Rechenzentren nach zehn Jahren neu?

Rechenzentren, die älter als zehn Jahre sind, sollten modernisiert werden. Das fordert Carsten Elixmann von der DeRZ (Deutsche Rechenzentren GmbH).

Weil Technologien weltweit schnell voranschritten, genügten die Rechenzentren in der Regel den aktuellen Anforderungen hinsichtlich Energieverbrauch nicht mehr und seien zudem häufig überdimensioniert, sagt Elixmann. IT-Systeme würden innerhalb von einem Jahrzehnt im Schnitt drei Mal komplett ausgetauscht, da ihr Lebenszyklus überschritten sei.

Durch die Modernisierung der Rechner verringere sich parallel aber auch der Flächenbedarf. Trotz der sich verändernden Anforderungen an den Serverraum werde dieser selbst nur selten modernisiert oder gar zurückgebaut, sagt der Experte und fügt hinzu: "Dabei geht mit einem effizienten Betrieb eine angemessene Dimensionierung des gesamten Rechenzentrums und aktueller Systeme einher. Hier läuft man nach mehreren Jahren Gefahr, dass die Ersatzteilversorgung und die nötigen Services nicht mehr gewährleistet werden können."

Heutzutage brauche man bei gleicher oder sogar mehr Leistung weniger Platz für Schränke, in denen die Server stehen.

Früher seien zum Beispiel 60 Schränke pro Rechenzentrum nötig gewesen, heute stünden häufig drei Viertel der Serverschränke leer, sagt Elixmann.

Enormer Energiehunger

Ende vergangenen Jahres gab es Statistiken zufolge weltweit fast 11.000 Rechenzentren. Bei der Anzahl der Standorte führend sind die USA, Deutschland, Großbritannien und China – auch gemessen an ihrem Stromverbrauch.

Energieforscher Ralph Hintermann vom Borderstep-Institut schätzt, dass der Strombedarf von Servern und Rechenzentren eine ebenso hohe CO2-Belastung wie der weltweite Flugverkehr verursacht.