Tausende bei Demo: Wiener Kindergartenpersonal ging auf die Straße
WIEN. Tausende "Streikende" forderten eine Ausbildungsoffensive und bessere Arbeitsbedingungen.
Mit einer Großdemonstration unter anderem auf der Ringstraße machte das Personal der privaten und städtischen Kindergärten sowie Horte und schulischen Freizeitbetreuung in Wien am Dienstag auf die prekäre Situation in ihrem Alltag aufmerksam. Zahlreiche Kindergärten blieben deshalb geschlossen.
"Wir brauchen dringend mehr Zeit, mehr Raum, mehr Geld und mehr Personal!", hieß es im Protestaufruf der Gewerkschaften GPA und Younion. Gekommen waren laut Veranstalter rund 12.000 Personen, die Polizei sprach von bis zu 10.000. "Ohne uns keine Musik", "Schluss mit den braven Tanten" oder "Stand der Dinge, Augenringe" war auf einigen der von den Betroffenen mitgebrachten Transparente zu lesen.
Ohne bessere Rahmenbedingungen werde sich der schon jetzt akute Personalmangel weiter verschärfen, warnten die Gewerkschaften. Laut der für die Gemeindebediensteten zuständigen Younion fehlen allein in den städtischen Kindergärten 600 Pädagoginnen und Pädagogen, in allen Wiener Einrichtungen seien es 1200. Eine der zentralen Forderungen lautete deshalb: "Ausbildungsoffensive und keine leeren Versprechungen". Außerdem müsse der "Fachkraft-Kind-Schlüssel" verbessert werden. Die Regierenden hätten sich in den letzten Jahren "konsequent" geweigert, "annehmbare Arbeitsbedingungen zu schaffen", sagte Karin Wilflingseder von der GPA. Nachsatz: Die Ankündigung von Kanzler Karl Nehammer (VP), 4,5 Milliarden Euro für den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung zu stellen, "reicht uns lange nicht".
In Wien gibt es insgesamt 17.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Kindergärten und Horten. Auch die Freizeitpädagoginnen und -pädagogen von "Bildung im Mittelpunkt", die an 142 öffentlichen Volksschulen für 35.000 Kinder den Freizeitteil gestalten, beteiligten sich an den Protesten.
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