Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

15 Jahre unabhängig – aber noch immer nicht überall anerkannt

Von Eike-Clemens Kullmann, 18. Februar 2023, 00:05 Uhr
15 Jahre unabhängig – aber noch immer nicht überall anerkannt
Kosovos Ministerpräsident Albin Kurti Bild: APA/AFP/Armend Nimani

PRISTINA. Serbien blockiert die volle internationale Anerkennung des Kosovo – mit Unterstützung aus Moskau und Peking.

Gestern feierte die Republik Kosovo einen halbrunden Geburtstag – jedenfalls den ihrer Unabhängigkeit, die die ehemalige autonome Provinz innerhalb der jugoslawischen Teilrepublik Serbien am 17. Februar 2008 erklärt hatte.

Bis heute haben 117 Länder die Unabhängigkeit anerkannt, darunter die USA und die meisten EU-Mitgliedsstaaten. Serbien, Russland, China und einige andere Staaten sehen den Kosovo dagegen nach wie vor als Teil Serbiens. Auch fünf EU-Staaten – Griechenland, Rumänien, die Slowakei, Spanien und Zypern – verweigern Europas jüngstem Staat bisher die Anerkennung.

Laut einem Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs (IGH) aus dem Jahr 2010 verstößt die Unabhängigkeitserklärung des Kosovo nicht gegen das Völkerrecht. Das Gutachten war von der UNO in Auftrag gegeben worden, um zu klären, ob eine Abspaltung des Kosovo von Serbien legal sei. Das Urteil des IGH ist aber nicht bindend.

Ungeachtet dessen bemüht sich die EU seit 2012 um eine Normalisierung der Beziehungen zwischen dem Kosovo und Serbien. Diese wären entscheidend für eine von beiden angestrebte EU-Mitgliedschaft. Serbien hat seit 2012 den Kandidatenstatus, Kosovo beantragte ihn Ende 2022. Unter EU-Vermittlung wurden zwischen 2013 und 2015 einige Abkommen unterzeichnet, die Fragen des Alltags regeln, etwa Telekommunikation, Grenzfragen und Energieversorgung. Doch Spannungen, die sich aus Serbiens Nichtanerkennung des Kosovo als Staat ergeben, führen immer wieder zum Stocken dieser Gespräche.

Erst im Dezember war es zu kritischen Situationen zwischen den Behörden des Kosovo und der serbischen Minderheit gekommen. Nach einem Schusswechsel mit der Polizei blockierten serbische Demonstranten im Norden des Landes die Hauptverkehrsstraßen, Serbien drohte sogar damit, eigene Soldaten in die Region zu schicken.

Der EU-Mission EULEX und der mit UN-Mandat ausgestatteten internationalen Truppe KFOR (Kosovo Force), gelang es jedoch, zu deeskalieren. Die KFOR umfasst derzeit 3700 Soldaten aus 27 Staaten, darunter 297 des Bundesheeres.

Der jüngste deutsch-französische Vorschlag, der endlich zur Normalisierung der Beziehungen führen soll, ist vor allem in einem Punkt strittig: Serbien soll einen Beitritt des Kosovo etwa zur UNO nicht mehr blockieren. Sowohl Kosovos Premier Albin Kurti als auch Serbiens Präsident Aleksandar Vucic deuteten zähneknirschend eine Zustimmung an. Serbische Nationalisten drohten daraufhin bei einem Protest vor Vucics Amtssitz sogar mit Unruhen, sollte dieser den Vorschlag akzeptieren.

mehr aus Außenpolitik

Deutsche Außenministerin Baerbock und ihr Ehemann haben sich getrennt

NATO-Generalsekretär Rutte traf Trump in den USA

Rumänien und Bulgarien ab 2025 Schengen-Mitglieder?

Analyse: Putins Psycho-Rakete

Autor
Eike-Clemens Kullmann
Redakteur Außenpolitik, Weltspiegel
Eike-Clemens Kullmann

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

7  Kommentare
7  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
elhell (2.509 Kommentare)
am 20.02.2023 16:33

Wenn Serbien in die EU will, wird es sich diesen ausufernden Nationalismus abgewöhnen müssen.

lädt ...
melden
hbert (2.442 Kommentare)
am 18.02.2023 21:43

Jetzt einmal von den Streitereien dieser beiden EU-Bewerber abgesehen:
Die EU kann es sich nicht leisten, weitere Förderempfänger aufzunehmen, denn eines können die Werber sehr gut: Forderungen stellen, die ihnen absolut nicht zustehen!

Die EU muss mal sehen, der der Haushalt mit den bisherigen Mitgliedern, die sicher demokratie-politisch weiter sind, ordentlich funktioniert.
Oder auch dass die Vorleistungen für z.b. Schengen und Dublin seitens der EU auch erfüllt werden, bevor man wieder auf Nationalstaaten hinhaut und diese mit Sanktionen bedroht.

Die EU wirft laufend Geld zum Fenster hinaus, weil sie uns glauben lassen will, sie muss alleine die Welt retten - egal ob es das fragwürdige CO2 oder die Migration ist, da will ich noch gar nicht vom Pfizer-Vertrag schreiben, den Von der Leyen anscheinend im Alleingang abgeschlossen hat - hat sie da nicht ihre Kompetenzen überschritten? Wann gibt es hierzu einen entsprechende Untersuchung?
RU-Gas ist pfui, aber teures US-fraking-Gas?

lädt ...
melden
Brido (1.912 Kommentare)
am 18.02.2023 17:51

Künstlicher Staat, braucht Niemand.

lädt ...
melden
hbert (2.442 Kommentare)
am 18.02.2023 21:45

Gilt das auch für Israel?
Nur hat Kosovo keine entsprechende Lobby, sondern werkt im Stillen in die richtige Richtung.
Wer schon jemals die direkte Grenze zwischen Kosovo und Serbien überschritten hat, kennt den Unterschied!

lädt ...
melden
2020Hallo (4.778 Kommentare)
am 18.02.2023 08:34

Serbien und Zypern - gerade die blockieren; Serbiens EU Wunsch wird noch Jahrzehnte dauern mit deren Einstellung!🙈👎👎👎

lädt ...
melden
Brido (1.912 Kommentare)
am 18.02.2023 17:52

Ja leider.

lädt ...
melden
hbert (2.442 Kommentare)
am 18.02.2023 21:49

nein, nicht leider, sondern hoffentlich!
Die EU kann nicht schon wieder ein zurückgebliebenes Land mit EU-Mittel - die wahrscheinlich zum Großteil an wenige Familien gehen wird (Unterstellung - wo liegt Serbien im Korruptions-Ranking?) - versuchen, in die westl. Gegenwart zu bringen.
Die EU hat bereits genügend Baustellen, und Erweiterung ist m.E. kein Weg, die Baustellen zu bewältigen, sondern nur um neue Baustellen zu generieren!)

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen