Bereits zwölf US-Soldaten in Afghanistan getötet

Die Tat ereignete sich während eines Besuchs von US-Streitkräften auf einer afghanischen Militärbasis. Ein Sprecher der radikalislamischen Terrormiliz Taliban erklärte, ein "patriotischer afghanischer Soldat" habe den US-Bürger ermordet. Sogenannte Insider-Attacken von Mitgliedern der afghanischen Sicherheitskräfte sind eine ständige Bedrohung für die internationalen und auch afghanischen Militärs. Ersten Informationen zufolge wurde bei dem Vorfall auch ein weiterer US-Soldat verletzt, wie ein Sprecher der Polizei der Provinz Kandahar am Dienstag mitteilte. 

USA griffen nach 9/11 an

Vor fast 18 Jahren, kurz nach nach den Anschlägen vom 11. September 2001, sind die USA in Afghanistan einmarschiert. Das Ziel dabei war, die herrschende Taliban-Regierung zu stürzen und die Terrororganisation al-Qaida zu bekämpfen. Aus Sicht der USA handelte es sich dabei um Selbstverteidigung, da die Angriffe auf das World Trade Center von Afghanistan aus geplant worden seien. In diesem langen Krieg wurden von beiden Seiten auch Zivilisten getötet. Seit Juli des Vorjahres sprechen die USA direkt mit Vertretern der aufständischen Taliban über eine politische Lösung des Konflikts. Der US-Chefunterhändler Zalmay Khalilzad soll diese Woche wieder ins Golfemirat Katar fliegen, um die USA-Taliban-Gespräche fortzusetzen. Die Taliban sollen im Gegenzug für einen US-Abzug Garantien geben, dass das Krisenland nie mehr zum Rückzugort für Extremisten wird. Die afghanische Regierung ist darüber verärgert, dass sie von den Gesprächen ausgeschlossen ist.

"Könnte Afghanistan auslöschen"

US-Präsident Donald Trump hatte nach Jahren des Truppenabzugs das US-Kontingent in Afghanistan zunächst von etwa 8.400 auf rund 14.000 Soldaten aufgestockt. Allerdings hat Trump in den vergangenen Monaten klargemacht, dass er die Truppen aus Afghanistan abziehen möchte, wie er es vor seiner Wahl versprochen hatte. Vergangene Woche meinte er, das US-Militär könne den Krieg innerhalb einer Woche gewinnen, wenn er wollen würde. Er sagte dabei, er könne "Afghanistan von der Landkarte löschen", stellte aber klar: "Ich will nicht einfach zehn Millionen Menschen töten."