Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Anschlag in Wien - Täter hatte Wohnung für Feuergefecht vorbereitet

Von nachrichten.at/apa, 11. November 2020, 15:58 Uhr
ANSCHLAG IN WIEN: TATORT IM BEREICH SEITENSTETTENGASSE
Insgesamt sitzen nach dem Terroranschlag in Wien derzeit zehn als Radikalislamisten geltende Männer in U-Haft. Bild: HELMUT FOHRINGER (APA)

WIEN. Der 20-Jährige, der am Abend des 2. November in der Wiener Innenstadt bei einem Terror-Anschlag vier Menschen getötet hat, hatte seine Wohnung für ein Feuergefecht mit der Polizei vorbereitet.

Wie am Mittwoch der APA bekannt wurde, waren in der Wohnung in der Wagramer Straße, die wenige Stunden nach dem Blutbad im Zuge einer Hausdurchsuchung aufgebrochen wurde, Möbel zusammengestellt und zu einer Deckung aufgebaut worden. Das könnte darauf hindeuten, dass der 20-Jährige entweder für den Fall gewappnet sein wollte, hätte die Polizei vor seinen mörderischen Absichten vor deren Umsetzung Kenntnis erlangt und ihn zu Hause aufgesucht. Oder er ging davon aus, dass er den Anschlag überleben würde, hatte vor, in seine Wohnung zurückzukehren und wollte Vorkehrungen treffen, sollte er dort mit einem Polizeieinsatz konfrontiert sein.

In der Wohnung des 20-Jährigen wurden auch Klebebänder sichergestellt, mit denen er eine Attrappe eines Sprengstoffgürtels hergestellt hatte, den er beim Anschlag im Herzen Wiens trug. Weiters wurden Schachteln mit der Munition gefunden, von der er bei dem Attentat Gebrauch machte.

"Das ist völlig falsch"

Die als mögliche Mitwisser bzw. Mittäter festgenommen Bekannten bzw. Freunde des Attentäters bestreiten unterdessen die gegen sie gerichteten Vorwürfe. "Das ist völlig falsch. Es gibt bisher keine konkreten Hinweise, dass er in die Anschlagspläne oder Vorbereitungshandlungen eingeweiht gewesen wäre", meinte der Wiener Rechtsanwalt Wolfgang Ebner, der einen der Verdächtigen vertritt. Insgesamt sitzen derzeit zehn als Radikalislamisten geltende Männer in U-Haft, gegen die wegen des Verdachts auf Beteiligung am mehrfachen Mord, terroristischer Vereinigung und krimineller Organisation ermittelt wird.

Aus dem aktuellen Akteninhalt gehe auch nicht hervor, dass bei den mehrtägigen Treffen mit deutschen und Schweizer Islamisten in der Bundeshauptstadt Mitte Juli über einen Terror-Anschlag gesprochen oder gar ein solcher vorbereitet wurde, sagte Ebner. Sein Mandant - ein 18-Jähriger, der mit dem Attentäter vor allem über Internet-Chats Kontakt hielt - sei "mehr oder weniger zufällig zu einem dieser Treffen dazugestoßen". Man habe sich vor einem Fitness-Center getroffen, sei nachher etwas essen gegangen, "und weil Gebetszeit war, sind sie dann in eine Moschee gegangen". Der spätere Attentäter sei bei diesem einen Treffen aber gar nicht dabei gewesen, betonte Ebner. Die Beweislage in Richtung einer seinem Mandanten unterstellten Beitragstäterschaft zu terroristischen Handlungen sei "insgesamt ausgesprochen dünn", so der Anwalt.

Unterdessen dürfte fest stehen, wer den Attentäter am 21. Juli auf der Fahrt in die Slowakei begleitet hat, wo dieser - wie die slowakischen Behörden dem heimischen Verfassungsschutz meldeten, ohne dass dies hierzulande unmittelbare Folgen gehabt hätte - Munition für ein Sturmgewehr kaufen wollte. Ein weiterer, ebenfalls seit dem vergangenen Wochenende in U-Haft befindlicher Verdächtiger - er ist 21 Jahre alt und hat Wurzeln im Kosovo - soll dies nach der APA vorliegenden Informationen mittlerweile zugegeben haben. Demnach begleitete der 21-Jährige den Attentäter auch in die Räumlichkeiten des Waffengeschäfts in Bratislava, behauptet aber, es habe dann einen Streit gegeben, weil er bis dahin nicht geahnt habe, dass sein Bekannter an Munition interessiert war. Die Verteidigerin des 21-Jährigen wollte zu dem Ganzen nicht Stellung beziehen. "Wir haben ausgemacht, dass wir uns den Medien gegenüber vorerst nicht äußern", meinte sie.

mehr aus Chronik

Missbrauchsprozess nach Drogentod von 16-Jähriger: Freispruch im Zweifel

2-Jähriger verschwand in Wien von Spielplatz - nach großer Suchaktion wiedergefunden

2 Alpinisten stürzten 200 Meter in den Tod

Hitze in Österreich: Bis zu 35 Grad am Wochenende

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

12  Kommentare
12  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
HelenMeier (2 Kommentare)
am 11.11.2020 20:42

Dass der Täter mit anständigen muslimischen Mitbürgern wenig gemeinsam hat, ist klar. Ob im Islam die Rede ist vom Mord an Abtrünnigen, an LGBT-Menschen, etc.? Da fragt man am besten Ex-Muslime. Die gibt's.

