Privatjet in Ostsee gestürzt: Weiter keine Spur von den Insassen
WIEN/KÖLN/JEREZ DE LA FRONTERA. Nach dem rätselhaften Absturz eines in Österreich registrierten Flugzeugs in der Ostsee fehlt weiterhin jede Spur von den Insassen.
Nach Angaben des lettischen Seerettungskoordinationszentrums seien bei der nächtlichen Suchaktion ein Wrack und Trümmerteile im Meer entdeckt worden. Bis Montagfrüh wurden aber noch keine Passagiere gefunden, sagte Behördenleiter Peteris Subbota im lettischen Fernsehen. Das Wrack soll nun in die Hafenstadt Ventspils gebracht werden.
Das Außenministerium bestätigte, dass es sich bei dem Flieger nach Angaben der schwedischen Behörden um eine in Österreich registrierte Maschine handelte. Nach bisherigen Erkenntnissen seien die Insassen aber keine österreichischen Staatsbürger.
Kommunikation lange unterbrochen
Das Privatflugzeug war am Sonntag auf dem Weg von Spanien nach Köln bis über die Ostsee geflogen und dort am Abend vor der Küste Lettlands ins Meer gestürzt. Nach Informationen, die dem Rettungsdienst vorliegen, befanden sich vier Personen an Bord, wie Subbota sagte. Allerdings sei die Kommunikation mit dem Flugzeug vor dem Unfall für lange Zeit unterbrochen gewesen.
Die Suchaktion findet nach Angaben des Leiters der lettischen Seerettung derzeit in einem sechs mal sechs Kilometer großen Gebiet statt. Die Ostsee sei an dieser Stelle etwa 60 Meter tief. Dass der genaue Ort und Zeitpunkt des Unfalls bekannt sind, erleichtere die Suche. Wie die schwedische See- und Flugrettungszentrale mitteilte, haben lettische Behörden die Leitung der Suche übernommen. Sie werden demnach von Einsatzkräften aus Estland und Litauen unterstützt.
Ursache des Unglück weiter rätselhaft
Viele Fragen zum Unglück und dessen Ursache blieben am Montag weiter offen. Der Flugsicherheitsexperte Hans Kjäll vermutet nach Angaben des schwedischen Rundfunksenders SVT, dass es einen Druckabfall in der Kabine des Flugzeugs gegeben haben könnte, worauf die Insassen bewusstlos geworden seien. Das Flugzeug sei in einer Höhe von etwa 11.000 Metern unterwegs gewesen, wo der Luftdruck niedrig sei. Komme es in solch einer Höhe zu einem Druckabfall, könne man damit rechnen, bewusstlos zu werden, sagte er demnach.
Über die Identität der vier Menschen an Bord war zunächst wenig bekannt. Die spanische Zeitung "El País" berichtete unter Berufung auf spanische, mit dem Vorfall vertraute Quellen von einer deutschen Familie, der die Maschine gehört haben soll - einem älteren Mann, seiner Frau, einer Tochter des Paares und einem Mann in deren Alter.
Montagmittag wurden neue Details bekannt: