Hofladen 2.0: Bauernspeck im digitalisierten Verkauf
BAD KREUZEN. Einen neuen Impuls in Sachen Nahversorgung wagen die Brüder Thomas (32) und Stefan Pilz (27) in der ehemaligen Filiale der Fleischhauerei Pilshofer im Ortszentrum von Bad Kreuzen. Ihr "KuliNAHrium" verfügt über ein breites Sortiment an bäuerlichen Produkten aus der Region und setzt bei Warenmanagement und Verkauf voll auf Digitalisierung. "Wir kaufen selber gerne Produkte von unseren Bad Kreuzener Landwirten und wollen diese Produkte mit unserem Laden fördern. Das funktioniert aber nur, wenn wir die Verwaltung so schlank wie möglich halten können. Da hilft uns die Digitalisierung", sagt Thomas Pilz.
Das beginnt schon beim Zutritt: Wer den Laden betreten möchte, muss seine Bankomatkarte zücken und zum Türschloss halten. Die Karte dient zugleich als Altersnachweis. Im Laden selbst nehmen die Kunden aus den Regalen, was sie benötigen: von Brot und Fleisch über Fruchtsaft bis zur im örtlichen Wirtshaus produzierten Fertigpizza. Dann werden die Waren bei der Selbstbedienungskassa eingescannt. Bezahlt wird entweder per Karte oder mit Geldscheinen. Wechselgeld liegt in einem Korb parat. Gleich daneben gibt es Kisten für die Rückgabe von Pfandflaschen. Kameras wachen darüber, dass sich auch jeder an die Spielregeln hält.
Die Lieferanten, derzeit etwa 30 an der Zahl, können ebenfalls selbstständig das Lager sowie die Regale befüllen. Im digitalen Lieferantenportal sehen sie außerdem, wie viele ihrer Produkte noch im Geschäft vorhanden sind, und wissen rechtzeitig, wann die nächste Lieferung fällig wird.
"Wir wollten den Einkauf so einfach wie möglich halten. Sowohl für die Kunden als auch für unsere Lieferanten und uns selbst", sagt Stefan Pilz. Er konnte bei der Planung auf Know-how seines Arbeitgebers "Apro Kassensysteme" zurückgreifen. Sein Bruder Thomas ist als Produktionstechniker ebenfalls mit technischen Abläufen vertraut, kümmerte sich jedoch hauptsächlich um den Ladenbau.
Das Kundeninteresse war an den ersten Verkaufstagen groß. Sehr zur Freude von Vizebürgermeister Markus Brandstetter (VP): "Als der Fleischhauer vor einigen Monaten zugesperrt hat, war das für den Ort ein Schock. Umso fester drücken wir jetzt Stefan und Thomas die Daumen, dass ihr Konzept aufgeht." Finanziell gefördert wurde das KuliNAHrium aus Mitteln des EU-Regionalfonds LEADER, sagt dessen Regionsobmann Nikolaus Prinz: "Dieses Projekt ist ein Beispiel, dass die EU stark dazu beiträgt, Initiativen im ländlichen Raum zur Umsetzung zu verhelfen."
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