Zeit, das Rad fit zu machen!
Wichtiger Frühlings-Check am Balkon, im Keller oder in der Garage.
Die Temperaturen steigen, die Sonne lockt uns nach draußen – sobald wieder Ausfahrten erlaubt sind, sollte das Rad auch fit sein! Rad-Profi Leo Kiesl aus Linz verrät, wo Sie selbst Hand anlegen können und welche Komponenten besser dem Fachmann überlassen werden.
OÖN: Herr Kiesl, wie bekommt man sein Fahrrad nach einer längeren Stehzeit wieder "fit" für Straße beziehungsweise fürs Gelände?
Kiesl: Der erste Schritt ist die ordentliche Reinigung des Fahrrades. Am besten macht man dies mit lauwarmem Wasser und einem Schwamm. Bei wirklich hartnäckigem Schmutz empfehle ich spezielle Mittel zur Pflege. Vom Waschen mit einem Hochdruckreiniger rate ich ab – es könnte passieren, dass Schmutz und Wasser in empfindliche Lager gepresst werden. Abschließend wird das Rad mit einem weichen Tuch getrocknet und etwas poliert.
Okay, alles sauber! Was ist der nächste Schritt?
Nun können Dichtungen und bewegliche Teile des Rades geprüft und gegebenenfalls eingefettet werden, also etwa die Radnaben oder der Steuersatz (Schaltung, Anm.). Auch die Sattelstützen vertragen gerne mal etwas Schmierung und damit auch Korrosionsschutz. Ebenso können sämtliche Schraubenverbindungen überprüft werden – allerdings auch nur, wenn man darin geübt ist. Ansonsten gehört dies bitte dem Fachmann überlassen.
Wenn ich nun beim Prüfen der Teile ein Lagerspiel am Steuersatz des Lenkers feststelle…
Dann kommt meiner Meinung nach der Fachmann ins Spiel. Wird das Lagerspiel nicht richtig behoben, kann Wasser eindringen und nicht oder nur schwer behebbare Schäden am Lenker anrichten.
Was kann ich sonst noch selbst erledigen?
Sie können den Reifendruck prüfen und die Speichen begutachten. Diese sollen natürlich unbeschädigt sein und eine gleichmäßige Spannung aufweisen. Auch der Reifengummi kann auf mögliche Schäden untersucht werden. Wichtig ist auch noch, auf das Reifenprofil zu achten: Ist es schon recht abgefahren, gehört der Mantel gewechselt.
Dann kommen wir zu den beliebten Scheibenbremsen. Was empfehlen Sie hier?
Sie können selbst prüfen, ob die Scheiben noch fest sitzen. Hierzu müssen Sie an der inneren Verstrebung der Scheiben rütteln. Wichtig ist allerdings, niemals die äußere Bremsfläche anzugreifen, da diese, wenn sie verunreinigt wird, die Bremsleistung wirklich enorm mindern kann. Auch die Bremsbeläge können mittels Sichtkontrolle auf den Bremssattel gecheckt werden. Hier gilt, dass mindestens ein Millimeter auf jeder Seite noch drauf sein sollte. Bei der kleinsten Unsicherheit rate ich aber auch hier, in die Fachwerkstätte zu kommen und ein geschultes Auge darauf blicken zu lassen.
Wo würden Sie außerdem zu einem Service beim Profi raten?
Bei der Federgabel – außer es ist eine Luftfedergabel, bei der man mit geeigneter Pumpe selbst Luft nachfüllen kann. Auch wenn die Schaltung nicht ganz rund läuft, rate ich auf jeden Fall, den Fachmann aufzusuchen. Ebenso bei knirschenden Geräuschen im Tretlager – unbedingt Finger weg und in die Werkstatt kommen. Man kann hier wirklich vieles kaputt machen, was für den Profi wiederum sein täglich Brot und wie bei meinem Team wirklich Passion ist.
Dann kann es also losgehen! Worauf freuen Sie sich in der kommenden Saison?
Ich bin ohnehin mindestens fünf Mal die Woche mit dem Rad unterwegs. Es ist für mich jedes Mal ein Genuss, aber ganz besonders freue ich mich auf den Sommer! Ich liebe die Wärme!
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Unglaublich was bei einem Rad nur durch ein paar Monate im Keller alles passiert. Sogar Scheibenbremsen lockern sich. Beim Tretlager kann man ja sooo viel falsch machen. Sensationell bei einem Teil das man einfach wechseln kann, da gibts nichts einzustellen....usw usw...noch ganz dicht?
Super Artikel .... Vl der falsche Zeitpunkt .... zu Hause bleiben ist angesagt ! Spazierengehen vl noch und natürlich einkaufen gehen.
Der ORF bringt vorgestern die Pensionisten beim Radfahren auf der Donaulände... gut gemacht .... gefühlt waren dann alle da in der Unfallambulanz am Abend .... das Knie angeschlagen, das Sprunggelenk gezerrt.... rein ins Spital durch die Corona Schleuse ....
Bitte liebe Journalisten spart euch diese Artikel im Moment und den damit verbundenen indirekten Aufruf zu Sport- und Selbstverletzung zum gegebenen Zeitpunkt... die Menschen rennen dann wieder wegen jedem zur Zeit nichtigen Schmarren ins Krankenhaus.