Die Europäische Union verstärkt Handelsbeziehungen zu Mexiko
BRÜSSEL. Mexiko ist der zweitgrößte Handelspartner der EU in Lateinamerika.
Kurz vor dem Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident hat die Europäische Union eine Vereinbarung mit Mexiko zur Stärkung der wechselseitigen Handelsbeziehungen verkündet. Damit werde ein bereits seit dem Jahr 2000 bestehendes Abkommen gestärkt, teilte die EU-Kommission am Freitag in Brüssel mit. Exporteure unter anderem aus der Landwirtschaft und dem Lebensmittelsektor erhielten so "neue Geschäftsmöglichkeiten", erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Gestärkt werden soll durch die Vereinbarung neben den Wirtschaftsbeziehungen auch die Zusammenarbeit und der politische Dialog, wie die Kommission weiter mitteilte. Auch "fortschrittliche Regeln" für eine nachhaltige Entwicklung würden gefördert. Das überarbeitete Abkommen muss nun noch in Mexiko und in der EU ratifiziert werden. Über die Neufassung war bereits sei 2016 verhandelt worden.
Warenhandel beläuft sich auf 82 Milliarden
Nach EU-Angaben belief sich der Umfang des Warenhandels zwischen der Europäischen Union und Mexiko im Jahr 2023 auf 82 Milliarden Euro, während bei Dienstleistungen ein Volumen von 22 Milliarden Euro erreicht wurde. Dies mache Mexiko zum zweitgrößten Handelspartner der EU in Lateinamerika. Trump hat sowohl gegenüber Mexiko als auch der EU höhere Zölle angekündigt.
Österreichs Industriellenvereinigung hat die Modernisierung des Handelsabkommens zwischen der EU und Mexiko begrüßt. "Es ist sehr erfreulich, dass wir mit dem neuen Handelsabkommen künftig noch besser mit Mexiko zusammenarbeiten können", sagte IV-Generalsekretär Christoph Neumayer am Freitagabend laut Mitteilung.
"Die heutige Einigung bereitet den Weg für einen weiteren Abbau von Handelshemmnissen und damit wichtigen Wachstumsimpulsen für beide Partner. Das neue Abkommen schafft insbesondere verbesserten Zugang für europäische Betriebe zum mexikanischen Dienstleistungs- und öffentlichen Beschaffungsmarkt und legt vor allem auch einen Fokus auf kritische Rohstoffe", so Neumayer. Österreichische Betriebe hätten in Mexiko mehr als 2,5 Milliarden Euro investiert und würden damit mehr als 11.000 Arbeitsplätze vor Ort sichern.
Wichtiger Partner für europäische Autoindustrie
Auch der Verband der Automobilindustrie (VDA) in Deutschland begrüßte die Aktualisierung des EU-Mexiko-Handelsabkommens als "gute Nachricht für den gesamten europäischen Wirtschaftsstandort, ganz besonders für das Exportland Deutschland". Zudem sei die Vereinbarung "ein wichtiges politisches Signal - gerade in Zeiten zunehmenden Protektionismus", erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller.
Mexiko ist demnach auch "ein sehr wichtiger Standort für die deutsche Automobilindustrie". Die deutschen Automobilzulieferer haben laut VDA mehr als 330 Standorte in Mexiko. Zudem gibt es mehrere eigene Werke deutscher Hersteller.
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