"Klimaschutzgesetz oder Rücktritt": Aktivisten protestierten vor Kanzleramt
WIEN. Eine Gruppe der "Fridays For Future"-Bewegung hat Montagfrüh in Wien vor dem Bundeskanzleramt protestiert und Kritik an der jüngsten Rede von Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) geübt.
"Hören Sie auf die Wissenschaft und machen Sie endlich Ihren Job! Ihre Regierung muss ein Klimaschutzgesetz verabschieden, ansonsten ist Ihr Rücktritt die vernünftigste Wahl", richtete Klimaaktivist Michael Spiekermann dem Regierungschef aus. Zudem wies "Fridays For Future" auf den IPCC-Bericht hin. Die Protestierenden hatten die Veröffentlichung des letzten Teils des Weltklimaberichts am Montag und Nehammers "Rede zur Zukunft der Nation" zehn Tage zuvor als Anlass für die angemeldete Kundgebung auf dem Ballhausplatz in der Wiener Innenstadt genommen. "Der IPCC-Report ist das gebündelte Wissen aus jahrzehntelanger Forschung zur Klimakrise. Seit 1988 läutet die Wissenschaft die Alarmglocken und möchte damit Politikerinnen und Politiker wie Kanzler Nehammer wachrütteln, die die Klimakrise nicht im Ansatz verstanden haben und damit unsere Zivilisation an die Wand fahren zu drohen", erläuterte die Klimaaktivistin Klara König in einer Aussendung von "Fridays For Future".
Nehammer habe in seiner Rede die Folgen der Klimakrise als "Untergangsirrsinn" heruntergespielt und ein Buch eines Klimawandel-Leugners zitiert. "In Niederösterreich brennt schon im März der erste Wald. In Kärnten bringt die Feuerwehr Wasser zu vertrockneten Bergbauernhöfen. Die Klimakrise ist da. Wie ignorant kann Nehammer sein?", fragte Spiekermann.
Proteste in Wien, Graz, Linz und Innsbruck
Zudem protestierte Montagfrüh die Klimaaktivistengruppe der "Letzten Generation" in Wien, Graz, Linz, Innsbruck und Villach mit nicht angemeldeten Verkehrsblockaden "gegen das Totalversagen dieser Bundesregierung in der Klimapolitik", wie es in einer Aussendung hieß. In Wien wanderten demnach rund 20 Personen in zwei Gruppen langsam bei der Hauptuni über den Ring sowie beim Westbahnhof über den Neubaugürtel. Beide Kundgebungen waren laut Polizeisprecher Philipp Haßlinger rasch beendet, es gab mehrere Anzeigen.
Auch in Graz bewegten sich Aktivistinnen und Aktivisten nach eigener Angabe "im Schneckentempo" den Burgring entlang, 15 Personen wurden angezeigt, twitterte die Polizei. In Innsbruck wurde kurzzeitig die Haller Straße blockiert. Vier Klimaaktivisten klebten sich zudem auf der viel befahrenen Ossiacher Zeile in Villach auf der Straße fest. Wie die Polizei auf APA-Anfrage sagte, wurde der Verkehr daraufhin großräumig umgeleitet, am Vormittag gab es keine gröberen Verkehrsprobleme in Villach. Die Aktivisten fordern unter anderem Tempo 100 auf Autobahnen.
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Eindeutig: Rücktritt - des wird mit dem Karli nix mehr.