Die meisten Ex-Muslime haben sich jahrelang bemüht, gute Muslime zu sein. Haben gehofft, Anregungen für Gewalttaten gebe es in Koran und in den Hadithen keine.
Selber 54-jährig, bin ich beeindruckt vom analytischen Denken von einer wachsenden Zahl von kritisch denkenden Millennials. Im Kreis herum argumentieren zieht bei denen nicht. Man muss glauben, dass der Koran Gottes Wort sei. Warum muss man's glauben? Weil der Koran es uns befiehlt. ...

Eine Pionierin, gefolgt von immer mehr jungen Austrittswilligen, ist die Autorin Ayaan Hirsi Ali. 'Hass' sucht man in ihrer Autobiografie vergeblich. Aus Aufrichtigkeit, aus Lebensbejahung kritisiert sie die Jenseitsbetonung im Islam.
Kurz gesagt: Die Menschen (inkl. Muslime) sind besser als der 'Islam'.

lädt ...
melden
antworten
Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 11.11.2020 18:40

Was hält das geschätze Publikum von der These, dass die Polizistnnen gezielt keine gelinderen Mittel eingesetzt haben als den Blattschuss. Was wissen wir übrigens von dem oder den Schüssen? Wo Eintrittsöffnung, wo Austrittsöffnung? Rein interessehalber. "Allivesmatter". Was sagt unser grüner Bundespräsident?

lädt ...
melden
antworten
strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 11.11.2020 18:30

Die Geschichten des Barons Münchhausen sind reine Realitystories gegenüber dem, was RA Ebner samt seiner Klientel von sich gibt.

lädt ...
melden
antworten
NeujahrsUNgluecksschweinchen (27.186 Kommentare)
am 11.11.2020 17:29

Um wieviel ist die Nase des Anwalts nun länger?

>>Man habe sich vor einem Fitness-Center getroffen, sei nachher etwas essen gegangen, "und weil Gebetszeit war, sind sie dann in eine Moschee gegangen". <<

lädt ...
melden
antworten
mape (8.872 Kommentare)
am 11.11.2020 17:23

Nach welchen Kriterien werden in Wien eigentlich Wohnungen vergeben?
Muss man vor der Zuteilung kriminell gewesen sein?

lädt ...
melden
antworten
susisorgenvoll (16.830 Kommentare)
am 11.11.2020 16:34

Bei den Aussagen mancher Anwälte setzt sich wirklich die Antiperistaltik in Bewegung ... Glaubt dieser RA Ebner, dass alle anderen blöd seien? DANKE an WEGA und COBRA, dass sie uns vieles erspart haben!

lädt ...
melden
antworten
caber (1.957 Kommentare)
am 11.11.2020 16:46

Als Strafverteidiger würde ich verhungern - aus Gewissensgründen.

lädt ...
melden
antworten
Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 11.11.2020 18:37

Ja, Caber, ich müsste auch 24 Stunden am Tag speiben.

lädt ...
melden
antworten
gent (3.909 Kommentare)
am 11.11.2020 17:02

Ich gesetehe, ich musste googlen: Als Antiperistaltik, auch retrograde Peristaltik, lat.-anat. Motus antiperistalticus, bezeichnet man die der normalen Bewegung des Verdauungstrakts entgegengesetzte Muskeltätigkeit, wie sie insbesondere beim Erbrechen stattfindet (aus Wikipedia)

lädt ...
melden
antworten
susisorgenvoll (16.830 Kommentare)
am 11.11.2020 17:40

Genau, Gent.

lädt ...
melden
antworten
susisorgenvoll (16.830 Kommentare)
am 11.11.2020 17:42

Gent, ich könnte mich aber auch allgemeinverständlicher ausdrücken: Mir kommt das Kotzen, wenn ich den Schas höre, denn manche Rechtsverdreher von sich geben! Alles klar?

lädt ...
melden
antworten
susisorgenvoll (16.830 Kommentare)
am 11.11.2020 17:44

Ich nehme ein "n" weg von "denn". .. Meine Tastatur spinnt manchmal.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen