Berlin: Was wir über die Todesfahrt wissen
BERLIN. Bei dem möglichen Anschlag in Berlin ist ein Unbekannter am Montagabend mit einem Lastwagen durch einen Weihnachtsmarkt gerast und hat mindestens zwölf Menschen getötet.
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Über die Opfer: Laut derzeitigem Stand sind zwölf Menschen ums Leben gekommen, 49 Personen lagen am frühen Dienstagmorgen zum Teil schwer verletzt in Krankenhäusern. Über die Identität der Opfer waren noch keine Details bekannt. Österreicher sind keine unter den Toten, teilte des Außenministerium mit.
Über den Tathergang: Der dunkle Lastwagen mit polnischem Kennzeichen fuhr laut Polizei gegen 20 Uhr auf einer Strecke von 50 bis 80 Metern mit hoher Geschwindigkeit über den Markt an der Gedächtniskirche. Dabei zerstörte der mit Stahl beladene Sattelzug der Marke Scania mehrere Buden.
Über den Täter: Zwei Personen saßen in dem Lastwagen, der polnische Beifahrer kam ums Leben. Er dürfte durch Schüsse getötet worden sein. Der Fahrer konnte flüchten. Wenig später wurde ein Verdächtiger in der Nähe festgenommen. Bis Dienstagmittag ging man davon aus, dass es sich dabei um den Fahrer handelte. Wie sich herausstellte, dürfte die Polizei aber den Falschen erwischt haben. "Wir haben den falschen Mann", zitierte die deutsche Tageszeitung "Die Welt" am Dienstag aus nicht näher genannten "ranghohen Sicherheitskreisen". "Der wahre Täter ist noch bewaffnet auf freiem Fuß und kann neuen Schaden anrichten", hieß es weiter.
Über das Motiv: Die Polizei geht von einer vorsätzlichen Tat aus. Am Dienstagmorgen sprach die Exekutive erstmals von einem Terroranschlag. Auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ging in einem Statement am Dienstagvormittag von einem Terrorakt aus. Bekennerschreiben liegt aber keines vor.
Alle polizeilichen Maßnahmen zu dem vermutlich terroristischen Anschlag am #Breitscheidplatz laufen mit Hochdruck und der nötigen Sorgfalt.
— PolizeiBerlinEinsatz (@PolizeiBerlin_E) 20. Dezember 2016
Über die Ermittlungen: Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) hat die Ermittlungen übernommen. "Der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof hat ein Strafverfahren eingeleitet und das BKA mit den Ermittlungen beauftragt", teilten die Wiesbadener Kriminalbeamten mit. Das BKA ist für Straftaten zuständig, die die innere Sicherheit Deutschlands betreffen, insbesondere Terrorismus.
Der Generalbundesanwalt hat die Ermittlungen zum #Breitschreidplatz übernommen. Auch die weitere Pressearbeit wird nun von dort erfolgen.
— PolizeiBerlinEinsatz (@PolizeiBerlin_E) 20. Dezember 2016
Über den Tatort: Der Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz gehört zu den Hauptattraktionen im vorweihnachtlichen Berlin. Jährlich werden zu dem Markt in unmittelbarer Nähe des Kurfürstendamms im Stadtzentrum rund eine Million Besucher erwartet. Der bereits im November eröffnete Weihnachtsmarkt befindet sich neben der Gedächtniskirche, einem der bekanntesten Wahrzeichen im vormaligen West-Berlin. Nahe dem Bahnhof Zoo und dem berühmten Kaufhaus des Westens (Kadewe) gelegen, zieht er vor allem mit seinem großen illuminierten Baum zahlreiche Besucher aus aller Welt an.
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