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Studie: Ein Drittel der Schulleiter gibt an, ständig überfordert zu sein

Von Daniel Gruber, 15. Februar 2024, 12:54 Uhr
Lehrermangel: Heuer Höhepunkt der Pensionierungswelle in Schulen
Die Schulen kämpfen mit Personalmangel Bild: Weihbold

LINZ. Personalmangel und hunderte Überstunden bringen Österreichs Direktoren täglich an ihr Limit, wie die Ergebnisse einer JKU-Studie zeigen.

Österreichs Schulen sollten ein Ort sein, wo sich alle wohlfühlen und hohe Qualität geboten wird. So zumindest die Wunschvorstellung, denn die Realität sieht, aus der Sicht der rund 5400 Schulleiter, anders aus: Personalmangel und  hunderte Überstunden bringen die Lehrkräfte täglich an ihr Limit. Das zeigen die am Donnerstag präsentierten Ergebnisse des "Schulleitungs-Barometer Austria 2024".

In der Studie der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) wurden die Erfahrungen sowie die Wahrnehmung der heimischen Direktoren abgefragt. "Es soll aufgezeigt werden, wo an den Schulen der Schuh drückt", sagt Christine Obermayr, Schulleiterin und Obfrau des Vereins pädagogischer Führungskräfte (VPFA).

"Allianz der Bildung etablieren"

Rund 2000 haben laut Studienleiter Stephan Huber teilgenommen, verteilt auf alle Bundesländer und Schultypen. "Wir wollen eine Allianz der Bildung etablieren", nennt Huber das Ziel der Umfrage, bei der 45 Prozent der Schulleiter angaben mit Personalmangel konfrontiert zu sein. 80 Prozent davon sogar gravierend. 

Die Arbeitszufriedenheit ist bei 41 Prozent der Befragten niedrig ausgeprägt. Ein Drittel gibt an im Beruf ständig überfordert zu sein. "Wir sind für alles verantwortlich", berichtet VPFA-Obfrau Obermayr und Isabella Zins, Vorsitzende der AHS-Direktoren Österreichs, ergänzt: "Die Fülle an Aufgaben führt zur Überlastung und es braucht Unterstützung."

120 Empfehlungen entwickelt

Rund ein Drittel der Schulleiter gibt an im vergangenen Jahr erhebliche Mehrarbeit geleistet zu haben. Bei 14 Prozent waren es zwischen 100 und 200 Überstunden, bei sechs Prozent sogar mehr als 400.  

Anhand der Studienergebnisse wurden 120 Empfehlungen entwickelt, die nun mit der Politik und der Verwaltung diskutiert werden. Die Kosten müssen dabei genauso beachtet werden, wie das Risiko der Empfehlung oder wie schnell sie wirkt. "Bildung ist es wert, denn es geht um die Zukunft der Gesellschaft", betont Studienleiter Huber.

 

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Autor
Daniel Gruber
Redakteur Oberösterreich
Daniel Gruber
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11  Kommentare
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ChrisLeonding (240 Kommentare)
am 16.02.2024 09:28

Wer möchte denn ein Unternehmen leiten, in dem man ca 20 Angestellte hat, aber keine Personal- und Budgethoheit? Man darf dabei auch keine Sekretärin haben, muss die Personalverrechnung selbst machen, hat kein Budgethoheit. Dann werden einige dieser Leiter körperlich angegriffen, müssen mit unwilligen Eltern klar kommen, sollen mit örtlichen Vereinen usw kooperieren, an Veranstaltungen außerhalb der teilnehmen, Fortbildungen organisieren, daran teilnehmen usw. Das ist allerdings nur ein unvollständiger Auszug aus den Tätigkeiten. Wenn Lehrpersonal ausfällt, dann unterrichten zb die DirektorInnen auch noch. Für das alles gibt es eine lachhafte Leiterzulage. Welcher Geschäftsführer eines Unternehmens ähnlicher Größe möchte den Job oder würde solche Rahmenbedingungen akzeptieren? Und: die Eigentümerebene besteht aus Bildungsministerium, Landesregierung und in Sachen Gebäude aus der Gemeinde. Viel Vergnügen! Vermutlich würden viele nach 4 Wochen wieder anderswo hingehen.

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ChrisLeonding (240 Kommentare)
am 16.02.2024 09:33

Nachtrag: damit es nicht untergeht, in der Pandemie war das ein 7 Tage pro Woche-Job. Und zwar ohne bezahlte oder abgegoltene Überstunden. Denn in der Phase waren die Leiter auch noch für die Gesundheitsbehörden tätig. Entlohnung dafür? Fehlanzeige! Ich bin selbst nicht in einer Schule tätig, konnte das in 2 Gemeinden unmittelbar mitverfolgen.

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kirchham (2.653 Kommentare)
am 15.02.2024 17:11

Ich glaube, der Lehrerberuf ist nicht mehr so attraktiv wie früher.
Die Aggressionen sind sehr ausgeprägt und hässlich geworden und generell sind Lehrer eigentlich zu 20 % Bürokräfte geworden.

Klar, die Zeiten haben sich geändert, die Menschen sind anders geworden und man darf den Schüler nicht mehr ein kleines bisschen angegriffen werden, sonst ist der Rechtsanwalt schon vor der Tür.

Tja, wer hat da noch Lust, Lehrer zu werden.

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reibungslos (15.345 Kommentare)
am 15.02.2024 17:09

Muss man halt Schulleiter aus Indien holen. Die sind stressresistenter.

*Vorsicht Sarkasmus*

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HumpDump (5.050 Kommentare)
am 15.02.2024 15:43

Überstunden in Bezug auf was genau: die alternative Lehrverpflichtung?
Es wäre schön, wenn man so etwas mit dazu angibt.

Ansonsten sind wir auf dem Niveau, dass ein Auto 20% Rabatt kostet.

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logikus (21 Kommentare)
am 16.02.2024 11:12

Es wurde nach nicht kompensierten Überstunden gefragt, d.h. nach Überstunden, für die es keine Bezahlung oder Zeitausgleich gibt.
Das ist ein Problem, besonders in kleinen Schulen, in denen Schulleitungen sehr viel unterrichten müssen, und zusätzlich noch die erste Reserve sind, für erkrankte Lehrkräfte, ohne zusätzliche Entlohnung: In Volksschulen lautet die Regelung:
1 Klasse: 18 Stunden
2 Klassen 17 Stunden
3 Klassen 16 Stunden
4 Klassen 15 Stunden
5 Klassen 14 Stunden
6 Klassen 13 Stunden
7 Klassen 12 Stunden
8 Klassen völlige Freistellung

Besonders in kleinen Schulen kommen 400 unbezahlte Überstunden pro Jahr zusammen.

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Peter2012 (7.147 Kommentare)
am 15.02.2024 14:53

Warum lässt man es inzwischen schon soweit kommen???

https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/wenn-schon-kindergartenkindersuspendiert-werden;art4,3922479

Braucht man in Hinkunft Sicherheitspersonal für Pädagogen: Innen???

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Peter2012 (7.147 Kommentare)
am 15.02.2024 14:23

Die Schulzeit ist leider eine andere geworden. Wenn man sich so an seine Schulzeit zurück erinnert ist man froh diese genossen zu haben. Damals gab es auch strengere Erziehungsmaßnahmen. Wenn man hier so über Suspendierungen von Schüler: Innen liest ist dies kein Wunder!!!

...... auch kein Wunder dass sich viele Personen fragen ob sie Pädagogen: Innen sein möchten???
Was hat der oder die Pädagogen: Innen noch für einen Lenkungsoutput??? Nur die Notenvergabe und da überlegt man sich nun mal ob man überhaupt ein "Nicht Genügend" vergibt!!!

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tulipa (3.793 Kommentare)
am 15.02.2024 13:20

Dass es für Pflichtschulen keinerlei administratives Personal gibt, ist einfach vorsintflutlich. Listen schreiben, Berichte übermitteln, Rundschreiben vorbereiten, all das könnte sehr gut eine Bürokraft machen, eventuell für mehrere kleinere Schulen in einer Region.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.657 Kommentare)
am 16.02.2024 08:39

Alleine die Administration von zB. Essensgeldern etc. ist nicht Aufgabe von Lehrer:innen!
Viele andere Dinge könnten auch von Verwaltungsfachkräften effizienter (und auch kostengünstiger) erledigt werden.

Auch im Lehrerjob wurden immer mehr Aufgaben aufgebürdet. Von zu Hause mitgebrachte Erziehungs- und Lerndefizite ausgleichen, Sprachmängel ausbügeln...

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logikus (21 Kommentare)
am 16.02.2024 11:17

Genau das ist ein Thema:
Es gibt in Schulen Sekretariatsarbeit:
In vergleichbaren Ländern Europas sind Schulsekretariate selbstverständlich. In Österreich verlangt das BMBWF, von den meisten Pflichtschulen noch, dass diese Arbeit von Schulleitungen und Lehrkräften erledigt wird.

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