Höchste Anzahl an Sonnenflecken seit mehr als 20 Jahren gemessen
WIEN. Die Sonne ist so aktiv wie seit langem nicht mehr.
Im vergangenen Juli ist der höchste monatliche Mittelwert der sogenannten Sonnenflecken-Relativzahl seit mehr als 20 Jahren gemessen worden, meldete Geosphere Austria am Freitag. Demnach wurde am 18. Juli 2024 der höchste Tageswert seit Juli 2002 erreicht. In Österreich werden diese Daten am Observatorium Kanzelhöhe der Universität Graz ermittelt, jedoch wird ein Mittelwert von weltweit verschiedenen Messstellen errechnet.
Im Juli wurde ein Wert von 196,5 erreicht, der höchste Stand seit dem Dezember 2001, als ein Wert von 213 erreicht worden war. Das verriet Christian Möstl vom Space Weather Office der Geosphere Austria auf Anfrage.
Im Maximum des Zyklus
"Wir befinden uns nun im Maximum des sogenannten elfjährigen Sonnenzyklus", erläuterte Möstl. In dieser Phase bilde die Sonne vermehrt Magnetfelder, die als Sonnenflecken sichtbar sind: "Diese Phase hält voraussichtlich bis 2026 an. Ab 2027 wird sie wieder schwächer, bis der nächste Zyklus Anfang der 2030er-Jahre einsetzt."
Durch die hohe magnetische Aktivität der Sonne gibt es grundsätzlich mehr Ausbrüche von Sonnenstürmen, die im November 2023 und Mai 2024 Nordlichter auch in Österreich sichtbar gemacht haben. Derzeit treffen circa drei bis vier solcher Stürme pro Monat auf die Erde. Einige streifen den Planeten aber auch nur. Solche Sonnenstürme verursachen die Nordlichter in hohen geografischen Breiten. In den kommenden zwei Jahren sollen sich aber immer wieder Chancen ergeben, auch Nordlichter in Österreich und Mitteleuropa zu beobachten.
Einfluss auf Technologien
Sonnenstürme haben auch Einfluss auf moderne Technologien wie zum Beispiel GPS, Stromversorgung und Kommunikationssysteme. Super-Sonnenstürme können die heutigen Systeme verheerend stören, die Wiederholrate solcher Aktivitäten beträgt ungefähr 50 bis 100 Jahre. Unter anderem deshalb wird die Erforschung des Weltraumwetters immer wichtiger.