Neue Münzserie widmet sich der Hallstattkultur
TRAUNKIRCHEN, HALLSTATT. Als Beitrag zur Kulturhauptstadt Europas 2024 bringt die Münze Österreich AG eine dreiteilige Münzserie auf den Markt. Die erste ist bereits erhältlich, sie wurde Montagabend in Anwesenheit prominenter Gäste aus Wirtschaft und Politik im Klostersaal von Traunkirchen präsentiert.
Die erste Münze hat einen Nennwert von 20 Euro, und man könnte sie theoretisch zum Zahlen benutzen. Ratsam wäre das allerdings nicht. Die Münze aus Stirlingsilber hat eine Auflage von nur 30.000 Stück, ihr Sammlerwert wird deutlich höher sein als ihr Nennwert, und er wird wohl noch steigen.
"Das weiße Gold des Salzkammerguts" heißt die Münzserie. Alle drei Münzen bilden die Hallstattkultur ab. Die erste Münze widmet sich dem prähistorischen Bergbau, die zweite dem Thema "Handel" (erscheint noch heuer) und die dritte widmet sich dem Thema "Ritus" (2025).
Zu sehen sind jeweils Darstellungen aus der Hallstattzeit, wie sie auf Ausgrabungsfunden zu sehen sind: Werkzeuge des Bergbaus oder Menschen beim Abbau des Salzgesteins. "Wir haben uns an prähistorischen Darstellungen orientiert, aber eigene Motive geschaffen", sagt Kathrin Kuntner. Die 30-jährige Graveurin der Münze Österreich gestaltete die Hallstatt-Münzen und arbeitete dabei eng mit den Archäologen des Naturhistorischen Museums (NHM) Wien zusammen, die seit Jahrzehnten im Hallstätter Hochtal graben. "Ich war am Anfang skeptisch wegen des Themas", gesteht Kuntner. "Als ich mich dann aber in das Thema ‚Hallstattkultur‘ eingelesen hatte, war ich fasziniert."
Ein Jahr lang dauerte die Entwicklung der drei Münzen. Die "Urmünze", die Kuntner und ihre Kolleginnen erschufen, hat einen Durchmesser von 18 Zentimetern, und ihr Relief wurde aus Plastilin geformt. Aus dem eingescannten Großformat wird mit Computerhilfe ein hochpräziser Stahlstempel (Negativ) mit 34 Millimeter Durchmesser gefräst, der mit einem Druck von 160 Tonnen am Ende die Münzen prägt.
Lob von Archäologen
Karina Grömer, Prähistorikerin und Abteilungsdirektorin am NHM Wien, zeigte sich bei der Präsentation der Münzen angetan und betonte die Bedeutung der Hallstattkultur. "Wir haben in Hallstatt Gold und Elfenbein gefunden", sagt sie. "Das Salz wurde hier bereits vor Jahrtausenden im industriellen Stil abgebaut und ging in den Welthandel. Die Menschen hier hatten Prunk."
Dass die Münze in Traunkirchen präsentiert wurde, passt durchaus: Auch in der kleinen Traunseegemeinde werden immer wieder Zeugnisse aus der Hallstattzeit aus dem Boden geholt. Archäologen vermuten, dass der Ort eine Drehscheibe im prähistorischen Salzhandel war.
Auch dem 1100. Geburtstag des heiligen Wolfgang, der heuer am Wolfgangsee groß gefeiert wird, widmet die Münze Österreich eine eigene Münze.
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