"Wir schaffen das nicht mehr" - Wiener Pflichtschullehrergewerkschaft ruft zur Demo
WIEN. Nur sechs Wochen nach Schulbeginn haben Wiener Pflichtschullehrergewerkschafter für Donnerstag um 17 Uhr zu einer Kundgebung vor der Bildungsdirektion aufgerufen, danach gibt es eine Demo zu Bildungsministerium und Ballhausplatz.
"Wir schaffen das nicht mehr!", beklagt die Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG) im Demoaufruf Überlastung, Personalmangel, Bürokratie und steigende Anforderungen. Die Sonderpädagogen halten am 21. Oktober eine Dienststellenversammlung ab.
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Die Schulen seien am Kipppunkt, der Betrieb sei an vielen Standorten nur noch eingeschränkt möglich, warnte Wiens oberster Lehrervertreter Thomas Krebs (FCG) im Vorfeld der Kundgebung. Die Schulen seien konstant unterbesetzt, Lehrerinnen und Lehrer deshalb permanent an der Belastungsgrenze.
Dazu komme ein Mangel beim Unterstützungspersonal, Lehrer würden teilweise in Freizeitgruppen oder für fehlende Schulwarte einspringen. Gleichzeitig berichtete zuletzt in einer Umfrage die Hälfte der Wiener Pflichtschullehrer, dass mindestens die Hälfte ihrer Klasse zu wenig Deutsch spricht, um dem Unterricht folgen zu können. Täglich erhalte er Berichte über Respektlosigkeiten und Übergriffe durch Schüler, Sanktionsmöglichkeiten fehlten. Die Bildungsdirektion sei wiederum notorisch unterbesetzt, technische Probleme beim Bewerbungstool hätten den Lehrermangel noch verschärft.
Nachhaltige Entlastung gefordert
Von den Entscheidungsträgern forderte Krebs eine nachhaltige Entlastung, gerechte Arbeitsbedingungen und einen Schulsozialarbeiter und -psychologen an jedem Standort, damit das Lehrpersonal seine Arbeit weiter auf hohem Niveau erledigen könne. In den Kindergärten seien kleinere Gruppen und mehr Sprachförderung notwendig, in der Lehrerausbildung müssten die Studierenden wieder besser auf die Praxis vorbereitet werden.
Man habe seit dem Frühjahr immer wieder gewarnt, dass die Lehrerinnen und Lehrer am Limit seien, so Krebs. Die Standkundgebung vor der Bildungsdirektion, die bewusst außerhalb der Unterrichtszeit angesetzt wurde, sei als "lautes Zeichen der Solidarität" gedacht. Unter dem Motto "Deine Stimme für eine starke Stimme" wird auf der Einladung auch gleich um Unterstützung für die FCG bei den Ende November anstehenden Personalvertretungswahlen geworben. Sollte der Protest keinen Effekt zeigen, sind laut Krebs auch weitere Maßnahmen vorstellbar, die den Unterricht durchaus beeinträchtigen würden.
Unterstützt wird die Veranstaltung auch von den Unabhängigen Lehrergewerkschaftern der ÖLI-UG an Wiens Pflichtschulen. Sie haben zusätzlich zur Kundgebung in der Wipplingerstraße noch zwei weitere vor dem Bildungsministerium und - als Zeichen gegen die von der FPÖ geforderte "Meldestelle" gegen "politisierende Lehrer" - am Ballhausplatz angemeldet. Sie verlangen etwa genügend Ressourcen und Unterstützung durch multiprofessionelle Teams, transparente Verträge und höchste Priorität für Bildungspolitik bei den Regierungsverhandlungen.
Dienststellenversammlung im Bereich Sonderpädagogik
Weil im Bereich der Sonderpädagogik die Arbeitssituation und Belastung bereits zu hoch sei, hat der überfraktionelle Dienststellenausschuss der Fachspezifischen Sonderpädagogik unter dem Vorsitz der ÖLI-UG für nächsten Montag (21. Oktober) außerdem für 13 Uhr eine Dienststellenversammlung für die rund 1.500 Bediensteten einberufen, die an Schulen etwa für körper-, sinnes-, schwer- oder mehrfach behinderte Kinder arbeiten. An den betreffenden Schulen wird nur ein Journaldienst stattfinden bzw. der Unterricht entfallen.
Die Verantwortung für diese Entwicklung tragen die Bürger und Wähler dieser Stadtverwaltung in Wien.
Ein Problem sind sicher die Brennpunktschulen mit hohem Migrationsanteil. Ein Problem sind auch Eltern, die zu Hause mit den Kindern nicht deutsch sprechen.
Mittlerweile sind Brennpunktschulen nicht die Ausnahme sondern die Regel.
Aha, welche denn?
Sind sie tatsächlich so unwissend.....wohl in Hintertupfing zuhause.
Jeder begründete Zweifel, jede kritische Anmerkung zum Thema unkontrollierte Migration wurde von ROT-GRÜN stets wahlweise mit der Populismuskeule, Nazikeule, .... oder als Mix von alledem abgetan.
Nun bricht das System endgültig zusammen - egal wohin man schaut:
Gesundheitsversorgung: völlig überlastet
Schulen: kommen dem Bildungsauftrag nicht mehr nach
Kindergärten: völlig überfüllt
Sozialkassen: Milliardenausgaben
Man kann es drehen und wenden wie man will:
Die FPÖ behielt recht.
