Standortsicherung als größte Herausforderung
MARCHTRENK. Nach mehreren Negativmeldungen von oberösterreichischen Industriebetrieben, die Stellen abbauen, ließ TGW Ende Juli mit einer Positivmeldung aufhorchen. Der Intralogistik-Spezialist investiert in Marchtrenk 100 Millionen Euro in ein 20.000 Quadratmeter großes Produktionsgebäude und ein hochautomatisiertes Lagersystem für Paletten bzw. Behälter und schafft 300 Jobs.
Gestern absolvierten Bundeskanzler Karl Nehammer (VP) und Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) einen Besuch im Unternehmen. Nehammer betonte, dass ein wettbewerbs- und leistungsfähiger Standort die Basis für unseren Wohlstand und Sozialstaat sei. "Dafür braucht es vor allem mehr qualifizierte Fachkräfte, ein Steuersystem, das Leistung wieder belohnt, und einen konsequenten Bürokratieabbau", betonte der Kanzler in Marchtrenk.
Stelzer bedankte sich beim TGW-Besuch für das "klare Bekenntnis zum Standort Oberösterreich". Die steigenden Auflagen, Personalkosten und Energiepreise würden den Standort immer mehr unter Druck bringen. "In den nächsten Jahren wird sich entscheiden, ob Europa und Österreich weiter an der technologischen Spitze stehen oder im internationalen Wettbewerb zurückfallen." Ziel müsse es sein, weiter zu den stärksten Industrieregionen zu zählen.
Christoph Wolkerstorfer, Chief Technology Officer von TGW Logistics, betonte, dass man trotz wirtschaftlich herausfordernden Umfelds investiere, "weil wir überzeugt sind, dass die Intralogistik eine Zukunftsbranche mit großem Potenzial ist." Von den weltweit 4400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeitet mehr als die Hälfte in Oberösterreich. Die Exportquote liegt bei 97 Prozent.