"Traunsecco" ist der neue Schaumwein-Weltmeister
THALHEIM. Thalheimer jubelt über Platz eins bei internationaler Bewertung.
Mit seinen Schaumweinen der Marke "Traunsecco" heimste Andy Hauser bei bundesweiten Prämierungen schon zwölf Medaillen ein. Ende April wagte sich der Thalheimer Unternehmer erstmals auf internationales Terrain und landete bei der 16. CiderWorld Expo in Frankfurt einen sensationellen Premierensieg. In der Hauptkategorie "Sparkling, Mixed & Flavoured Cider" verdrängte er Konkurrenten aus Norwegen, Spanien, Schweden und Deutschland auf die Plätze.
"Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet", freut sich Hauser, der mit Arbeits- und Berufskleidung sein Geld verdient. Denn trotz jährlicher Wachstumsraten von bis zu 20 Prozent sieht er die Schaumwein-Erzeugung weiterhin als Naturschutzprojekt. Seit 2012 verwandelt er gemeinsam mit Ehefrau Eva und freiwilligen Helfern Birnen und Äpfel zu hochwertigen Schaumweinen. "Es ist noch immer ein Pro-bono-Projekt, das darauf abzielt, dass die Bauern für ihr Obst einen angemessenen Preis bekommen und dadurch die Kulturlandschaft mit ihrer Vielfalt an Streuobstbeständen erhalten bleibt."
Händisch sortiert
Die Cider-Expo in Frankfurt gilt als Weltmeisterschaft der Cider-Hersteller. In diesem Jahr gingen 75 Hersteller aus 17 Ländern mit 190 Produkten an den Start. Auf Platz eins schaffte es Hauser mit der Sorte Herzbluat, einem extra trocken ausgebauten Rosé-Schaumwein mit sechs Prozent Alkoholgehalt.
Ein wichtiges Qualitätsmerkmal liegt in der umsichtigen Produktion: Sortiert wird traditionell händisch. Auch das Ausschneiden der Früchte samt Pressvorgang erledigt das "Traunsecco"-Team in Handarbeit. In einem Slow-Press-Verfahren wird aus den Birnen und Äpfeln das Maximum an Vitaminen, Nährstoffen, Qualität und Geschmack herausgeholt. Zwecks Gärung reift der Fruchtsaft rund ein Jahr in Tanks und Holzfässern, erst dann erfolgt die Veredelung zu Schaumwein.
Nach seinem Triumph bei der Cider-WM peilt Hauser den internationalen Markt an: "Ich habe mit vielen Winzerkollegen gesprochen. Jeder sagt, dass eine internationale Prämierung enorm wichtig ist, um es in den Weltmarkt zu schaffen."
Die erste Gelegenheit bekommt Hauser schon im Juni. Auf Einladung der Wirtschaftskammer besucht er mit zehn ausgewählten Winzern eine große Distributionsmesse in Singapur: "Der asiatische Markt ist für uns besonders interessant, weil dort Spezialitäten, wie wir sie produzieren, sehr gut ankommen."