Samuel (13) vertrieb Einbrecher: "Verstecken war keine Option"
LINZ. Starke Nerven und beachtlichen Mut hat Samuel K. aus dem Linzer Süden bewiesen. Der 13-Jährige wurde am Mittwoch, als er allein daheim war, von zwei Einbrechern überrascht – und konnte die beiden nicht nur in die Flucht treiben, sondern trug auch dazu bei, dass sie festgenommen wurden.
Was war passiert? Der Schüler blieb an diesem Tag vom Unterricht zu Hause, weil er krank war. Gegen zehn Uhr wurde er aus dem Schlaf gerissen. Es habe ganz lange an der Haustür geläutet, sagt Samuel im Gespräch mit den OÖNachrichten.
Verdutzt griff er zum Handy und rief seinen Vater an. Der war zu dem Zeitpunkt gerade im Büro. "Ich habe Samuel geraten, er soll runterschauen, ob es vielleicht nur ein Paketbote ist." Doch dem war nicht so. Der 13-Jährige hörte es scheppern. "Das Haus hat sogar ein wenig vibriert, die haben schon gscheit gewerkt." Entschlossen ging er aus seinem Zimmer und schaute einen Stock darunter im Badezimmer nach.
Dort traf er auf zwei schwarz bekleidete Männer, die gerade versuchten, durchs Fenster ins Einfamilienhaus einzusteigen. Samuels Papa verfolgte die Szenen via Videotelefonie. Trotz seiner Angst versuchte der 13-Jährige, stark zu bleiben: "Ich habe dann gesagt: ‚Hallo, wer sind Sie und was machen Sie da?‘", erzählt der Bursche. Dabei sah er den Einbrechern direkt ins Gesicht. Verstecken sei keine Option gewesen. "Ich habe zwei Katzen und die sind mein Ein und Alles, denen hätte nichts passieren dürfen, deswegen musste ich die Männer schnell vertreiben."
Die Einbrecher hätten ihn erstaunt angeschaut. Dann ergriffen sie die Flucht. Nach der unheimlichen Begegnung sei er "ziemlich durcheinander" gewesen, sagt der Bursche, der aber auch in dieser Situation vorbildlich reagierte. Er versuchte, ein Foto von den Flüchtigen zu machen. Dann wählten er und sein Papa den Notruf. "Durch Überwachungsaufnahmen in der Nachbarschaft konnte ein verdächtiges Fahrzeug festgestellt werden", teilte die Polizei mit. Kurz vor 14 Uhr ging ihr das gesuchte Auto auf der Leonfeldner Straße (B126) ins Netz.
Die Beamten hielten das Fahrzeug in Hellmonsödt an. Darin saßen die Verdächtigen – zwei Polen im Alter von 40 und 49 Jahren. Samuel K. konnte die beiden Männer eindeutig identifizieren. Außerdem wurde das Tatwerkzeug im Wagen gefunden. Die Polen wurden nach der Festnahme in die Justizanstalt Linz gebracht. "Samuel hat alles richtiggemacht und uns sehr vieles erspart, wenn man sich ausmalt, was hätte sein können", sagt sein stolzer Vater. (nas)
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