Programmierclub für Kinder und Jugendliche: CoderDojo begeistert für IT und Technik
STEYR. Ehrenamtliche Mentoren begleiten in die digitale Welt. Für die kommenden drei Jahre werden noch Sponsoren und Helfer gesucht.
Im Jahr 2019 ins Leben gerufen, hat CoderDojo in diesen sechs Jahren bereits rund 700 Kindern und Jugendlichen zwischen 7 und 17 Jahren einen ebenso spielerischen wie begeisternden Zugang in die Welt von IT und Technik ermöglicht. In Kürze beginnt die bereits dritte, von 2025 bis 2027 dauernde Projektphase dieses kostenlosen Bildungsangebotes für Mädchen wie Burschen und für alle Gesellschaftsgruppen.
"Wir suchen Unternehmen, die sich dafür einsetzen, den Kindern in der Region digitale Bildungschancengleichheit unabhängig von finanziellen Mitteln oder vom Bildungsgrad der Eltern anzubieten", sagt Initiatorin Maria Pernegger. Mit CoderDojo erhalten auch benachteiligte Kinder einen niederschwelligen, kostenlosen und spielerischen Zugang zur digitalen Welt. Daher sei das jeweils auf drei Jahre geplante und finanzierte Projekt auf die Unterstützung von Sponsoren angewiesen. Unternehmen biete sich so die Chance, Dojos im eigenen Betrieb abzuhalten, wodurch "Kinder, Eltern und Mentoren die regionalen Firmen kennenlernen können", sagt Daniela Zeiner, Geschäftsführerin des TIC Steyr, das als Koordinationsstelle im Einsatz ist. Ebenso würde das umfassende Angebot dieses Programmierclubs ohne das Engagement ehrenamtlicher Mentoren nicht möglich sein.
CoderDojo Steyr liegt zudem die Förderung von Mädchen am Herzen. Insbesondere dank der Girls Specials, die mit dem BMD Systemhaus, einem der Hauptsponsoren, organisiert wurden, konnte das Interesse von Mädchen an IT und Technik enorm gesteigert werden. "Der geschützte Rahmen motiviert", sagt Pernegger, "viele fühlen sich erst durch die direkte Ansprache mit ‚girls only‘ angesprochen, um unser Angebot zu nutzen." Manche Eltern würden zwar ihren Sohn, nicht aber die Tochter anmelden und damit zum Gendergap beitragen. "CoderDojo Steyr ist es gelungen, den Mädchenanteil von anfangs 25 auf zuletzt 45 Prozent anzuheben."
Mittlerweile sei ein CoderDojo kein Nice-to-have mehr, betont Zeiner, sondern "ein Must-have, damit die Region Steyr wettbewerbsfähig und zukunftsfit bleibt." Denn neben den etablierten CoderDojos in Steyr und Linz gebe es diese Initiativen mittlerweile auch in Amstetten, Ybbs, Waidhofen/Ybbs und St. Pölten.
Sechs Jahre Erfolgsgeschichte
Dass das Engagement von Organisatoren und Mentoren von Erfolg gekrönt ist, zeigt der Blick auf die Entwicklung der vergangenen sechs Jahre. Von den insgesamt 700 Kindern und Jugendlichen nahmen allein 300 seit Anfang 2023 am CoderDojo teil. Zudem blieb es nicht allein beim Programmieren mit Scratch, Python & Co. Das Angebot wurde längst um Übungsanleitungen für Bildbearbeitung und Programmieren mit micro:bits erweitert, zudem finden regelmäßig Löt-Specials statt, um technisches Verständnis und Fertigkeiten zu fördern.
Zudem zogen einige Dojo-Teilnehmer Aufmerksamkeit auf sich: Die "Straßer-Girls" gewannen mehrmals beim österreichweiten Youth Hackathon Preise. Pandora Spindler war mit ihrem Team beim europäischen Can-Sat-Wettbewerb erfolgreich.