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Susanne Gogl-Walli: Eine Runde gegen die ganze Welt

Von Reinhold Pühringer, 16. Juli 2024, 13:00 Uhr
Eine Runde gegen die ganze Welt
Susanne Gogl-Walli ist Österreichs konstanteste Spitzenläuferin. Bild: GEPA pictures

Schnelle 400-Meter-Sprinterinnen gibt es rund um den Globus, dennoch ist die Linzerin Susanne Gogl-Walli Halbfinal-Stammgast bei Großereignissen. Was gelingt ihr in Paris?

Es gibt nur wenige Sportarten, in denen sich praktisch jeder schon einmal mit anderen gemessen hat. In jener von Susanne Gogl-Walli ist das aber der Fall: Die Linzerin läuft und kann das verdammt schnell, was sich schon bei kindlichen Wettrennen abgezeichnet hatte.

"Meistens war ich die Schnellste", sagt sie. Mittlerweile ist Gogl-Walli 28 Jahre alt – Wettrennen liebt sie noch immer. Bei den am 26. Juli in Paris beginnenden Olympischen Sommerspielen wird sie jenes über die 400 Meter lange Stadionrunde bestreiten, ihre Gegnerinnen kommen dabei mehr oder weniger aus der ganzen Welt.

Egal ob USA, Brasilien, Guyana, Nigeria, Großbritannien, Südafrika, Australien oder Indien – wie ihr 48-köpfiges Paris-Starterfeld ausweist: Die 400 Meter werden quer über den Globus hochprofessionell betrieben.

Umso mehr erstaunt es, dass mit Gogl-Walli eine Läuferin aus jener Alpenrepublik, die Erfolge in internationalen Nischensportarten wie Skifahren gerne sehr viel Bedeutung beimisst, über die Stadionrunde nicht nur "mitläuft", sondern bei Großereignissen Stammgast im Halbfinale ist.

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Dies gelang ihr bei ihrem Olympia-Debüt 2021 (20.) sowie bei den Weltmeisterschaften 2022 (23.) und 2023 (18.). Bei den gerade erst Anfang Juni in Rom über die Bühne gegangenen Europameisterschaften setzte Gogl-Walli noch einen drauf, lief im Finale zu Rang sieben. "Es kann noch richtig schnell werden", deutet Gogl-Walli mit Blick auf ihren Olympia-Start in Paris an.

Gestiegene Ansprüche

Die Ausgangslage für ihre zweiten Sommerspiele sei eine ganz andere, sagt die Sportlerin, die 2009 im Turnunterricht am Linzer Aloisianum mit der Leichtathletik in Kontakt gekommen war. "Vor Tokio lag der Fokus darauf, überhaupt die Qualifikation zu schaffen." Im Gegensatz dazu hat sie das Ticket für Paris schon fast auf den Tag genau vor einem Jahr gelöst. "Diesmal liegt der Fokus auf Olympia selbst."

Dementsprechend sind auch ihre Ansprüche gestiegen. Gelingt es ihr, ihre Bestleistung von 50,87 Sekunden zu unterbieten, würde sie den österreichischen Uralt-Rekord von Karoline Käfer (50,62) aus dem Jahr 1977 angreifen.

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(Foto: GEORG HOCHMUTH (APA)) Bild 1/31
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Die letzten Vorbereitungen spult Gogl-Walli gerade in Südtirol mit Coach Wolfgang Adler ab. Die gemeinsame Zeit mit dem langjährigen Landestrainer ist rar geworden, seit dieser vergangenen Herbst zum Schweizer Bob- und Rodelverband wechselte. Mittels zahlreicher Trainingsvideos hat das Erfolgsgespann zwar den Kontakt aufrechterhalten, "aber es ist nicht dasselbe, als wenn Wolfi an der Bahn steht und dir direkt Feedback geben kann", schildert Gogl-Walli.

Eheleute und ihre Ziele

Mit dabei in Südtirol ist auch Ehemann Michael Gogl. Der Rad-Profi, der nach einem Sturz bei der Tour de France 2022 sogar mit dem Tod rang, musste einen Olympia-Start wegen Knieproblemen abschreiben.

"Sicher wäre es schön, wenn wir es beide zu Olympia geschafft hätten, aber man stellt sich das vielleicht romantischer vor, als es ist", verweist Gogl-Walli darauf, dass man aufgrund unterschiedlicher Unterbringung, des Wettkampfstresses sowie sonstiger Termine ohnehin kaum Zeit zu zweit gehabt hätte.

Im Hinterkopf bleibt, dass die beiden in vier Jahren für Los Angeles noch einen weiteren Versuch einer "Paar-Qualifikation" unternehmen könnten.

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Autor
Reinhold Pühringer
Redakteur Sport
Reinhold Pühringer

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