Gefühlte Einkommenszuwächse im Jahresvergleich gestiegen
WIEN. Laut einer am Mittwochvormittag veröffentlichten Studie der Statistik Austria geben 45 Prozent der in Österreich lebenden Menschen im zweiten Quartal 2024 Einkommenszuwächse an.
Damit spürten fast doppelt so viele Befragte eine Einkommensverbesserung wie im Vorjahr. 2023 gaben im selben Zeitraum 23 Prozent einen spürbaren Einkommenszuwachs an. Im Vergleich zum ersten Quartal 2023 ist dies allerdings ein Rückgang, waren es da noch 49 Prozent.
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22 Prozent gaben hingegen an, in den vergangenen zwölf Monaten Einkommensverluste verzeichnet zu haben. Für die Studie "So geht’s uns heute" wurden im Mai und Juni rund 3.400 Menschen zwischen 18 und 74 Jahren befragt. Die Kosten übernahm das Sozialministerium. Neben den "sozialen Krisenfolgen" lag diesmal ein Schwerpunkt auf den Auswirkungen von Arbeitslosigkeit.
Gestiegene Lebensmittelpreise und höhere Wohn- und Energiekosten
Mit 31 Prozent gab knapp ein Drittel der Befragten an, mit dem Einkommen etwas oder viel schlechter als noch vor einem Jahr auszukommen. Im Vorquartal lag auch dieser Wert mit 35 Prozent noch etwas höher. Als Hauptgründe für die gefühlte Verschlechterung wurden gestiegene Lebensmittelpreise und höhere Wohn- und Energiekosten genannt.
Statistisch gesehen sinkt die wahrgenommene Wohnkostenbelastung allerdings seit dem Frühjahr 2023. Knapp 16 Prozent gaben heuer an, dass Wohnkosten schwere finanzielle Belastungen sind. Im Vorquartal sagten das noch rund 19 Prozent.
19 Prozent der Bevölkerung und damit 3 Prozentpunkte mehr als im zweiten Quartal des Vorjahres, rechnen mit einer Verbesserung ihrer finanziellen Lage. Dennoch erwartet knapp jeder Zweite eine Verschlechterung der Wirtschaftslage in Österreich, dieser Wert ist gegenüber dem Vorjahr rückläufig.
Von Arbeitslosigkeit betroffene Haushalten
Bei Personen, die in Haushalten mit von Arbeitslosigkeit betroffenen Angehörigen leben, gaben 46 Prozent einen wahrgenommenen Rückgang des Haushaltseinkommens an. Damit unterscheidet sich dieser Wert stark vom Rest der Bevölkerung, in der ein Anteil von 22 Prozent sinkendes Haushaltseinkommen wahrnimmt. Mit 52 Prozent können über die Hälfte der in von Arbeitslosigkeit betroffenen Haushalte unerwartete Ausgaben nicht stemmen, während in der Gesamtbevölkerung mit 26 Prozent rund ein Viertel angab, unerwartete Ausgaben nicht aus eigenen Mitteln bestreiten zu können.
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) betonte in einer Aussendung die Notwendigkeit struktureller Reformen. Wie bereits zu der Studie vom ersten Quartal forderte er eine Kindergrundsicherung und eine Mindestsicherung. Rauch sah aber auch eine positive Entwicklung: "Auch die aktuelle Erhebung bestätigt: Die Maßnahmen der Bundesregierung wirken."
Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger ließ per Aussendung am Mittwochvormittag ausrichten: "Das durchschnittliche Arbeitslosengeld liegt in Österreich deutlich unter der Armutsgefährdungsschwelle. Nicht die Verarmung, sondern die Absicherung muss das Ziel des Sozialstaates sein. Wir fordern daher einmal mehr die Erhöhung der Nettoersatzrate auf mindestens 70 Prozent sowie eine Valorisierung des Arbeitslosengeldes und der Notstandshilfe", so Fenninger.
Gefühlt hat das Geldbörserl Zwiebelleder, wennst reinschaust kommen einem die Tränen.
frag mich immer wie solche Statistiken zustande kommen❔ mit der Realität haben die nichts am Hut