Alte Schriften und neue Ideen statt gedörrtem Obst
STEINBACH. Mit der Landesausstellung "Land der Hämmer – Heimat Eisenwurzen" im Jahr 1998 wurde erstmals in Oberösterreich die Kultur und Geschichte einer ganzen Region vorgestellt. 26 Orte waren damals beteiligt und sie alle haben eine unglaubliche Menge an Wissen und Material gesammelt, aufbereitet und für die Schau zur Verfügung gestellt. Der extra dafür ins Leben gerufene "Verein Eisenstraße" mit Sitz in Steinbach an der Steyr hat vieles davon gefiltert, bearbeitet und daraus Konzepte und Projektideen entwickelt.
Nach dem Ende der erfolgreichen dezentralen Landesausstellung wurde es ruhiger um den Verein und viele der Konzepte, Bücher und Fotos landeten auf Dachböden. Um dieses wertvolle Kulturgut dem Zerfall und der Vergessenheit zu entreißen, griff der ehemalige Vereinsobmann August Pfaffenhuemer zur Selbsthilfe. Mit einer Studentin der Archivwissenschaften begann er 2017, im Dachatelier der "Nachhaltigkeitsschmiede" in Steinbach die zusammengetragenen Materialien auszuwerten und zu inventarisieren.
Was allerdings noch fehlte, waren geeignete Räume. 2019 wurde auch dieses Problem gelöst: "Mit dem Auszug der Obstdörranlage im Erdgeschoß der ,Nachhaltigkeitsschmiede‘ wurde ein guter Platz für das Archiv gefunden", erzählt Pfaffenhuemer. Mit finanzieller Unterstützung durch das Land konnte die Infrastruktur für die fachgerechte Ausstattung des Archivs angeschafft werden. Auch das Büro und der Leseraum sind mittlerweile benutzerfreundlich eingerichtet. Zusätzlichen Schwung könnten das Archiv und sein Inhalt schon in Kürze bekommen: Mit dem neuerlichen Versuch, die "Österreichische Eisenstraße" in die UNESCO-Welterbeliste aufzunehmen, wäre wohl ausreichend Arbeit für Pfaffenhuemer und seine Mitstreiter gegeben. (loc)
Das "Eisenwurzenarchiv" ist eine Präsenzbibliothek. Derzeit gibt es noch keine fixen Öffnungszeiten, jedoch ist ein Besuch nach Voranmeldung möglich unter: 0664/2206084.