Legen Sie doch mal konkrete Zahlen vor, was Sie da so lapidar und der FPÖ nachgeäfft behaupten. Österreich hat mitunter eine sehr strenge Politik die Zuwanderung betreffend.
Wenn sie gegen rot-grün blöken, eine Frage: hat schwarz-blau hier eine nachhaltige Veränderung geschaffen?
Sie unterstellen also den Lehrern, die Problempunkte seien frei erfunden.
Ja - diese Realitätsverweigerung bei der rot-grünen Migrationsfreunden ist nicht neu.
Realitätsverweigerung? Mein Posting bezog sich auf die von Ihnen verkannte Migrationspolitik - vielleicht einen Kurs am Wifi besuchen - "Sinnerfassend lesen", nur so eine Idee
"Wir schaffen das!" wirkt!
Ja ganz bestimmt, Automobil, wenn Sie mal alt werden, wer wird Sie dann pflegen. Wenn Sie auf einer sauberen Straße gehen, wer reinigt die, wenn Sie mit dem Bus fahren, wer fährt den? Jaja, Sie werden es nicht hören wollen, aber das machen immigrierte Menschen, also wieder einmal zuerst denken, dann schreiben!
HN1971
Umgekehrtbwird ein Schuh draus:
Die Sozialhilfeausgaben explodieren aufgrund ungezügelter Migration in das soziale Netz.
Migration in den Arbeitsmarkt ist leider viel zu gering.
Also müssen all jene noch länger und härter arbeiten die eh schon volle Leistung erbringen - um jene zu finanzieren die ins Sozialnetz eingewandert sind.
Aha. Wo genau?
@hn1971
sie glauben tatsächlich das ein Islamist ihren Ars.h ausputzt.....
Eine oder mehrere Demos werden nichts ändern. Es muss, obwohl ich den Terminus nicht mag, etwas gesellschaftspolitisch ändern. Das heisst nicht, dass man in graue Obrigkeitszeiten zurückfällt, aber die übertriebene Toleranz, gegen Alle und Jeden, hat so manche Schattenseiten, um nicht zu sagen Schlagseite, hervor gebracht. Etwas mehr Ansage von gewisser Seite wird nötig sein, das wieder ins Lot zu bringen.
corr. ...mag, sich etwas...
Bei Friday for future Demos, also einem weiteren freien Tag genau genommen, da haben die auch keine "Überlastung" gespürt. In der Privatwirtschaft würde sich mancher Lehrer schon sehr schwer tun. Aus meiner Schulzeit muss ich sagen, es gab gute Lehrer und die andere Hälfte, die kannst vergessen.
Ihrem Kommentar kann ich nicht folgen. Was haben die Fridays for Future Demos mit unserer Bildungspolitik zu tun? Außerdem bin ich mir sicher, dass sich manche aus der Privatwirtschaft auch in der Schule schwer tun würden!
Wo sind die von Polaschek groß angekündigten "Quereinsteiger" ????
Tut sich wohl doch niemand an!
Das hat mit aktueller Politik nichts zu tun, sondern ein Problem welches man sehenden Auges in den letzten Jahrzehnten ignoriert hat. Besonders in den Großstädten.
@Libertine
Ja klar, in 5 Jahren kann man ja auch nichts unternehmen, reformieren, um- oder gar neugestalten als Regierung.
Aus der Nummer wird der Wähler die Türkis-GrünInnen nicht entlassen.
Das hat aber die Politik schon sehr wohl ignoriert. Die hat "sehenden Auges" alles als "Wir schaffen das" bewertet, aber die Realität ignoriert. Das sind alles importierte Probleme, welche wir jetzt haben.
@libertine
Warum nicht? In den letzten Monaten wurde groß angekündigt der Schulstart wird ohne Probleme verlaufen weil genügend Personal vorhanden ist.
Davor wurde groß angekündigt "Quereinsteiger" in die Klassen zu stellen.
Irgendwo hakt es da!
Libertine
Wer außer die Politik schafft die Rahmenbedingungen in diesem Bereich?
5 Jahre Türkis-Grün sind zu kurz, um etwas zu verbessern?
Ihr Beschönigungsgetue wird immer lächerlicher.
Neben den bekannten ob gut die Überakademisierung des Lehrpersonals im Pflichtschulbereich nicht gut! Den jungen Lehrern fehlt es einfach an Lebenserfahrung !
"den bekannten Problemen"
Sieh mal einer an. Die Lehrer sind wieder einmal überfordert.
Die Ferien sind ja auch schon sooo lange zurück.
Der Mangel an Respektlosigkeit und Übergriffen durch Schüler
sei selbst geschuldet. Wenn es für nichts mehr in unserem Leben
Sanktionen und Tadel gibt, dann darf man sich auch nicht wundern,
wenn es so weit kommt. Und das die Hälfte der Schüler nicht ausreichende
Deutschkenntnisse besitzt , die Klassen überfüllt sind, ist ein anderes.
Dem woken Gehabe einiger Institutionen sei Dank.
Stellen Sie sich mal ein Schuljahr in eine Klasse, dann frage ich Sie nochmal!
"...dass mindestens die Hälfte ihrer Klasse zu wenig Deutsch spricht, um dem Unterricht folgen zu können. Täglich erhalte er Berichte über Respektlosigkeiten und Übergriffe durch Schüler..."
Darum brauchen wir unbedingt eine linke Regierung!
Es braucht mehr Demos gegen rechts.