Extremer Regen: Es war ein 1.000-jährliches Hochwasser am Wienfluss
WIEN. Die Regenfälle am vergangenen Wochenende haben beim Wienfluss zu einem 1.000-jährlichen Hochwasser geführt.
Das haben Datenanalysen der Abteilung Wiener Gewässer (MA 45) ergeben, die nach dem Rückgang der enormen Wassermassen durchgeführt worden sind. Größere Schäden im Stadtgebiet wurden laut Aussendung der MA 45 aufgrund der sechs Rückhaltebecken im Auhof zwischen dem 13. und 14. Gemeindebezirk mit einer Speicherkapazität von 1.160.000 Kubikmetern verhindert.
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Die Hochwasserbecken, auch "Haltungen" genannt, befinden sich auf einem 37 Hektar großen Areal zwischen dem Lainzer Tiergarten und der Westbahnstrecke direkt an der Einmündung des Mauerbaches in den Wienfluss. Im Hochwasserfall wird überschüssiges Wasser in den Becken "zwischengestaut". Zuletzt war der Wienfluss im Jahr 1951 auf dem Pegelstand vom vergangenen Sonntag.
Zur Jahrhundertwende wurde die Wien für einen verbesserten Hochwasserschutz der Stadt Wien reguliert und auf ein 1.000-jährliches Hochwasser ausgerichtet. Im Normalfall führt der Fluss rund 200 bis 500 Liter Wasser pro Sekunde. Bei Hochwasser kann dieser Wert auf über 440.000 Liter Wasser pro Sekunde ansteigen.
Bildergalerie: Hochwasser: Ausnahmezustand in Niederösterreich und Wien
Galerie ansehenDas im westlichen Wienerwald bei Rekawinkel entspringende Gewässer durchfließt auf einer Strecke von rund 15 Kilometern neun Wiener Gemeindebezirke und mündet bei der Urania in den Donaukanal. Das Einzugsgebiet des Wienflusses liegt in der Flyschzone des Wienerwaldes, deren Untergrund eine geringe Wasserdurchlässigkeit aufweist, was ihn bei Starkregenereignissen innerhalb kurzer Zeit stark anschwellen lässt - so kann er bis zur Mauerkrone und U-Bahntrasse geflutet werden.
Öffnung bei Pegelstand von 6 Metern
Auch der Donauhochwasserschutz mit Donauinsel und Neuer Donau als Entlastungsgerinne habe beim aktuellen Hochwasserereignis perfekt funktioniert. "Ab einem Pegelstand der Donau von 5,20 Metern bei Korneuburg werden die Wehrfelder des Einlaufbauwerks überströmt und das Donauhochwasser fließt zunächst ohne Zutun in die Neue Donau. Ab einem Pegelstand von ca. 6 Metern werden die Wehrfelder langsam geöffnet und das Hochwasser wird nach der Wehrbetriebsordnung kontrolliert abgeleitet", erläutert Gerald Loew, Leiter der MA 45- Wiener Gewässer.
"In den letzten 20 Jahren wurde der Donauhochwasserschutz weiter intensiv ausgebaut, die Dämme nach dem Rekordhochwasser von 2002 entsprechend erhöht. 2021 wurde der Hochwasserschutz Donau östlich von Wien schließlich komplettiert und dafür rund 110 Millionen Euro investiert", so die Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).
Das gesamte Dammsystem in und um Wien ist nun für eine Durchlaufkapazität von bis zu 14.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde ausgelegt, was in etwa dem größten jemals in Mitteleuropa gemessenen Hochwasser von 1501 entspricht. Normalerweise fließen in Wien bei Mittelwasser ca. 2.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch Wien. Das aktuelle Hochwasser der Donau entspricht einem 50 bis 70 -jährlichem Hochwasserereignis mit rund 10.000 Kubikmeter pro Sekunde. Man werde nun analysieren, wo noch weiteres Verbesserungspotenzial für den Hochwasserschutz am Wienfluss, auch "die Wien" genannt, bestehe.
Ich weiß nicht, wie oft ich in meiner Gemeinde gehört habe, dass das Rückhaltebecken viel zu groß ist und ein kompletter Blödsinn ist. In Wien war man vor hundert Jahren schon so gescheit, Hochwasserschutz zu betreiben. Leider wird die Bevölkerung nicht unbedingt gescheiter.
Das ist eine sehr vorschnelle Beurteilung. Möglicherweise nächstes Jahr wieder und noch 1000jähriger.
Wundern tät´s mich nicht bei derart leichtsinnigem Umgang mit fossilem Material.
Bis vor ca. 350 Jahren floss der Wienfluss allerdings durch unbebautes Gebiet südlich an der Stadt vorbei. Erst nach der Türkenbelagerung 1683 entstanden die Vorstädte. Wieviel Wasser zuvor dort bei Hochwasser floss, weiß niemand.
Ist das 1000 jährige Hochwasser das Gegenstück zu dem "gefühlten" 75 Grad Celsius, weil das Thermometer nur unspektakuläre 34 Grad anzeigt?
Bei vielen Gebäuden stellt man sichbernsthaft die Frage: was machen die dort? Wer hat die dort bauen lassen?
Apropos: beinhaltet das Renaturierungsgesetz auch dieEntfernung von Gebäuden und Co. entlang von Bächen und Flüssen?
Die RenaturierungsVO ist ein Rahmengesetz mit Zielsetzungen. Wie diese erreicht werden, ist den einzelnen Mitgliedstaaten überlassen.
Ja eh, ein 1000 jähriges(!)(fixed that for you) Hochwasser, bei einem Fluss, dessen Bett im Unterlauf gerade mal 120 Jahre alt ist im ältesten Bereich. Aber wenns um die Erdverkochungshysterie geht, dann ist einem keine reißerischer Blödsinn peinlich.
1000jährliches - wenn man aufmerksam den Informationssendungen zugehört hat in den letzten Tagen ist aufgefallen, dass das alle so benennen...
"1.000-jährig" würde bedeuten, dass das Hochwasser 1.000 Jahre alt ist.
"1.000-jährlich" stimmt schon, denn "jährlich2 bedeutet, dass etwas jedes Jahr geschieht, "1.000-jährlich" somit (statistisch) alle 1.000 Jahre.
Zur Headline: "jährlich"?---- gibt"s redaktionell einen versierten Lektor?
3-Jährlich, 2-Wöchentlich: Zeitabstände (alle 3 Jahre, alle 2 Wochen)
3-Jährig: Zeitraum (Alter)
bitte nicht klugscheißen, befor man nicht selbst nachgeschlagen hat.
Auch Sie haben den Unterschied zwischen jährlich und jährig leider nicht verstanden.
Ein wenig 'reißerisch' ist die Headline aber schon.
Der Hochwasserschutz in Wien ist vorbildlich. Gut, dass das schon vor über 100 Jahren begonnen und mit Bauten wie dieser Entlastungsrinne in den 1960er Jahren fortgesetzt wurde.
Man sollte sich an dieser Stelle ehrlich fragen, ob solche Bauten heute noch
1) investiert würden?
2) heute so noch bewilligt würden?
3) heute nicht von irgendwelchen Bürgeinitiativen letztlich so lange beeinsprucht würden bis sie kippen?
Vielleicht sollte man darüber einmal nachdenken wieso in der Vergangenheit so viele Baugenehmigungen in Überflutungsgebieten vergeben hat! Ein spezielles Beispiel ist das Kamptal. Neugierig bin ich darauf wie man das Renaturierungsgesetz beim Rückbau des Wienflusses anwenden will.
jede saure Wiese wird als Bauland umgewidmet, Geiz ist Geil 😉
Ich denke, Sie haben da beim Renaturierungsgesetzt betreffend praktische Umsetzung etwas missverstanden, oder Sie wollen einfach, dem Beispiel einer bestimmten Partei folgend, nur blöd provozieren.
Ich empfehle Ihnen, sich dieses Gesetz einmal in Ruhe durchzulesen.
https://www.bmk.gv.at/service/presse/gewessler/2024/0619_renaturierungsgesetz.html
https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2024/05/WWF-Faktencheck-zum-EU-Renaturierungsgesetz-Mai-2024-1.pdf
was nützt es sie durchzulesen , es lebe die Bürokratie und die Klageflut die darauf folgt
Moi, die armen Wiener...
Beim Jammern und Tragik-machen sind sie Weltmeister
1000 jählich ? kommt das nun jedes Jahr 🫢
Nicht ganz.
Jedes oder jedes zweite Jahr kommen jetzt die 30-jährlichen Hochwasser, die 100-jährlichen kommen alle 5 bis 10 Jahre, die 1000-jährlichen alle 20 bis 30 Jahre.
Das ist das Gleiche wie mit dem heissesten Sommer seit 125.000 Jahren, Bullshit!
Tausendjährliches Hochwasser, spannend. Irgendwie gibts aber nur Wetteraufzeichungen seit rund 260 Jahren in Österreich.
Ja na eh.....
Das "tausendjährige" haben wir nun erlebt, also sollte die nächsten 1000 Jahre Ruhe sein - Juhu, diese großen Überflutungsflächen müssen nun nicht mehr freigehalten werden, und die Grundstück-Spekulanten können loslegen.
Rene Benke hat auch grad Zeit !
Tausendjährliches Hochwasser 1501, 1951, 2024 - aha🙄
Ein Hundertjähriges Hochwasser kommt alle 10 Jahre (2002, 2013 und 2024 im Juli) und ein 1000jähriges schon nach 70 Jahren wieder. Das ist schon beängstigend.
Ich würde an Ihrer Stelle mal den Unterschied zwischen jährlich und jährig googeln....
https://de.wiktionary.org/wiki/j%C3%A4hrlich#j%C3%A4hrlich_(Deutsch)
neptun - mehr kannst nicht, als auf wiktionary hinzuweisen? Erklär doch mal in deinen eigenen Worten - oh stimmt, kannst du nicht ....
Das eine ist ein Zeitabstand, das andere ein Zeitraum.... und wir schauen zumindest nach und nennen nicht fälschlicherweise jemanden peinlich.
Ich hoffe Sie haben es verstanden obwohl ich daran zweifle.
Nicht fähig, einem Link zu folgen?
Wenn etwas jährlich geschieht, dann geschieht es einmal jedes Jahr. Wenn also - statistisch - ein Hochwasser 100jährlich ist, dann kommt es - statistisch - alles 100 Jahre einmal vor.
Ein 100jähriges Hochwasser wäre gleich einem 100jährigen Menschen; es würde 100 Jahre dauern.
"
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Ereignis wie ein bestimmtes Hochwasser nur alle hundert Jahre auftritt, ist immer eine statistische Aussage. Deswegen können trotzdem in einem Jahrhundert drei davon auftreten, in anderen Jahrhunderten hingegen gar keine. Bis in die 90er Jahre kam der Begriff Jahrhunderthochwasser also - statistisch gesehen - halbwegs hin. Seitdem führt der Klimawandel zu einer starken Zunahme solcher Flutereignisse und der Begriff wird für dieses Ausmaß von Katastrophen leider hinfällig.
"
https://www.greenpeace.de/klimaschutz/klimakrise/ursachen-jahrhunderthochwassers
Ein bisschen Bildung würde dir nicht schaden
Zur Zunahme dieser Flutereignisse führt die Verbauung. Wenn alles zubetoniert wird, kann das Wasser nicht mehr weg.
Jetzt hier wieder die Klimahysterie zu befeuern ist absoluter Blödsinn.
Solche Mengen an Regen hat es früher auch manchmal gegeben, nur da gab es Wiesen, Felder, .... neben den Flüssen wo das Wasser sich ausbreiten und versitzen konnte.
Jetzt sind dort Häuser und Beton und das Wasser kann nicht mehr weg.
Genau, deshalb Renaturierung auch in den (Gross) Städten und nicht nur bei der Landwirtschaft ( Bauern).
Weg mit den Häusern, Parkplätzen, Flughäfen, Bahnhöfen, Industriehallen, Wohnblöcken, usw.
Zurück in die Zukunft, ist jetzt angesagt.
Leben wie im Mittelalter und alles wird gut.
Das Wetterphänomen mit Italientief und kalter Luft aus dem Norden ist nicht neu. Neu ist allerdings, dass die Luft aus Italien derart feucht war und diese großen Niederschläge verursacht hat. Die Ursache dafür liegt im sehr warmen Mittelmeer (Rekordtemperatur schon letztes Jahr und heuer noch höher). Das ist Klimawandel und gegen seine Folgen müssen wir uns wappnen, zB durch Renaturierung, Schaffung von Platz bzw Sickerflächen für das Wasser.
Wien hat schon lange Renaturiert, du Obergscheiter Grantler.
Nennt sich die Donauinsel, und natürlich war da die ÖVP dagegen.
Genau wie jetzt bei dem Projekt in Niederösterreich.
Zeitungstudierer habens Ihre Hütte und die Garage fürs Mopedauto schon abgerissen und den verpflasterten Vorplatz entsiegelt? Noch nicht? Aber geh, allerhand.
Die Sache mit der Kausalität...
Ein Teil der Niederschläge könnte sicher besser abfließen/versickern, allerdings sind so lange Trockenperioden und sintflutartige Regenfälle früher sicher nicht die Regel gewesen. Da gab es Schönwetterperioden, nächtens Niederschlag oder über Tage Landregen, der abfließen/versickern konnte...
Wien ist und bleibt die lebenswerteste Stadt weltweit. Bravo!