Was beim Fenstertausch zu beachten ist
LINZ. Förderungen decken im besten Fall mehr als die Hälfte der Kosten ab.
Wer in seinem Heim Energie sparen will, entscheidet sich oft für den Fenstertausch: Je nachdem, wie alt die ausgetauschten Modelle sind, können Haus- und Wohnungsbesitzer viel Heizenergie einsparen und damit Kosten senken. Auch Land und Bund unterstützen solche Sanierungsmaßnahmen kräftig: "Bis zu mehr als der Hälfte der Kosten kann derzeit durch Förderungen hereingeholt werden", sagt Gerhard Dell, Geschäftsführer des Energiesparverbandes Oberösterreich.
Wesentlich sind zwei technische Kennzahlen:
- Der U-Wert beschreibt, wie viel Energie durch das Fenster – sowohl durch Scheiben als auch durch Rahmen – nach außen dringt. An ihm werden auch die Förderungen festgemacht. Verlangt wird ein U-Wert von maximal 1,1. "Ein modernes Fenster mit Dreischeibenverglasung hat aber durchaus einen Wert unter 1. Je niedriger, desto besser", rät der Experte.
- Möglichst hoch sollte hingegen der G-Wert sein. Er beschreibt, wie viel Wärme durch das Fenster ins Gebäudeinnere gelangt. "Das ist im Winter wichtig, um den Heizbedarf geringer zu halten", erklärt Dell. Ein sehr guter G-Wert von 0,5 würde bedeuten, dass 50 Prozent der Wärme von außen nach innen gelangen. "Viele glauben, dass angesichts der heißen Sommer ein niedriger Wert besser wäre, damit die Hitze draußen bleibt. Das lässt sich aber durch Beschattung – Jalousien, Dachvorsprünge oder Bepflanzung – regeln, sodass die Sonnenwärme im Winter trotzdem genutzt werden kann", sagt Dell.
Das beste Fenster nützt aber nichts, wenn es falsch eingebaut ist, sagt der Experte: "Das ist eine Arbeit für Fachleute." Wer die richtigen Fenster – also mit einem U-Wert von 1,1 oder weniger – gefunden hat, kann hohe Förderungen erhalten. Das Land Oberösterreich bietet neben Unterstützung für Baudarlehen auch Direktzuschüsse an: 15 Prozent der Gesamtkosten bis maximal 15.000 Euro, also bis zu 2250 Euro. "Bei der Landesförderung ist auch egal, wie viele Fenster ich ersetze", sagt Dell.
Anders ist das bei der Förderung des Bundes, die zu Jahresbeginn deutlich erhöht wurde: Es müssen mindestens 75 Prozent der Fenster ersetzt werden. Dafür werden maximal 50 Prozent der Gesamtkosten ersetzt und maximal 9000 Euro Förderung ausbezahlt. "Wer also alle Vorgaben von Land und Bund einhält und einen Fenstertausch um 18.000 Euro durchführt, kann im Idealfall 11.250 Euro Förderung in Anspruch nehmen", rechnet Gerhard Dell vor.
Fragen wirft häufig der Wintergarten auf – viele sind unsicher, ob auch dort der Fenstertausch gefördert wird. "Aufgrund der großen Fensterflächen ist das oft eine wesentliche Frage. Hier ist entscheidend, ob der Wintergarten beheizbar ist und direkt an die Wohnräume anschließt – wenn ja, gehört er zur Wohnfläche und ist damit förderfähig", erklärt Dell.
Vermehrte Anfragen
Seit der Anhebung der Bundesförderung sei ein Anstieg bei den Anfragen zum Fenstertausch zu spüren, berichtet Stefan Wagner, Verkaufsleiter des Innviertler Fenster- und Türenherstellers Josko, aus der Praxis: "Damit ist es vermehrt auch für junge Familien finanziell attraktiv geworden, ein bestehendes Haus umzubauen."
Neben Energieeffizienz würden sich viele Kunden mehr Licht im Haus wünschen – zum einen durch größere Fensteröffnungen, zum anderen durch schlankere Rahmen. Bei vielen Sanierungen seien wieder klassischere Fensterformen gefragt – wenn auch mit aktualisiertem Design.
Erste Frage bei vielen Kunden sei, wie viel Schmutz der Fenstertausch verursache, sagt Wagner: "Dabei können wir beruhigen. Ein reiner Fenstertausch geht innerhalb weniger Tage, und die Innenräume werden vor Schmutz und Staub geschützt." Die Handwerker arbeiten sich Raum für Raum vor, das Haus oder die Wohnung ist also durchgehend bewohnbar.
- Wer Unterstützung bei technischen Fragen und dem Navigieren durch den Förderdschungel braucht, kann sich bei der " WeBuild"-Energiesparmesse von 8. bis 10. März bei zahlreichen Unternehmen und am Beratungsstand des Energiesparverbandes informieren.
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Aufpassen muss man, wenn dann die (dichten!) Fenster nicht mehr der schlechtgedämmteste Teil des Hauses sind.
Dann kondensiert oft die Luftfeuchtigkeit nicht mehr wie zuvor auf den Fensterscheiben, sondern an den Wänden. Schimmelpilz freut sich.