Pro Tag spielen Volksschüler rund 45 Minuten online
LINZ. Rund 45 Minuten pro Tag spielen Kinder zwischen sechs und zehn Jahren online und geben 17 Euro im Monat dafür aus. Dies zeigt die aktuelle oberösterreichische Kindermedienstudie 2024 der Education Group Linz.
Die Veränderung ist gekommen, um zu bleiben: Verbrachten Kinder in den vergangenen Jahren immer mehr Zeit vor dem Computer, dem Handy oder dem Tablet, so wurde dieser Trend ein weiteres Mal durch die Pandemie befeuert.
Laut aktueller oberösterreichischer Kindermedienstudie verbringen sechs- bis zehnjährige Volksschüler mittlerweile rund 45 Minuten täglich mit Online-Spielen. Gleichzeitig steigt die Ausstattung mit technischen Geräten, während das Einstiegsalter sinkt, sagte Peter Eiselmair, Geschäftsführer der Education Group GmbH, bei der Studienpräsentation.
Das "Online-Spielgerät Nummer 1" sei das Handy bzw. Smartphone, gefolgt von Tablet und Spielkonsole. Von den 500 befragten Sechs- bis Zehnjährigen gaben 72 Prozent an, ein elektronisches Gerät zu besitzen – und wiederum 47 Prozent davon haben ein eigenes Smartphone. Die Mehrheit der Sechs- bis Zehnjährigen kann im eigenen Zimmer auf das Internet zugreifen.
Doch die Studie zeigt auch, dass draußen spielen, Freunde treffen und Zeit mit der Familie verbringen zu den wichtigsten Freizeitbeschäftigungen zählen. Danach folgt für die Heranwachsenden schon das Fernsehen (69 Prozent). Immerhin 58 Prozent nannten malen, zeichnen oder basteln – doch dieser Wert relativiert sich im Vergleich mit früheren Studienergebnissen: 2022 wurde diese Lieblingsbeschäftigung noch von 65 Prozent genannt. Auch der Faktor "Zeit mit den Eltern verbringen" ist rückläufig. Für David Pfarrhofer, Geschäftsführer des Market Instituts, das die Studie durchführte, steht dieser Rückgang für eine generelle Umkehr: Die wenige Zeit, die etwa mit den Eltern verbracht werde, werde langsam, aber sicher gegen Freizeit vor dem PC getauscht. "Das ist kein Umbruch von heute auf morgen, aber wir spüren eine Veränderung – und darauf müssen wir uns einstellen", sagte Pfarrhofer.
Das zeigen auch die weiteren Studienergebnisse: Etwas mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer (52 Prozent) verbringt die Freizeit am liebsten mit dem Spielen am Computer, dem Tablet, dem Handy oder der Spielkonsole. Im Jahr 2020, dem Beginn der Pandemie, waren es "nur" 45 Prozent.
Gleichzeitig bleibe die Lesebegeisterung ungebrochen, wobei gedruckte Bücher bevorzugt würden (44 Prozent), zitierte Pfarrhofer weitere Umfrageergebnisse.
Ein Viertel spielt auch nachts
Und wie fühlen sich die Kinder nach dem Online-Spielen? 31 Prozent fühlen sich "fröhlich, gut gelaunt", 28 Prozent freuen sich danach auf Bewegung, ein Fünftel der Kinder fühlt sich danach unwohl. Sie sind etwa müde (12 Prozent), verärgert (10), jeweils sechs Prozent haben ein "schlechtes Gewissen" bzw. sind traurig oder schlecht gelaunt. Im Schnitt werden 17 Euro pro Monat für Online-Spiele ausgegeben.
Dass 25 Prozent der Kinder auch nachts spielen würden, sieht Bildungslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) sehr kritisch. Sie appelliert an die Eltern, das Online-Verhalten der Kinder zu begleiten und auch hier Beziehungsarbeit zu leisten, "um einen guten Umgang mit den Medien zu fördern". Auch ein Handy-Verbot an allen Schulen könne sie sich vorstellen, doch sei dies eine Angelegenheit des Bundesministeriums. "Das Problem der Mediennutzung selbst befindet sich ja außerhalb der Schule, und 77 Prozent der Schulen haben ohnehin ihre Regeln für den Umgang mit dem Handy", sagte sie.
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Die Kinder suchen sich aus den angebotenen Möglichkeiten die für sie interessanteste Variante aus. Scheinbar ist das surfen im Netz die interessanteste Beschäftigung, welche die Erwachsenen den Kindern zugestehen.
Weit untertrieben.
Am Ende der VS reden wir von 120-240 Minuten Bildschirmzeit /Tag.
Ein Horror für die Aufmerksamkeit.
Alle oberösterreichischen Kinder nur 45 Minuten ?
Super!