar eine Freundin bitten, das Telefon zu bedienen, um die unzähligen Anfragen zu beantworten. Ich war mit der Herstellung der Masken den ganzen Tag beschäftigt." Inzwischen sind es mehr als 1500 Stück Masken in den unterschiedlichsten Designs, die die Freistädter Schneiderin und ihre Helferin Angelika Ranzenhofer an ihren Nähmaschinen hergestellt haben.
Zum anlaufenden Schulstart in der kommenden Woche rechnet die gebürtige Münchnerin mit einer neuerlichen Welle an Anfragen. Entsprechend vorbereitet hat sich die Handwerkerin jedenfalls schon: Sie hat verstellbaren Mund-Nasen-Schutz für Kinder ab sechs Jahren in bunten Farben in ihr Programm aufgenommen. Erste Anfragen von Schulen und Firmen, die individuell gestaltete Masken mit Logo wünschen, sind schon in der Waaggasse eingetroffen. Für etliche Firmen hat die Schneiderin bereits solche Modelle ausgeliefert. Bestellungen aus ganz Österreich, aus Deutschland, ja sogar aus Spanien seien eingegangen, erzählt Legat.
Das Geschäft mit den Gesichtsschutz-Masken läuft jedenfalls unverändert gut. Freilich würde man sich wünschen, dass auch in der Schneiderei wieder ein Stück "alte Normalität" einkehrt und man beispielsweise wieder Brautkleider oder festliche Damenkostüme anpassen kann. Aber zumindest die allergrößte Hektik, die rund um Ostern in der Schneiderei alles andere überlagerte, hat sich zum Glück mittlerweile ein wenig gelegt.
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Das wäre DIE Lösung im Großen, wenn man es diesen cleveren kleinen Leuten endlich nachmachen würde: Falls man unseren braven Erwerbstätigen eine fairen Lohn gewährt, kann man die Produktion aus Südostasien in vielen Branchen zurückholen. Dann stimmt auch der Geldkreislauf und die Klimabilanz.
Den Profit mit den Billigstlohnländern heimsen sowieso nur die Besitzer von Konzernen wie Adidas oder Nike u. dgl. ein, wir hier blechen für Produkte, die in Übersee um einen Euro hergestellt wurden, oft das Hundertfache.
Hab gesehen die Stoffresterln werden das Stück für 10 € angeboten, da nehme ich lieber eine alte Socke😁
Wenn Ihnen die steht....
@GUGELBUA,
Dass Materialkosten aber insbesondere Arbeitskosten dahinter stehen, das haben sie offenbar nicht behirnt.
Danke, dass sie ein einer schwierigen Zeit die österreichische Wirtschaft so unterstützen.
Sie warten lieber auf billigere Produkte aus China.