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Nach Rinder-TBC-Fällen in Vorarlberg: Person positiv getestet

Von nachrichten.at/apa, 17. Jänner 2025, 12:03 Uhr
Kuh Kuhstall Rinder
Symbolbild Bild: VOLKER WEIHBOLD

BREGENZ. In dem aktuellen Fall von Rinder-TBC im Bregenzerwald ist bei einem Test bei einer Person der Tuberkuloseerreger festgestellt worden.

Eine Erkrankung an TBC habe aber nicht nachgewiesen werden können, alle Röntgenuntersuchungen der Lunge seien unauffällig gewesen. Eine akute Ansteckungsgefahr für andere sei nicht gegeben, teilte die Landessanitätsdirektion am Freitag mit. Die positiv getestete Person sei in Behandlung, zudem würden weitere Kontaktpersonen erhoben.

Nach dem Rinder-TBC-Fall auf einem Großbetrieb wurde kürzlich der gesamte, 107 Tiere umfassende Bestand eines Hofes im Bregenzerwald getötet. Nach einem TBC-Fall - egal ob beim Menschen oder beim Tier - sei eine Umgebungsuntersuchung üblich. Die Kontaktpersonen würden erhoben und von der Bezirkshauptmannschaft zur Untersuchung - eine Blutuntersuchung und ein Lungenröntgen - vorgeladen. Im konkreten Fall seien die auf dem Hof lebenden Personen getestet worden. Insgesamt habe man sechs Personen untersucht, so Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher zur APA.

Infiziert, aber nicht krank

Dabei seien beim Lungenröntgen keine Veränderungen aufgefallen. Bei der Untersuchung des Blutes bei der betroffenen Person sei aber der Quantiferon-Test positiv ausgefallen. Damit sei klar, dass die Person - möglicherweise zu einem bereits länger zurückliegenden Zeitpunkt - mit dem Tuberkel-Erreger Kontakt hatte. "Er ist infiziert, aber nicht krank", so Grabher. Symptome hatte die Person keine. Grabher hielt eine Ansteckung im Stall für sehr wahrscheinlich.

Bei einem positiven Test bestehe die Möglichkeit, zuzuwarten und in drei Monaten eine weitere Röntgenuntersuchung der Lunge durchzuführen oder vorsorglich Medikamente einzunehmen. Das entscheide im Einzelfall der Lungenfacharzt. TBC kann über mehrere Wege übertragen werden, über eine Tröpfcheninfektion, aber auch etwa über nicht pasteurisierte Milch. Von pasteurisierter Milch, Käse und gekochtem Fleisch gehe dagegen keinerlei Gefahr aus. Mit weiteren Fällen rechne man nicht. Bei TBC habe man eine stabile Situation, in Vorarlberg gab es laut Grabher jährlich zwischen 15 und 20 Fällen, in ganz Österreich seien es laut AGES-Monitoring zwischen 300 und 500.

Vorarlberg kämpft seit Jahren gegen TBC bei Wild und Nutzvieh. Als mögliche Infektionsquelle gilt der Aufenthalt auf Almen, wo die Nutztiere in Kontakt mit Rotwild kommen können, das als Überträger von TBC gilt. Eine Übertragung der Erkrankung vom Rind auf den Menschen, früher weit verbreitet, ist heute selten.

Insgesamt fünf Höfe wegen TBC-Verdachts gesperrt

In Vorarlberg sind derzeit weitere Betriebe wegen TBC-Verdachts gesperrt. Die Landesveterinärbehörde sprach am Freitag von insgesamt fünf Höfen - drei im Bregenzerwald, zwei im Montafon - mit rund 170 Tieren und informierte zum aktuellen Stand der Untersuchungen: Von insgesamt 442 Kontakttieren des Ursprungsbetriebs wurden 437 negativ getestet. Unter den anfänglich acht diagnostisch getöteten Tieren des Großbetriebs waren sieben positiv. Ein endgültiger Bericht zur möglichen Infektionskette stehe derzeit noch aus.

Auf einem Kontaktbetrieb im Bregenzerwald wurden fünf verdächtige Tiere getötet, vier davon waren ebenfalls positiv. Die Tests des übrigen Viehbestands waren unauffällig. Der Betrieb bleibe vorsorglich weiter gesperrt, so die Behörden. Bei einem Kalb, das von dem Ursprungsbetrieb stammte und sich auf einem Hof im Montafon befand, wurde nach seiner diagnostischen Tötung der Erreger ebenfalls nachgewiesen. Die übrigen Tiere des Betriebs waren negativ, dennoch bleibe auch dieser Hof gesperrt. Ebenfalls wegen TBC-Verdachts gesperrt wurde unabhängig davon ein Hof im Montafon, wo im Rahmen von Untersuchungen im Sonderüberwachungsgebiet neun Tiere positiv reagierten und getötet wurden. Die Ergebnisse ihrer Tests stehen noch aus.

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