Schneechaos am Brenner: Autobahn am Abend immer noch gesperrt
INNSBRUCK/BRENNER. Die Brennerautobahn (A13) in Tirol ist seit Freitagmittag wegen starker Schneefälle und in Folge hängen gebliebener Lkw in Fahrtrichtung Süden komplett gesperrt. Das wird voraussichtlich noch bis in die Nacht so bleiben.
Die Situation an Ort und Stelle verbesserte sich im Verlauf des frühen Abends jedoch Schritt für Schritt. Es wurden bereits insgesamt 80 bis 100 Lkw abgeschleppt.
Die Asfinag bestätigte der APA einen entsprechenden Bericht des ORF Tirol. Rund ein halber Meter Neuschnee war gefallen, am Abend nahmen die Schneefälle aber zunehmend ab. Die Sperre reichte vom Autobahnknoten Innsbruck-Amras bis zum Brennerpass. Zu den Behinderungen war es laut Land durch mehrere "schlecht ausgerüstete Schwerfahrzeuge" gekommen, die auf der Autobahn hängen blieben. Weitere Lkw versuchten diese Fahrzeuge zu überholen und blieben ebenfalls hängen. Die Lkw-Fahrer nutzten trotz Fahr- und Überholverbots den zweiten und dritten Fahrstreifen. Pkw und vor allem auch Räumfahrzeugen war der Weg versperrt, ein Durchkommen nicht mehr möglich. In der Folge mussten die Schwerfahrzeuge mit großem Aufwand aus einem Abschnitt von rund drei Kilometern einzeln abgeschleppt werden. Diese Arbeiten schritten voran, seien jedoch noch nicht abgeschlossen, hieß es seitens der Verantwortlichen. Es seien vorsorglich Spezial-Abschlepptrupps entlang der Strecke postiert worden - diese sollten die Lkw wieder flott machen, hatte Asfinag-Sprecher Alexander Holzedl gegenüber der APA am Nachmittag erklärt. Der Autobahnbetreiber war mit mehr als 20 Räumfahrzeugen und Abschlepptrupps im Einsatz.
Video: Probleme auf der Brenner-Autobahn
Teilweise Totalsperre
Laut dem Online-Portal "stol.it" war die Brennerautobahn auf italienischer bzw. Südtiroler Seite ab der Mautstelle Sterzing in Fahrtrichtung Norden ebenfalls zumindest vorübergehend gesperrt. Auch die Brenner Straße (B 182) von Innsbruck Richtung Brenner zwischen der Ausfahrt A 13 Innsbruck-Süd und Matrei am Brenner war vorerst nicht befahrbar.
Wartende Autofahrer auf der Autobahn, die schon seit Stunden im Stau stehen, wurden indes seit dem frühen Freitagabend von Einsatzkräften des Roten Kreuzes versorgt. Diese verteilten Tee, weitere Getränke, Snacks und Süßigkeiten, hieß es. "Wir werden immer wieder über die Mittelleitschiene steigen, um zu den Menschen zu gelangen", erklärte die Bezirkskommandantin des Roten Kreuzes von Innsbruck-Land, Monika Müller, gegenüber dem ORF Tirol.
Ärger bei Transitforum
Für Ärger sorgte die Sperre beim Transitforum Austria-Tirol. Dass starker Schneefall drohe, sei bekannt gewesen, bemängelte Obmann Fritz Gurgiser mangelnde Vorkehrungen und ortete "Tiroler Chaospolitik". Seit Tagen werde in der Region Schneefall vorhergesagt - und es geschehe "nichts - keine Vorsorge, keine Ampel, keine Kontrolle, ob die internationalen Transitfrächter entsprechend ausgerüstet sind." Vielmehr werde "zugeschaut, bis die A13 mit quer gestellten Lkw außer Kraft ist." Nun würden hohe, vermeidbare volkswirtschaftliche Kosten entstehen, kritisierte Gurgiser und ortete Tirol an einem "Brennpunkt".
Auch andernorts sorgte der Neuschnee indes für vereinzelte Probleme: Auf der Inntalautobahn (A12) bei Kufstein in Richtung Bayern wurden ebenfalls Staus verzeichnet. Verzögerungen gab es unter anderem auch auf der Zillertalstraße (B169), der Stubaitalstraße (B183) und der Seefelder Straße (B177). Nach einem Verkehrsunfall mit mehreren Fahrzeugen musste zudem die Sellraintalstraße (L13) zwischen Gries und Sellrain in beiden Richtungen gesperrt werden. Und auf der Felbertauern-Mautstraße in Osttirol galt eine Totalsperre für alle Fahrzeuge zwischen dem Felbertauerntunnel und Mittersill.
Schneekettenpflicht auch auf Arlbergstraße
Schneekettenpflicht galt unter anderem auf der Arlbergstraße (B197) zwischen St. Anton am Arlberg und Alpe Rauz in beiden Richtungen, auf der Tuxer Straße (L6) zwischen Hintertux und Kaltenbach sowie auf der Sellraintalstraße (L13) zwischen Zirl und Kühtai.
Zwischenzeitlich hatte der Neuschnee lokal auch Auswirkungen auf die Stromversorgung. Über 500 Haushalte waren laut Medienberichten in vier Orten des mittleren Zillertals sowie in Gallzein bei Jenbach kurzfristig ohne Strom. Grund waren laut dem landeseigenen Netzbetreiber Tinetz Bäume, die wegen des Nassschnees auf Leitungen fielen. Am Nachmittag war der Großteil der betroffenen Haushalte aber bereits wieder versorgt.
Auch Lawinengefahr stark gestiegen
Die prognostizierten Neuschneemengen für Tirol hatten auch die Lawinengefahr stark ansteigen lassen. In den östlichen und südöstlichen Landesteilen wurde oberhalb der Waldgrenze Lawinenwarnstufe 4 auf der fünfteiligen Skala ausgegeben. Damit herrschte "große Gefahr". In weiten Teilen Tirols wurde die Lawinengefahr als "erheblich" (Stufe 3) eingeschätzt. Auch für Samstag wurde vor großer Lawinengefahr in weiten Teilen des Bundeslandes gewarnt.
Unterdessen zeitigte der Schnee auch in zwei weiteren Bundesländern seine Auswirkungen. In Kärnten wurde am Nachmittag die Wurzenpass Straße (B109) zwischen Villach und Kranjska Gora (Slowenien) komplett gesperrt. Kettenpflicht herrschte auf der Katschberg Straße (B99), auf der Turracher Straße (B95), auf der Weißensee Straße (B87) zwischen Weißbriach und Greifenburg und auf der Nassfeld Straße (B90) an der italienischen Staatsgrenze. Bereits ab Mittag gesperrt war die Villacher Alpenstraße, diese Sperre wird voraussichtlich bis Samstag dauern.
In Salzburg wiederum sorgte der Schneefall ab dem mittleren Nachmittag in den südlichen Landesteilen für Unfälle und Straßensperren. Wie die Polizei zur APA sagte, wurde eine Schneekettenpflicht für alle Fahrzeuge für die Fahrt über den Radstädter Tauern (B99) und über den Pass Thurn (B161) bei Mittersill verhängt. Beide Strecken waren kurzfristig auch gesperrt. Gegen 15.00 Uhr erfolgten dann auch Sperren für die Rauriser Landesstraße und die Embacher Landesstraße. Laut Polizei waren zunächst kleinere Unfälle mit Sachschaden zu verzeichnen, vor allem weil sich die Lenker nicht an die Schneekettenpflicht gehalten hätten.
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Ein Bild das Bände spricht: WAS, bitte, hat der LKW am mittleren Fahrstreifen verloren? Überholversuch,
wohl ohne Ketten, um schließlich auch hängen zu bleiben????
.
"...Das wesentliche Problem seien aber Lkw, die trotz Fahr- und Überholverbots den zweiten und dritten Fahrstreifen nutzten, hängen blieben . " 😡👎👎👎
Ja, das kommt immer wieder vor..hab ich selber schon-mehrfach- erleben müssen.
Sauerei!
Diese Typen, diese Fahrer, die zu FAUL sind,
- sich über die Verhältnisse zu informieren
- keine Ketten anlegen
.- und sogar Überholmanöver wagen...,.
Die müssen endlich ordentlich
BESTRAFT werden!
So das es WEH tut.
Es kann doch nicht sein, dass diese Lkw-Fahrer immer wieder eine Autobahn oder Bundesstraße blockieren!
Unsere Justiz ist sowas von lahm:
Strafen dass es WEH tut
das spricht sich in der Szene dann eh herum.
Aber so?
Die nächste durch Lkw blockierte Autobahn kommt bestimmt! 😡