Welser radelte 20.000 Kilometer durch 22 Länder
WELS. 20 Monate war Timo Grbesa in Europa und Asien unterwegs.
Lust auf eine Weltreise habe er schon seit langem verspürt, erzählt Timo Grbesa: "Nach der Pandemie musste ich dann einfach mal weg." Nach sechs Monaten Vorbereitungszeit schwang sich der Welser im Frühling 2023 aufs Rad und brach nach Italien auf. Knapp 20 Monate später kehrte der 26-Jährige vergangenen Sonntag nach Österreich zurück – er hatte 22 Länder bereist und war 20.000 Kilometer weit geradelt.
Nach Italien zog es ihn über den Balkan bis nach Griechenland, von dort weiter quer durch die Türkei bis an die iranische Grenze. "Eigentlich hätte ich dort weitermachen wollen, aber dann ist der Krieg zwischen Israel und Palästina ausgebrochen", sagt Grbesa.
Kaum Erfahrung auf dem Rad
Weil auch auf anderen Strecken die Weiterreise nach Asien schwierig geworden wäre, entschied sich Grbesa, mit dem Flugzeug nach Sri Lanka zu reisen. Im Gepäck hatte er einen Rucksack mit dem Nötigsten und das Rad. Für letzteres hatte er sich entschieden, weil es das günstigste und verlässlichste Transportmittel sei. „Davor bin ich mit 13 zum letzten Mal auf dem Fahrrad gesessen“, sagt Grbesa, der im Immobilien- und Investmentbereich selbstständig ist.
In Sri Lanka verbrachte er einige Wochen mit buddhistischen Mönchen. "Das war sehr einprägsam – überhaupt habe ich mir immer Zeit gelassen", sagt der Welser. Es sei ihm nicht darum gegangen, möglichst viele Länder oder Kilometer zu schaffen: "Ich wollte mich auch auf die Kulturen einlassen können, das schafft man in einer Woche nicht."
Von der Inselnation setzte Grbesa nach Indien über und durchradelte den Subkontinent. "Ich habe das dreimonatige Visum aufgebraucht, weil das Land so vielfältig ist", erzählt er. Nach Nepal gelangte er über den höchsten Pass der Welt im Himalaya-Gebirge. "Als Österreicher glaubt man, dass man Berge kennt. Aber im Vergleich zu denen im Himalaya haben wir Hügel", sagt der 26-Jährige. In Nepal habe der Bürgerkrieg in Myanmar seine Weiterreise erneut erschwert. "Außerdem ist die Sehnsucht nach Familie und Freunden irgendwann zu groß geworden – ich war 19 Monate praktisch alleine unterwegs, auch wenn ich viele Leute getroffen habe", sagt Grbesa.
Heimreise über Marokko
Also setzte sich Grbesa erneut in den Flieger – allerdings nach Spanien. Von dort machte er noch einen Abstecher nach Marokko, bevor er über Frankreich, Belgien und Deutschland nach Österreich radelte. "In Bad Schallerbach haben dann einige Freunde auf mich gewartet, die mich auf den letzten Kilometern begleitet haben. In Wels haben mich Freunde und Familie empfangen", sagt Grbesa.
Nun erholt er sich von der langen Reise. Die Begeisterung für das Radfahren werde ihn nicht mehr loslassen: "Das Fahrrad steht draußen und ruft nach mir."
Gratulation! So kann man auch Pandemien positive Energie entnehmen.
Hat mich inspiriert.
Wow, der macht ja dem Jürgen Hofer Konkurrenz!