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Motorbootdebatte im Gemeinderat

Von Edmund Brandner, 05. Juli 2024, 00:04 Uhr
Motorbootdebatte im Gemeinderat
Elektroboot in der Gmundner Bucht Bild: OÖN:Oberösterreichische Nachrichten

GMUNDEN. Es war einer jener Momente, in denen die ÖVP Gmunden schmerzlich zur Kenntnis nehmen musste, dass sie nicht mehr über die absolute Mehrheit im Gemeinderat verfügt. Und den anderen Fraktionen war die Genugtuung darüber durchaus anzumerken.

Der Seeviertel-Investor Soravia möchte Käufern der künftigen Wohnungen auch eine Garage für Elektroboote anbieten. Es geht um rund 20 Stellplätze, für die es eine Wasserzufahrt bräuchte. Diese ist im Baurechtsvertrag zwischen Stadtgemeinde und Soravia allerdings nicht vorgesehen. Soravia bot der Stadtgemeinde deshalb an, im Gegenzug für eine Zustimmung zur Zufahrt die am Stadtplatz geplante Treppe zum See zu errichten.

Einziges Problem: Außer der ÖVP will keine andere Fraktion die Motorboote im Seeviertel. Das zeigte sich zunächst bei einer von der ÖVP initiierten Sondersitzung des Bauausschusses. Diese Woche brachte die ÖVP die Sache auch im Gemeinderat ein – und versuchte dort alles, um die anderen zu überzeugen.

Bürgermeister Stefan Krapf (ÖVP) erklärte, die Innenstadt- und Tourismusbetriebe würden eine Zusage zur Bootszufahrt vehement fordern. Und obwohl bisher die Rede davon war, dass der geplante Treppenabgang am Rathausplatz rund 70.000 Euro kosten wird, spricht die ÖVP seit kurzem von bis zu 200.000 Euro, die man sich mit einer Elektrobootabsage entgehen lassen würde. An die SPÖ-Fraktion gerichtet rechnete Stadtrat Thomas Bergthaler (ÖVP) vor, dass man mit dieser Summe den Heizkostenzuschuss 13 Jahre lang jährlich um 10 Prozent erhöhen könnte. Stadtrat Andreas Hecht (ÖVP-Fraktion) stellte den anderen Fraktionen die Frage, was gegen ein paar Elektroboote einzuwenden sei, und sprach von einer "Neiddebatte".

"Gefahr für Schwimmende"

Doch die ÖVP biss auf Granit. Dina Fritz (FPÖ) stellte die Gegenfrage: "Was hat die Gmundner Bevölkerung von einer Bootsgarage im Seeviertel?" Gemeinderätin Martina Prechtl-Grundnig (Grüne) wies darauf hin, dass vor dem Seeviertel im Sommer Menschen im See schwimmen. "Eine Motorbootzufahrt würde sie gefährden", sagte sie. "Sie würde Verkehr erzeugen, der für viele ein Nachteil ist und nur für wenige ein Vorteil." Gemeinderat Dominik Gessert (SPÖ) kritisierte die ständigen Änderungswünsche des Bauträgers und die Vehemenz der ÖVP. "Das Thema nervt nur noch", sagte er. "Soravia soll einfach liefern."

Das Unternehmen selbst erklärte zuletzt auf OÖN-Anfrage, dass es das Seeviertel in jedem Fall errichten werde. Mit oder ohne Motorbootgaragen.

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Autor
Edmund Brandner
Lokalredakteur Salzkammergut
Edmund Brandner
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2  Kommentare
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mynachrichten1 (15.491 Kommentare)
am 15.07.2024 11:25

und noch ein Vergleich macht einem unsicher, beim großzügigen ehemaligen Thomas Bernhart Archiv Gebäude (Toskanahalbinsel) mit seinen schönen Grünflächen, ist ein Bootshaus inbegriffen. wer inzwischen die Preise für Bootsstellplätze in Gmunden kennt, der fragt sich natürlich, wieso man um den kolportierten Mietpreis für das Anwesen sonst nichts derartiges, angeblich günstiges bekommt am Traunsee von öffentlicher Hand.

ein anderes Dauer Thema ist der Leerstand.

Nun ist das Landschloß Orth ja leer und der schöne Seezugang wird auch nicht genützt.

Wieso könnte man nicht, bis irgendwann ein Hotel gebaut wird, das vorübergehend einer Nutzung zuführen und zu moderaten Preisen zwischen nutzen?

Immer zu sagen, es ist Alles sehr sehr kompliziert, das müsste ja eigentlich erst recht einen Impuls ergeben,
endlich einmal was neu zu denken und zu leben, und zwar so, wie es heute zeitgemäß sein sollte/könnte.

Es gilt für Alle die Unschuldsvermutung.

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mynachrichten1 (15.491 Kommentare)
am 15.07.2024 11:08

aber eine teure Luxus Wohnung in Gmunden am See ohne Bootszufahrt, ist so wie ein See ohne Bademöglichkeiten.
die ganze Diskussion von wegen Gefahr durch Boote geht in so ferne wieder einmal ins LEERE, weil ja insbesondere beim Anlegen sowieso sehr langsam gefahren werden muss, weil Viele zudem eh eine Motorbootsprüfung ablegen müssen und weil gottseidank in den zwei Hauptmonaten eh nicht mit Verbrennungsmotoren gefahren werden darf.
Und es liegt natürlich immer in der Verantwortung jedes Bootslenkers, genau nach vorne zu schauen und eventuelle Schwimmer auch mitten am See zu erkennen.
Eine mitgeführte Schwimmboje mit Signalfarben erhöht, so wie Schutzwesten im Straßenverkehr natürlich enorm die Sicherheit.

Außerdem kann ja die W-Polizei auch öfter prüfen, ob Alle die Vorschriften einhalten, genauso wie es gemacht wird, wenn entlang von Uferzonen zu nahe und schnell vorbeigefahren wird, auch m stärkeren E Booten.

Das Sicherheitsargument hält nicht stand!

Es g f Alle d UV.

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