"Gutes von dahoam" schlüpft in die Rolle eines Nahversorgers
RÜSTORF.20 Produzenten liefern jede Woche regionale und ökologisch hochwertige Lebensmittel.
Bäcker oder Greißler gibt es in der Gemeinde schon seit geraumer Zeit nicht mehr, die nächstgelegene Einkaufsgelegenheit ist in Schwanenstadt. Jetzt stößt die Einkaufsgemeinschaft "Gutes von dahoam" in die Nahversorger-Lücke und liefert für seine Mitglieder gesunde und regionale Lebensmittel.
"Wir haben derzeit 200 Artikel im Shop", schildert Andreas Pölzleitner, Obmann der Lebensmittelkooperative "Gutes von dahoam". Mittelfristig soll das Angebot auf 500 Waren ansteigen. Dass das Projekt funktionieren wird, zeichnete sich beim sechswöchigen Probebetrieb ab. "3600 Euro wurden dabei umgesetzt", berichtet Pölzleitner.
20 Produzenten und Lieferanten aus der Region beliefern 35 Familien und Haushalte mit ihren Produkten. "Die Rüstorfer Bauern haben noch eine abwartende Haltung eingenommen", bedauert der Vereinsobmann. Er ist aber guter Dinge, dass mit dem wachsenden Angebot auch die Skepsis schwinden wird.
Das Sortiment reicht von Fleisch über Milchprodukte bis hin zu Gemüse, Brot, Marmeladen und sogar Wildfleisch. Geflügel, Öl, Schnaps, Kaffee, Kakao oder Bio-Bier will man mittelfristig ebenfalls anbieten.
Wie funktioniert die Lebensmittelkooperative? Die Mitglieder geben ihre Bestellung bis Dienstag Mitternacht online auf der Plattform www.gutesvondahoam.at ab. "Die Landwirte liefern ihre Waren wöchentlich in unser Lager, das sich in einem Mühlwanger Bauernhof befindet", erklärt Pölzleitner. "Dort können unsere Vereinsmitglieder die online vorbestellten Lebensmittel dann an jedem Freitag abholen." Der Verein arbeitet ehrenamtlich, mit einem kleinen Mitgliedsbeitrag werden Miete, Betriebs- und Verwaltungskosten finanziert.
Der Konsument weiß, was er kauft und später isst, der Produzent bekommt einen sicheren Arbeitsmarkt und einen guten Preis. Und die Gemeinde profitiert, weil die Wertschöpfung in der Gemeinde bleibt.
Zum Eröffnungsfest kamen 200 Besucher, unter ihnen Landesrat Rudi Anschober, der das aus dem Agenda-21-Prozess entstandene Projekt als "Teil der neuen Bewegung für gesundes regionales Essen, bewussten Konsum und faire Preise" würdigte.